Menden/Wickede. Rollerfahrer (54) wird Donnerstagfrüh neben der Bundesstraße 7 in Menden-Barge tot aufgefunden. Die Unfallzeit ist noch völlig unklar.
Nach einem Verkehrsunfall auf dem Geh- und Radweg an der Bundesstraße 7 in Barge ist am Donnerstag ein 54-jähriger Motorrollerfahrer aus Wimbern tot aufgefunden worden. Der Arnsberger Staatsanwalt Ümit Görgün erklärte dazu am Donnerstag: „Wir gehen derzeit von einem Alleinunfall aus. Anhaltspunkte für ein Fremdverschulden liegen uns nicht vor.“ Es gebe bisher keine erkennbare Beteiligung eines Dritten.
Für den Verunglückten kam jede ärztliche Hilfe zu spät
Ein Zeuge hatte den reglos daliegenden Rollerfahrer am Donnerstag gegen 6 Uhr Früh bemerkt und den Notruf 110 gewählt. Polizei und Rettungskräfte rückten zur Unfallstelle auf dem Weg zwischen Feldflur und dem höher gelegenen Straßendamm der B 7 aus. Für den Verunglückten kam aber jede Hilfe zu spät. Der Notarzt konnte nur noch den Tod des Mannes feststellen, der auf dem asphaltierten Weg zwischen Wimbern und Niederbarge lag.
Polizei: Rollerfahrer war offenbar ohne Helm unterwegs
Neben der Leiche lag der rote Roller mit der kleinen Windschutzscheibe. Laut Polizeihauptkommissar Lorenz Schlotmann von der Pressestelle der Kreispolizeibehörde Märkischer Kreis in Iserlohn besaß der Wickeder die erforderliche Fahrerlaubnis. Allerdings sei der Geh- und Radweg offiziell nicht für motorisierte Zweiräder freigegeben. Nach der Lage der Leiche und des motorisierten Zweirades neben ihr könnte der 54-Jährige durch irgendeinen Umstand ins Schlingern geraten, gestürzt und dabei unglücklich aufgekommen sein. Mangels Zeugen gibt es zum Hergang jedoch keine gesicherten Erkenntnisse. Fakt ist, dass der Rollerfahrer nach Angaben der Polizei keinen Schutzhelm trug, was ihm bei dem Sturz zum Verhängnis geworden sein könnte.
Luftaufnahmen mit Drohne am Unfallort – Obduktion ist fraglich
Das Verkehrsunfall-Aufnahmeteam der Kreispolizeibehörde des Hochsauerlandkreises hat die Unfallstelle aufgenommen und vermessen. Dabei wurden auch Luftaufnahmen mit einer Drohne gemacht. Anhand der gesicherten Beweismittel und Zeugenaussagen versucht die Polizei zu klären, wann und wie der Wickeder zu Tode kam. Das Verkehrskommissariat in Menden übernimmt dabei die Ermittlungen zum Unfallhergang, das Kriminalkommissariat in Iserlohn das Todesermittlungsverfahren. Nach der Leichenschau wird die Staatsanwaltschaft Arnsberg voraussichtlich am Freitag entscheiden, ob der Leichnam in der Rechtsmedizin in Dortmund obduziert wird. Gehen die Beamten allerdings davon aus, dass ein Alleinunfall die Todesursache war, wird in der Regel auf eine solche Untersuchung verzichtet.
Geschehen zwischen Mittwochabend und Donnerstagmorgen ist unklar
Wie die Ermittler nach der Anhörung der Angehörigen mitteilten, war der 54-Jährige aus Wimbern am Mittwoch gegen 21 Uhr mit seinem roten Motorroller zu einer kleinen Spritztour aufgebrochen. An der Baustelle zur Renaturierung der Ruhr habe er angehalten, um sich kurz mit den Arbeitern zu unterhalten. Denn als Anwohner und Bauunternehmer mit eigenem Minibagger war er daran interessiert. Dabei zeigte er den Leuten noch stolz seinen neuen roten Roller.
Polizei hofft noch auf Hinweise möglicher Zeugen
Was nach dem Verlassen der Baustelle gegen 22 Uhr am Mittwochabend bis zum Auffinden seiner Leiche gegen 6 Uhr am Donnerstagmorgen geschah, ist Gegenstand der polizeilichen Ermittlungen und bislang unklar. Die Bundesstraße 7 blieb am Donnerstagvormittag in Höhe der Unfallstelle für einige Meter halbseitig gesperrt, konnte aber ansonsten normal befahren werden. Zeugen, die Hinweise zum Unfallgeschehen geben können, werden gebeten, sich mit der Polizei in Menden unter Tel. (0 23 73) 90 99-0 in Verbindung zu setzen.