Menden. Bereits zum dritten Mal waren Freiwillige des Bergwaldprojekts in der Mendener Waldemei im Einsatz. Wie beide Seiten von der Aktion profitieren.

Bereits zum dritten Mal ist kürzlich der Verein Bergwaldprojekt in Menden im Einsatz gewesen. 16 Freiwillige aus Deutschland und Österreich pflanzten innerhalb einer Woche 1000 Bäume. Auf diese Weise wurde eine etwa 100 Hektar große Waldfläche in der Waldemei aufgeforstet. Statt Fichtenwald wurden Stiel-Eichen angepflanzt, erklärt die Stadt Menden in einer Mitteilung.

Die Aufforstung findet im Mendener Wald kontinuierlich statt, erklärt Förster Dirk Basse: „Seit Orkantief Friederike haben wir rund 100.000 Bäume gepflanzt.“ Heute würden dabei bewusst weniger Bäume gepflanzt und einige Teile der Fläche somit der Natur überlassen.

Die Naturverjüngung rundherum ist ideal. Es ist spannend, zu beobachten, was die Natur mit diesen Flächen macht.
Jonas - Freiwilliger im Bergwaldprojekt

Um die jungen Pflanzen möglichst effektiv zu schützen, errichten die Ehrenamtlichen unter Anleitung zweier Mitarbeiter der Abteilung Forst sowie drei Mitgliedern des Bergwaldprojektes mehrere kleine Gatter. Diese dienen dazu, die jungen Bäume etwa vor hungrigen Rehen zu schützen. „Mehrere kleine Gatter haben den Vorteil, dass wir Schäden schneller entdecken und beheben können. Außerdem wird dem Wild so nicht der Raum genommen“, erklärt Dirk Basse, wieso nicht ein großes Gatter zum Schutz errichtet wird.

Freiwillige des Bergwaldprojekts haben in Menden in der Waldemei 1000 Stiel-Eichen gepflanzt.
Freiwillige des Bergwaldprojekts haben in Menden in der Waldemei 1000 Stiel-Eichen gepflanzt. © Stadt Menden | Vanessa Wittenburg

Bergwaldprojekt führt unterschiedlichste Menschen zusammen

Auch Jonas vom Bergwaldprojekt betont, dass ihnen dieses Vorgehen wichtig ist: „Die Naturverjüngung rundherum ist ideal. Es ist spannend, zu beobachten, was die Natur mit diesen Flächen macht.“

Das Bergwaldprojekt führt in seinen Projektwochen die unterschiedlichsten Menschen zusammen. Bei den freiwilligen Arbeitseinsätzen lernen die Ehrenamtlichen aber nicht nur etwas über Schutz, Erhalt und Pflege des Waldes, sondern auch um die Bedeutung und Gefährdung der natürlichen Lebensgrundlagen. So kümmert sich etwa ein Koch mit vegetarischer, ökologisch erzeugter und möglichst regionaler und saisonaler Vollwertkost um die Verpflegung während der Projektwoche. Auf diese Weise sollen die Teilnehmenden auch über ihren aktiven Einsatz hinaus für eine nachhaltige Lebensweise sensibilisiert werden. Die Nachfrage sei sowohl bei Forstpartnern und Freiwilligen groß: Circa 3500 Teilnehmende leisten pro Jahr 150.000 ehrenamtliche Arbeitsstunden.

Und auch Menden ist beliebt, wissen Dirk Basse und das Bergwaldprojekt: Wie für die meisten der Projektwochen gab es auch hier eine Warteliste.

Wie auf der Homepage des Bergwaldprojekts (www.bergwaldprojekt.de) nachzulesen ist, wurde das Projekt 1987 auf Initiative von Wolfgang Lohbeck (Greenpeace Deutschland) und dem Schweizer Förster Renato Ruf in Zusammenhang mit der Debatte um das Waldsterben gegründet. Die Schweizer Stiftung Bergwaldprojekt wurde drei Jahre später ins Leben gerufen, der deutsche Verein Bergwaldprojekt folgte nach wiederum drei weiteren Jahren. Sitz ist Würzburg. Das Bergwaldprjekt ist neben Deutschland und der Schweiz auch in Österreich, Liechtenstein und Spanien vertreten.

Einsatzorte in ganz Deutschland

Ein typischer Projekttag der Freiwillgen könnte laut Homepage übrigens so aussehen: Aufstehen um 6 Uhr, frühstücken, Aufbruch zu den Einsatzorten im Wald, Einweisen in die Arbeiten – und los geht‘s. Am späten Nachmittag folgt die Rückkehr zur Hütte, wo dann noch Entspannen, Abendessen und gemütliches Beisammensein auf dem Programm steht. Die Einsatzorte reichen von Hiddensee in der Ostsee über Braunlage im Harz bis Oberammergau Altenau in den Oberbayerischen Alpen.