Menden. Ein Spaziergang zwischen Wasserrad und Gymnasium kann jetzt zum Bildungserlebnis werden

Bislang dient ein Spaziergang über den Grünen Weg entlang der Hönne den meisten Menschen wohl zur Erholung. So gibt es neben vielen Ruhebänken auch Holzliegen. Ab sofort aber kann so ein kleiner Gang durch den Park auch zu einem echten Bildungserlebnis werden. Die Stadt Menden hat ihn nämlich jetzt mit Schildern ausgestattet, die Interessierten jede Menge Informationen liefern. Drei Arten gibt es: neben den Stelen an den Eingängen auch Tafeln mit Hinweisen zur geschichtlichen Bedeutung und kleinere Stelen vor 30 ausgewählten Bäumen, die besonders sind.

Arboretum ist vielen Mendenern offenbar unbekannt

Bürgermeister Dr. Roland Schröder, Heike Schulz (Abteilung Planung und Bauordnung), Thomas Schepp (Abteilung Umwelt und Bauverwaltung) und Stadtarchivar Stephan Reisloh stellten die neuen Hinweisschilder jetzt der Öffentlichkeit vor. Damit machen sie zugleich Lust, den Grünen Weg noch einmal auf eine ganz andere Art zu erkunden. „Viele Mendener werden überrascht sein, was wir hier alles haben“, sagt Reisloh, der erfahren hat, dass viele Menschen in der Hönnestadt gar nicht wissen, dass es hier ein Arboretum - also eine Baumsammlung - gibt.

An mehreren Stellen weisen Schilder auf die historische Bedeutung von Orten oder Gebäuden hin - wie hier am Wasserrad, das stellvertretend für die Industriegeschichte an der Hönne steht.
An mehreren Stellen weisen Schilder auf die historische Bedeutung von Orten oder Gebäuden hin - wie hier am Wasserrad, das stellvertretend für die Industriegeschichte an der Hönne steht. © WP | Dirk Becker

Reisloh hat im Zuge der Planungen für die neuen Schilder allerdings weniger Wissen in Sachen Bäume beigetragen als vielmehr Hintergründe zur Stadtgeschichte. Hinweisschilder gibt es nun etwa zur Heilig-Geist-Kirche, aber auch zum Wasserrad als Symbol für die Industriegeschichte an der Hönne, zum Denkmal Hagelbette, aber auch zum Hittenbrückchen am Gymnasium. Die meisten Mendener kennen das Bauwerk als Saubrücke - Reisloh und die Stadt Menden räumen nun mit einem „historischen Fehler“ auf, wie der Stadtarchivar es nennt.

Für 30 besondere Bäume im Bereich zwischen Wasserrad und dem Gymnasium an der Hönne gibt es Stelen mit Informationen zur Baumart. Dieser Riesenmammutbaum ist noch relativ jung, aber allein im vergangenen Jahr um rund zwei Meter gewachsen.
Für 30 besondere Bäume im Bereich zwischen Wasserrad und dem Gymnasium an der Hönne gibt es Stelen mit Informationen zur Baumart. Dieser Riesenmammutbaum ist noch relativ jung, aber allein im vergangenen Jahr um rund zwei Meter gewachsen. © WP | Dirk Becker

In Sachen Bäume ist Thomas Schepp der Fachmann der Stadtverwaltung. „Wir haben 30 besondere Bäume ausgesucht und Hinweisschilder dazu gemacht“, sagt er. Das Arboretum umfasse weit mehr Bäume, aber man habe sich auf die ganz besonderen Bäume konzentriert. „Es gibt immer noch neue Ergänzungen“, berichtet Schepp über Neupflanzungen. Die erfolgen aber nicht im eigentlichen Arboretum zwischen Gymnasium und Bahnhofstraße („Da ist kein Platz mehr“), sondern auf der Kleinen Hönne-Insel. Vom jüngsten Hochwasser ist dort nicht mehr viel zu sehen, zahlreiche Menschen nutzen die Verbindung zwischen der „Kuhbar“ und der Bahnhofstraße auch bei eisiger Kälte für Spaziergänge.

Antrag auf digitale Stelen bleibt umsetzbar

„Die Schilder sind das i-Tüpfelchen für das Projekt Grüner Weg, das damit abgeschlossen ist“, sagt Heike Schulz. Die Beschilderung sei Teil des Förderantrags gewesen. „Da die Kosten aber über der Fördersumme lagen, ist das nun etwas, was wir uns als Stadt noch gönnen“, sagt sie und bedankt sich auch bei der Umwelt-AG des Gymnasiums an der Hönne, die ebenfalls in die Umsetzung der Idee eingebunden war. Mendens Bürgermeister weist unterdessen darauf hin, dass es noch weitere Maßnahmen geben könnte. „Es gibt ja noch einen Antrag, digitale Stelen“, sagt Schröder. Eine Umsetzung könnte laut Heike Schulz etwa erfolgen, indem Aufkleber mit QR-Codes aufgebracht werden. Die Umwelt-AG habe angekündigt, sich auch dabei einbringen zu wollen.