Menden. Ein Torbogen erhitzt die Gemüter. Menden Innovativ (MI) schlägt nach SPD-Kritik zurück - und nimmt das Stadtmarketing in Schutz.
Ein Torbogen mitsamt neuem Logo der Stadt sorgt für Empörung. Die Mendener Sozialdemokraten werfen Stadtmarketing und Wirtschaftsförderung Dekadenz und Fördermittelverschwendung vor. Die MI-Fraktion springt den Initiatoren des Bogens nun zur Seite – und wirft der SPD ihrerseits Populismus vor.
Darum geht‘s
Eigentlich war der Torbogen politisch gesehen nur eine Randnotiz. In der Öffentlichkeit ist jedoch eine rege Diskussion über Sinn und Unsinn eines solchen Foto-Gimmicks entstanden. 9000 Euro kostete das weiß-silberne Gebilde mit Lämpchen und Stadtlogo. Bei städtischen Veranstaltungen soll der Bogen für Selfies genutzt werden - und damit auch eine Verbindung zu Menden schaffen. Doch mit Kritik dauerte es nicht lange. Vorn mit dabei: die Mendener SPD. „Während in Menden jetzt Montagsnachmittags immer Teilnehmer aus allen Fraktion zur Haushaltskonsolidierung zusammensitzen, kauft das Stadtmarketing mal eben mit Hilfe von 9000 Euro Fördergeld einen blinkenden Weihnachtsbogen. Dekadenz ist angesagt bei WSG und Stadtmarketing. Aber nun gut, sind ja Fördergelder“, kritisierte SPD-Fraktionschef Sebastian Meisterjahn.
Torbogen stand zur Debatte
Nun springt die Fraktion Menden Innovativ dem Stadtmarketing zur Seite. Denn Anfang Februar war der Bogen – wenn auch im sprichwörtlich Kleingedruckten – zumindest Teil politischer Beratungen im Bauausschuss. Der Fotopoint werde laut MI-Fraktionsvorsitzendem Christian Feuring dabei explizit genannt. Der Torbogen gehöre der Stadt Menden, dafür wurde ein Eigenanteil gezahlt wie in jedem Förderprogramm. Werden die Mittel nicht abgerufen, müssen sie zurückgezahlt werden; im Zweifel gar mitsamt Zinsen. „Nun wirft die SPD Fraktion dem Stadtmarketing und der Wirtschaftsförderung ,Dekadenz‘ vor. Ein Vorwurf, der bei Facebook für die gewünschte Empörung gesorgt hat. Aber die Fakten sollte man schon nennen“, betont Feuring.
Erst recht, wenn man am Entscheidungsprozess beteiligt war. „Also entweder hat man die Vorlagen nicht gelesen oder man ignoriert diese Fakten, weil es besser zur Empörungsstory passt. Über Geschmack lässt sich streiten. Man sollte jedoch bei der Wahrheit bleiben“, fordert der MI-Chef. Dass die Sozialdemokraten gar von Dekadenz im Stadtmarketing sprechen, könne man nur unter Populismus einordnen. „Und das von denen, die selbst gerne gegenüber anderen Fraktionen und Parteien diese Vorwürfe erheben.“