Menden/Märkischer Kreis. Die Untere Naturschutzbehörde des MK will das Thema Wolf sachlich aufgreifen und lädt zu einer Informationsveranstaltung ein. Darum geht es.
Der Wolf beschäftigt Menschen und Medien im Märkischen Kreis. Um das Thema sachlich aufzugreifen, lädt die Untere Naturschutzbehörde Bürgerinnen und Bürger zu einer Informationsveranstaltung in Kierspe ein. Im Fokus stehen dabei das Vorkommen und der Umgang mit dem Wolf sowie Fördermaßnahmen für Weidetierhalter.
Die Rückkehr des Wolfes in den Märkischen Kreis hat zuletzt für viel Aufmerksamkeit gesorgt. Wie ist die aktuelle Situation im Kreisgebiet? Welche Tipps geben Experten im Umgang mit dem Wolf? Und welche Fördermöglichkeiten haben Weidetierhalter? Diese und viele weitere Fragen werden in einer Informationsveranstaltung beantwortet, zu der die Untere Naturschutzbehörde des Märkischen Kreises einlädt. Sie findet am Donnerstag, 22. Februar, um 17 Uhr im Pädagogischen Zentrum der Gesamtschule in Kierspe (Otto-Ruhe-Straße 2-4) statt. An dem Tag werden unter anderem Experten des Landesamtes für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen (LANUV) und Mitarbeiter der Landwirtschaftskammer für Fragen der Bürgerinnen und Bürger zur Verfügung stehen.
Arbeitsgruppe befasst sich seit vergangenem Jahr mit dem Märkischen Sauerland
Zum Hintergrund: Eine Arbeitsgruppe zur „Förderkulisse Märkisches Sauerland“ befasst sich seit dem vergangenen Jahr intensiv mit dem Thema. Sie begleitet die Umsetzung der Förderkulisse und meldet eventuelle Handlungsbedarfe an das Land NRW. In Kraft gesetzt wurde die Förderkulisse vom Landesumweltministerium mit Wirkung zum 20. September 2023.
Die Wolfsausbreitung im Bundesgebiet habe sich in den vergangenen Jahren abgeschwächt, heißt es in einer Mitteilung des Märkischen Kreises. Der Großteil der 184 Rudel sei nordöstlich von Hannover und Leipzig heimisch. In Nordrhein-Westfalen und im Süden Deutschlands fänden sich bislang weniger Rudel. „Im Märkischen Kreis gibt es aktuell ein Einzeltier mit der Kennung „GW2856f“. Bei dieser Wölfin geht das LANUV davon aus, dass sie seit April 2023 ihr Territorium im Kreisgebiet genommen hat“, heißt es weiter. Aufgrund der Wolfsnachweise ergebe sich bisher ein Streifgebiet von Halver über Kierspe, Meinerzhagen, Lüdenscheid und Herscheid bis nach Plettenberg.
Attraktiv für den Wolf mache das Gebiet die Siedlungsstruktur, der Waldreichtum und die Verfügbarkeit natürlicher Beute, insbesondere Dam- und Rotwild. Zwischen 2020 und heute gab es laut Mitteilung im Märkischen Kreis vier bestätigte Nutztierrisse, die dem Wolf eindeutig zugeordnet werden konnten. Die Förderkulisse ermögliche es, stärker die Herausforderungen in der Landwirtschaft in den Blick zu nehmen. Für solche Anträge ist die Landwirtschaftskammer zuständig, die bei der Bürgerinformationsveranstaltung in Kierspe daher über Fördermöglichkeiten für Weidetierhalter berichtet.
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Untere Naturschutzbehörde weitet Beratung für Landwirtschaft aus
Die Untere Naturschutzbehörde hat im Rahmen des Kulturlandschaftsprogramms die Beratung für die Landwirtschaft ausgeweitet. Als Ansprechpartnerin zum Thema Wolf steht Caroline Bendrien (Telefon: 02351 966 6396) zur Verfügung. Zudem bittet der Märkische Kreis darum, Fotos oder Videos von Wolf-Sichtungen zeitnah zu übermitteln. Auch die Jägerschaft wird gebeten, ihre Informationen zu teilen. Die Untere Naturschutzbehörde leitet Informationen gegebenenfalls an das LANUV weiter.
Das Landesumweltamt ist auch außerhalb der Geschäftszeiten und am Wochenende erreichbar: Telefon 0201 714 488 und per Mail: wolf_nrw@lanuv.nrw.de . Ansprechpartnerin für Fördermaßnahmen bei der Herdenschutzberatung der Landwirtschaftskammer: Bärbel Ruchay, Telefon: 02303 961 6158. Informationen zum Wolfsmanagement und zu Wolfsmeldungen: https://wolf.nrw.de/