Menden. Die Närrische Ratssitzung der MKG ist einmalig in der Region, die an diesem Rosenmontag hat den Trend zur abendfüllenden Veranstaltung.
Ralf Hörchner, Pressesprecher der MKG, weiß es: „Es ist die 66. Ausgabe der Närrischen Ratssitzung, ich freue mich, Ratsmitglieder und Verwaltungsmitarbeiter begrüßen zu dürfen.“
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Eine Einschränkung machte der MKG-Vorsitzende Jörg Spiekermann, der daran erinnerte, dass die Kornblumenblauen nach den Vorfällen am jüdischen Friedhof die AfD ausluden. „Kommentare in den sozialen Netzwerken gaben uns recht. Was sollen wir davon halten, wenn geschrieben wird, dass unsere Namen und Adressen bekannt sind und wir nicht vergessen werden, wenn diese Partei mal die meisten Stimmen bekommt.“ Tosender Beifall. Karneval stehe für Kultur und Vielfalt, was sollten da Personen, die das Gegenteil verkünden. „Wir wollen diese Verhältnisse nicht, die wir schon einmal vor 90 Jahren erlebten“, zog Spiekermann einen Schlussstrich.
In der Rede des Kinderprinzenpaares Hannes I. und Viktoria II. wurde Unglaubliches verkündet: „Bürgermeister Roland Schröder, wir möchten dich loben, die Bewirtung beim Rathaussturm war perfekt.“ Prinzessin Silke I. gab zu, dass sie Karneval im Blut hat. Stefan III. freute sich, dass der Ärztemangel mit Geld bekämpft wird, denn Doktoren werden zur Legende: „Siehe Doktor Roland Schröder.“
Ritter Goswin wollte eigentlich über Schönes reden, Hexenteich, Waldemei, Hubert Schulte, da grätschten Frauen dazwischen: „Vielleicht haben wir bald eine Bürgermeisterin, es gibt Senatorinnen, Kulturamtsleiterin, nur noch Frauen. 750 Jahre haben Männer regiert, war dies denn schlecht. Optisch gesehen gibt es Vorteile“, gab er dann zu. Das mit dem anderen Geschlecht bringe Vorteile: Frauen arbeiten doppelt so viel wie Männer, also reichten Teilzeitstellen.
Zwischen den Highlights des Tages überreichte der Vizepräsident des Bundes Westfälischer Karneval, Bernd Hoppe, den „Goldenen Orden mit Brillanten“ an Christel Mosch für ihre Verdienste um die MKG.
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Gockel Matthias Eggers machte etwas, was Politiker ungern tun: „Ich verkünde meinen Rücktritt“. Aber er war stolz, dieses wichtige Amt in die richtigen Hände zu übergeben, an die neue Henne Lara Beckmann: „Vom Landtagsgockel zur Schulhenne, grandios.“ Ihre Passion seien die Regenbogenfarben, wie Lara Beckmann in ihrer Antrittsrede gestand: „Es ist nicht nur die Regenbogentreppe an der Gesamtschule. Ich freue mich über jede Farbe, außer über Braun.“ Denn diese Eier lege eine Henne nur ungern, „die tun so richtig weh.“
Schließlich gab sich der ZDF-Starmoderator Markus Lanz die Ehre. Er hatte zur Diskussion mit Roland Schröder, Jenni Gröhlich und Tim Völlmecke einen illustren Kreis eingeladen. Seine erste Frage ging an den Bürgermeister: „Sie werden als Sicherheitsrisiko auf zwei Beinen bezeichnet, für zwei Vulkanausbrüche auf Island verantwortlich gemacht.“ „Nur weil wir zwei Bagger aus Menden, die hier die Telefonleitungen kappten, wegen eines Amtshilfeverfahrens dahin schickten? Die wissen, dass wir tief graben.“ Jenni Gröhlich gestand auf die entsprechende Frage, dass sie Kalorien ein Zuhause gibt, und der Programmierer bei Südwestfalen IT, Tim Völlmecke, gewann dem Hackerangriff Positives ab: „Die Standesämter konnten nicht arbeiten, wir haben hunderte Männer vor dem Verderben gerettet.“