Menden. 30 Schülerinnen und Schüler hatten den ersten „Abend der aufgeschobenen Hausaufgaben“ genutzt – ein Grund, das Angebot zu wiederholen.

Der Fernseher läuft, das Telefon klingelt, der Hund bellt und Mutter will wissen, wann denn nun das Zimmer aufgeräumt wird. In dieser Atmosphäre ist ein zielgerichtetes Vorbereiten auf Prüfungen oder Facharbeiten kaum möglich. Unter anderem deshalb schiebt manche Schülerin oder mancher Schüler seine Hausaufgaben vor sich her. Kein Wunder, dass der Druck wächst, im gleichen Maße zudem die Nervosität.

Da bietet sich die Mendener Dorte-Hilleke-Bücherei mit entsprechenden Räumlichkeiten und der nötigen Ruhe als Alternative an. „Wer Unterstützung benötigt, ist am Donnerstag, 8. Februar, von 14 bis 22 Uhr, willkommen“, erklärt Gina Friedrichs, Ansprechpartnerin für den zweiten „Abend der aufgeschobenen Hausaufgaben“. Angesprochen fühlen können sich Schülerinnen und Schüler weiterführender Schulen aus dem 11. und 12. Jahrgänge.

Die Arbeitsagentur Iserlohn ist vor Ort

„Erfunden haben wir die Aktion nicht, Universitäts-Bibliotheken praktizieren diesen Tag schon seit einiger Zeit mit Erfolg“, gibt Veronika Czerwinski Einblick. „Uns erschien die Maßnahme sinnvoll.“

Das erste Angebot stieß durchweg auf positive Resonanz: „Rund 30 Jugendliche kamen, sogar kurz vor Ende um 22 Uhr saßen noch sieben, acht Teenager hier und büffelten.“ Zudem auch diesmal für Abwechslung gesorgt wird: Referierte bei der Erstausgabe noch Jürgen Overkott, Redakteur der Westfalenpost, über das Berufsbild des Journalisten, ist diesmal Ulrich Meyer von der Arbeitsagentur Iserlohn vor Ort und klärt über Berufs- und Studienberatung auf. „Bei der Anmeldung können Interessierte ihre Wünsche vortragen, unser Experte gibt dann Recherchetipps für Job- und Karriereportale“, sagt Jörg Schuhmacher, ebenfalls von der Bundesagentur, „es gibt viele Links, die Google nicht findet, die aber für die Berufssuche relevant sind, beispielsweise darauf wird hingewiesen.“

In diesem Zusammenhang betont Schuhmacher, dass es oft auch bei Beratungsgesprächen von Vorteil ist, wenn die Eltern daran teilnehmen: „Mutter und Vater haben auch heute noch großen Einfluss und Mitspracherecht bei der Berufswahl.“

Der Medienraum steht für Gruppen zur Verfügung

Doch zurück zum 8. Februar: „Die Jugendlichen können allein oder in Gruppen lernen und arbeiten.“ Veronika Czerwinski hat beobachtet, dass sich Dynamik aufbaut, wenn Teams zusammenarbeiten: „Es wird ausgetauscht, gemeinsam recherchiert und gegenseitig unterstützt, spannend zu sehen, wie es vielfach Hand in Hand geht.“

Neben den Plätzen im 2. Obergeschoss, wo während der Öffnungszeiten Hausaufgaben gemacht werden können, steht auch der Medienraum, insbesonders für Gruppen, und das Lesecafé zur Verfügung.

Veronika Czerwinski, Gina Friedrichs und Jörg Schuhmacher (von links) stellen den Ablauf des
Veronika Czerwinski, Gina Friedrichs und Jörg Schuhmacher (von links) stellen den Ablauf des "Abend der verschobenen Hausaufgaben" vor. © WP Menden | Peter Benedickt

Da beim Start im vergangenen Jahr Snacks und Getränke sehr gut ankamen, wird auch diesmal die Truppe der Bücherei für Stärkung sorgen. Elektronische Geräte müssen mitgebracht werden, geeignete Stromanschlüsse sind vorhanden.

Da stundenlanges Lernen zu Konzentrationsschwächen führen kann, haben sich die Organisatorinnen und Organisatoren etwas einfallen lassen, damit Schwächephasen schnell überwunden werden. Die Entspannungspädagogin Heike Tillmann, sonst in Hüingsen tätig, bringt ab 19 Uhr mit ihrer „Motivationsmeditation“ wieder Klarheit in die Gedanken und sorgt dafür, dass Ermüdungszeichen unverzüglich verschwinden.

Eine vorherige Anmeldung (Mail: stadtbuecherei@menden.de, oder Tel.: 02373/9031600) bis Dienstag, 6. Februar, ist sinnvoll: „Damit wir Platzbedarf sowie den Einkauf von Getränken und Snacks planen können.“ Wer kommen möchte, sollte es sich frühzeitig überlegen, denn das Angebot ist begrenzt: „Maximal 30 Teilnehmer können wir unterbringen.“