Menden. Schon weit vor Beginn der Veranstaltung am Samstagabend ist die Schlange vor dem Festzelt lang. Die Karten sind schnell verkauft. Ein Resümee.
Der Kostümball der MKG Kornblumenblau ist Jahr für Jahr ein Highlight für Feierwütige in Menden - so auch in diesem Jahr. Um 16.30 Uhr ging die Meldung durch die sozialen Medien und ein Lautsprecherwagen verkündete: „Es hat keinen Zweck mehr nach Menden zu kommen, die Obergrenze ist erreicht.“ Schon früh am Nachmittag, der Kinderkarneval im Zelt hatte gerade erst begonnen, sammelten sich die ersten Karnevalsfans, um sich Einlass zum beliebten Kostümball zu sichern. Bereits vorm Start um 18 Uhr waren alle Tickets weg. Ein Resümee.
Kostümball der MKG
Um 17 Uhr konnte Ordnungsamtsleiterin Manuela Schmidt eine erste Zwischenbilanz ziehen. „Es sind ähnlich viele Besucher wie im vergangenen Jahr - vielleicht ein paar weniger, aber alles ist im grünen Bereich und läuft prima.“ Die Ordnungsamtsleiterin arbeitete mit ihrem Team, unterstützt von Polizei und Sicherheitsdienst vor Ort, um die Einlasssituation zu managen.
Schnell stand fest, das neue Sicherheitskonzept hat sich als gut durchdacht und praktikabel erwiesen. In der gesperrten Bahnhofstraße wurde mithilfe von sogenannten Hamburger Gittern ein etwa fünfzig Meter langer Streifen als Wartebereich errichtet. Diese Wartezone teilte sich in fünf Blöcke, in jedem Block wurde ein Toilettenhäuschen errichtet und die Eintrittskarten konnten ebenfalls innerhalb des Wartebereiches gekauft werden.
Einige Besucher warten drei Stunden vor dem Zelt
Die Wartenden jedoch mussten sich in Geduld üben, einige von ihnen standen drei Stunden dort und harrten aus. Einziger Wermutstropfen: Es durften keine Getränke mit in diesen Bereich genommen werden. Jedoch verteilten die Verantwortlichen der MKG Wasser in Kunststoffflaschen an diejenigen, deren Durst zu groß wurde. Grundsätzlich hätten sich die meisten wartenden Jecken lieber ein Getränk mit mehr Volumen gewünscht, denn die Alkoholpegel sanken bei vielen Wartenden gen Null.
Doch die neuen Maßnahmen trafen weitestgehend auf Verständnis. „Es ist zwar etwas langweilig, die ganze Zeit hier zu stehen. Aber dafür fühlen wir uns auch echt sicher“, war die Meinung von der beiden Freundinnen Jessi und Alina. Ein paar Meter hinter ihnen stand Claudia Distefano mit ihrem Freundeskreis. Diese Gruppe hatte eine andere Wahrnehmung. „Wir fühlen uns wie Tiere Käfig und wünschten uns einen Kartenvorverkauf anstatt hier hinter Gittern zu stehen“, sagte sie. Der Tenor der Masse zu den Neuerungen war allerdings positiv - vor allem die Toiletten erwiesen sich für die Wartenden als Benefit.
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Manuela Schmidt und die Einsatzkräfte konnten beim Einlass verkünden: „Keine besonderen Vorkommnisse.“ Blockweise ging es ins Zelt, ruhig und kontinuierlich. Innen bewies sich, die Jecken hatten zwar zu Beginn der Feier wenig Alkohol, aber dafür umso mehr „Menden im Blut“. Jedoch liefen die Zapfhähne hinter den Theken von da an im Dauerbetrieb. Zum ersten Mal spielte die Live-Band „Alte Schweden Kunterbund“ auf der Bühne mit ihrem „Hardrockgitarristen“. Musikwünsche wurden erfüllt und die Party ging ab. Zu den beliebtesten Songs des Abends zählten allerdings die Lieder des Senatorenchores der MKG. Lautstark sangen alle im Zelt textsicher mit.
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Viele Besucher verkleiden sich als Tiere
Zu den beliebtesten Kostümen wiederum zählten Tierverkleidungen. Jede Menge Rehe, Katzen, Schmetterlinge, Dalmatiner und Hasen schunkelten und feierten miteinander. In einer ganz anderen Kostümierung kamen Fadi und Luisa Fritz, als Caesar und Napoleon ging das junge Paar vier Wochen nach der Geburt zum ersten Mal wieder zusammen feiern. Begleitet von Papa und Opa Jürgen, der sich in ein Hippie-Kostüm schwang und zum ersten Mal im Leben eine lange Mähne trug. „Meine Frau Jutta musste leider zu Hause bleiben, sie passt auf die Enkelinder auf“, bedauerte Jürgen Fritz, freute sich aber, mit seinen Kindern mal wieder so richtig zu feiern.
Für ausgelassenes Feiern sind die Veranstaltungen der MKG ein Garant. In dieser Session allen voran das Stadtprinzenpaar Stefan III und Silke I. Aber auch auf den Senatorenchor, die Pömelgarde, die Turmfunken und die Garde mit den beiden Solomariechen war bei dem Kostümball wieder einmal Verlass, wenn es darum geht Stimmung zu machen und Glanzleistungen zu bringen. Ralf Hörchner, Organisator des Abends, brachte es auf den Punkt: „Es ist alles super gelaufen, das Sicherheitskonzept hat sich bewährt. Alle Leute im Wartebereich haben sich vorbildlich verhalten, auch die, die zu späterer Stunde nicht mehr ins Zelt durften, weil die Obergrenze erreicht war. Mir bleibt nur Danke zu sagen - allen Gästen, den Vereinsmitgliedern und allen, die zu diesem herrlich jecken Kostümball und der Superstimmung ihren Beitrag geleistet haben.“