Menden. Autorenfrühling startet am 20. Februar. Markus Preiß, Christopher Clark und Klaus-Peter Wolf zum Auftakt in Menden.
Wenn Andreas Wallentin mit seiner Buchhandlung Daub zu Autorenlesungen einlädt, dann dürfen sich die Besucher in der Regel auf spannende Abende freuen. Der Autorenfrühling 2024 steht jetzt in den Startlöchern – allein die Namen der Autoren dürften zahlreiche Literaturbegeisterte anlocken. Markus Preiß, Christopher Clark und Klaus Peter Wolf stehen auf der Gästeliste.
Markus Preiß gastiert am 20. Februar im TAZ
Den Auftakt macht am Dienstag, 20. Februar, Markus Preiß mit seinem Buch „Angezählt. Warum ein schwaches Deutschland Europa schadet“. Er ist eines der Fernsehgesichter, die als kompetent und unaufgeregt gelten, war Tagesschau-Reporter in Köln und Korrespondent in Paris. 13 Jahre lang berichtete er aus Brüssel über Europa, die EU und die NATO. Seit 2016 leitet Preiß das ARD-Studio in Brüssel, im Juni 2024 wird er Chef des ARD-Hauptstadtstudios in Berlin.
Dass er sich in seinem Buch mit der Rolle Deutschlands in Europa auseinandersetzt, ist nicht überraschend. Sein Credo: Lange blickten unsere europäischen Nachbarn neidisch, aber voll Respekt auf Deutschland. Doch die Dominanz in der EU ist erschüttert. Putins Ukraine-Krieg hat Deutschlands Schwächen offengelegt: Wirtschaftlich anfällig, strategisch naiv und längst nicht so modern, wie wir denken. Brüssel-Experte Markus Preiß analysiert angesichts der Zeitenwende Deutschlands Stellung in Europa. Das Land muss sich neu positionieren. Wie wird es sich dabei verändern? Und wie die Machtbalance in der EU? Darauf will Preiß Antworten geben.
Die Veranstaltung mit Markus Preiß beginnt am Dienstag, 20. Februar, um 19 Uhr im Theater Am Ziegelbrand. Tickets kosten im Vorverkauf bei der Buchhandlung Daub 16 Euro, an der Abendkasse 18 Euro.
Große Vorfreude auf Sir Christopher Clark
Nur sechs Tage nach Markus Preiß kommt Sir Christopher Clark nach Menden. „Frühling der Revolution“ heißt sein neues Buch, das Andreas Wallentin als „spektakulär“ bezeichnet. Der Buchhändler macht keinen Hehl daraus, dass er sich auf Christopher Clark ganz besonders freut. Ihn nach Menden zu locken, darf mit Fug und Recht als ein Coup bezeichnet werden.
Clark befasst sich in seinem Buch mit dem Frühling des Jahres 1848. Scheinbar aus dem Nichts versammelten sich damals in unzähligen Städten von Palermo bis Paris und Venedig riesige Menschenmengen, manchmal in friedlicher, oft auch in gewalttätiger Absicht. Die politische Ordnung, die seit Napoleons Niederlage alles zusammengehalten hatte, brach in sich zusammen.
Christopher Clark erweckt mit Schwung, Esprit und neuen Erkenntnissen diese außergewöhnliche Epoche zum Leben. Überall brachen sich neue politische Ideen, Glaubenssätze und Erwartungen Bahn. Es ging um die Rolle der Frau in der Gesellschaft, das Ende der Sklaverei, das Recht auf Arbeit, nationale Unabhängigkeit und die jüdische Emanzipation. Dies waren plötzlich zentrale Lebensthemen für unendlich viele Menschen – und es wurde hart um sie gekämpft. Die Ideen von 1848 verbreiteten sich um die ganze Welt und veränderten die Verhältnisse zum Bessern, zuweilen aber auch zum viel Schlechteren. Und aus den Trümmern erhob sich ein neues und ganz anderes Europa.
Die Veranstaltung mit Christopher Clark findet am Montag, 26. Februar, auf der Wilhelmshöhe statt und beginnt um 19 Uhr. Tickets kosten im Vorverkauf 19 Euro, an der Abendkasse 21 Euro.
Nordseekrimi am 27. Februar
Kriminell wird es tags darauf mit dem Nordsee-Krimiautor schlechthin: Die Bücher von Klaus-Peter Wolf sind unterhaltsam und spannend – kein Wunder, dass der ungekrönte Krimi-König es mit seinem neuen Roman „Ostfriesenhass“ wieder auf Platz 1 der Spiegel-Bestsellerliste geschafft hat. Es ist inzwischen das 18. Mal in Folge. „Wir können also die Volljährigkeit feiern“, bemerkt Klaus-Peter Wolf verschmitzt. Der Autor feierte gerade seinen 70. Geburtstag – für ihn kein Grund, sich ins Privatleben zurückzuziehen. Klaus-Peter Wolf: „Ich liebe, was ich tue, ich brauche das Schreiben wie die Luft zum Atmen. Mein erstes Buch schrieb ich mit acht Jahren und verkaufte es für zehn Pfennig an meinen Banknachbarn. Seitdem bin ich Schriftsteller und ich habe noch viele, viele Geschichten zu erzählen.“
„Ostfriesenhass“ ist der 18. Fall für Ann Kathrin Klaasen, die einen Serientäter jagt, der meint, die Menschheit retten zu müssen. Er sieht sich verfolgt von Menschen, die - als harmlose Urlauber verkleidet - in der Stadt Norden unterwegs sind. Das klingt abstrus – und tatsächlich ist die Geschichte spannend. Wenn Klaus-Peter Wolf die Geschichte in Ausschnitten auch noch selbst mit seiner unvergleichlichen Art vorträgt, dann fesselt er seine Zuhörer.
Klaus-Peter Wolf ist am Dienstag, 27. Februar, ab 19 Uhr auf der Wilhelmshöhe zu erleben. Tickets kosten im Vorverkauf 18 Euro, an der Abendkasse 20 Euro.