Menden. Ärger für Samantha Weber: Die Veranstalterin der Ausstellung „Der menschliche Körper“ muss die Werbeplakate in Menden entfernen.

Weiter Ärger um die anatomische Ausstellung „Der menschliche Körper. Lernen von den Toten“: Nachdem die Stadt die Ausstellungseröffnung für Karfreitag mit Verweis auf das Sonn- und Feiertagsgesetz untersagt hatte, muss die Veranstalterin jetzt auch noch alle Plakate abhängen.

Eigentlich wollte Samantha Weber am Karfreitag die Ausstellung, die konservierte menschliche Körper und Organe zeigt, auf der Wilhelmshöhe in Menden eröffnen. Doch da der Karfreitag als „stiller Feiertag“ gilt, legte die Stadt Menden ihr Veto ein und kippte den geplanten Ausstellungsstart.

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Veranstalterin Samantha Weber zeigt sich am Donnerstag auf Nachfrage der Westfalenpost überrascht: „Um ehrlich zu sein, ist mir das zum ersten Mal passiert.“ Sie sei bereits seit mehreren Jahren mit der Ausstellung mit konservierten Toten in Deutschland unterwegs, „und wir haben da noch nie Probleme gehabt“. Nichtsdestotrotz respektiere sie selbstverständlich, dass sie ihre Ausstellung in Menden Karfreitag nicht öffnen darf: „Hätte ich das eher gewusst, hätte ich das nicht auf die Plakate geschrieben.“

Zahlreiche Plakate im Mendener Stadtgebiet werben derzeit für die Ausstellung „Der menschliche Körper. Lernen von den Toten“. Die Veranstalterin muss die Plakate nun entfernen.
Zahlreiche Plakate im Mendener Stadtgebiet werben derzeit für die Ausstellung „Der menschliche Körper. Lernen von den Toten“. Die Veranstalterin muss die Plakate nun entfernen. © WP Menden | Corinna Schutzeichel

Samantha Weber plant, die Ausstellung nun am Karsamstag statt Karfreitag zu eröffnen. Ob es dabei tatsächlich bleibt, ist allerdings noch ein bisschen ungewiss. Denn: „Es ist weiterhin so, dass die Veranstalterin keine Festsetzung beantragt hat“, sagt Vanessa Wittenburg, Sprecherin der Stadt Menden, auf Nachfrage der Westfalenpost. Solange dies so sei, könne es auch keine Genehmigung der Veranstaltung geben. Samantha Weber indes erklärt auf WP-Nachfrage, dass die Stadt ihr einen Antrag habe zuschicken wollen: „Da habe ich noch nichts bekommen.“ Sie wolle sich aber noch mal mit der Stadt in Verbindung setzen.

Stadt will Ordnungsverfügung verhängen

Auch die offensive Plakatierung im Stadtgebiet sorgt für Ärger. Bei der Stadt waren „diverse Beschwerden“ eingegangen. Samantha Weber muss nun alle Plakate entfernen, erklärt Vanessa Wittenburg. Denn die Stadt habe die Möglichkeit, die Plakatierung auch im privaten Raum zu untersagen, wenn sie beispielsweise an einem privaten Zaun an die öffentliche Verkehrsfläche angrenzt. Das Ordnungsamt werde „eine Ordnungsverfügung verhängen“, damit die Veranstalterin die Plakate „aus dem Verkehrsraum entfernt“. Zum Verkehrsraum „zählt auch die Einfriedung von Privatgrundstücken, die an den öffentlichen Verkehrsraum grenzen – also etwa Zäune“.

Die anatomische Ausstellung „Der menschliche Körper. Lernen von den Toten“ ist schon in zahlreichen anderen Städten zu sehen gewesen.
Die anatomische Ausstellung „Der menschliche Körper. Lernen von den Toten“ ist schon in zahlreichen anderen Städten zu sehen gewesen. © Anatomische Ausstellung | Samantha Weber

Falls Samantha Weber der Aufforderung nicht nachkomme, könne eine so genannte Ersatzvornahme stattfinden. Das bedeute, dass das Ordnungsamt die Plakate auf Kosten der Veranstalterin entfernt, ihr also im Anschluss eine Rechnung stellt.

Wir wollen keinen Ärger mit der Stadt. Die Plakate werden am Montag wieder eingesammelt.
Samantha Weber - Veranstalterin der Ausstellung „Der menschliche Körper. Lernen von den Toten“

Das allerdings will Samantha Weber verhindern: „Wir wollen keinen Ärger mit der Stadt. Die Plakate werden am Montag wieder eingesammelt“, verspricht sie im Gespräch mit der Westfalenpost. Sie habe nicht gewusst, dass diese Art der Plakatierung nicht erwünscht sei. Mit den privaten Eigentümern der Zäune, an denen die Plakate meistens befestigt sind, sei im Vorfeld selbstverständlich gesprochen worden: „Die waren einverstanden und bekommen im Gegenzug Freikarten für die Ausstellung.“

Die Ausstellung „Der menschliche Körper. Lernen von den Toten“ ist laut Veranstalterin Samantha Weber voraussichtlich ab Karsamstag, 30. März, bis Montag, 1. April, auf der Wilhelmshöhe in Menden zu sehen. Sie ist täglich von 11 bis 18 Uhr durchgehend geöffnet. Weitere Infos auch unter www.koerper.science.