Menden. Dritte Auflage besser besucht als beide zuvor. Das Angebot ist vielfältig.
Der dritte Hollandmarkt in Menden nach 2021 und 2023 war eindeutig der beste und bestbesuchte: Das ist am Sonntagabend das einhellige Urteil des Mendener Stadtmarketings, der beteiligten Händler, der Gäste und der Einzelhändler in der Stadt.
Auf dem alten Rathausplatz und zwischen Spielzeug-Lok „Emma“ und Weltbild haben dutzende Markthändler ihre Stände aufgebaut, die Fahrzeuge tragen durchweg gelbe Nummernschilder. Dazwischen herrscht schon seit kurz nach 11 Uhr ein Geschiebe wie auf der Pfingstkirmes. Und als am Mittag der Hunger seinen Tribut fordert, bilden sich ellenlange Schlangen vorm Pommes- und vorm Backfischstand. Das Ganze wird bespielt von den „Twent Orkest Fanfares“ aus Hengelo, die in ihren Oranje-Jacken auch dem letzten Zuschauer deutlich machen, worum es hier geht. Bei der niederländischen Version von „Schatzi, schenk mir ein Foto“ gibt es sogar eine Gesangseinlage.
Alles in allem herrscht eine lockere Atmosphäre auf diesem Marktplatz, wäre da nicht der schneidend kalte Wind: Beim Mendener Wintermarkt im Dezember herrschten hier noch frühsommerliche Temperaturen, der Hollandmarkt bringt den Winter nach Menden. Gleichwohl sind hier alle Holland-Klassiker vertreten: Von Tulpen und Kaas über Gebakken Vis, Poffertjes und Frikandel, Kibbeling und Stroopwafels bis hin zum lekker gerösteten Brood.
Genaue Besucherzahl wird ermittelt und ausgewertet
Hochzufrieden zeigen sich denn auch die Organisatoren: Die genaue Besucherzahl ist am Sonntagnachmittag naturgemäß noch nicht klar, sie wird aber in den nächsten Tagen folgen. Die Besucher werden wegen des verkaufsoffenen Sonntags gezählt. Melanie Kersting und Marcel Popek hatten im Vorfeld kräftig die Werbetrommel gerührt, Popek als Facebook-Teilnehmer sogar auf Holländisch eingeladen: „De Hollandse markt begint zondag om 11.00 uur!“
Eingespielt: Der Aufbau am Morgen läuft wie aus einem Guss
Doch so niedlich das Niederländische auch klingt: Wenn es um die Organisation geht, sind die Händlerinnen und Händler brutal pünktlich: „Es ist schon unglaublich, wie die das hier bewerkstelligen“, lobt Popek vor allem den Chef der Oranje-Markthändler, Henk ter Hennepe, und dessen Frau Yvonne. „Die haben das komplett im Griff, alle Absprachen klappen, das ist schon super.“
Gegen 8 Uhr sei der Tross der Zugfahrzeuge und Anhänger in Menden eingetroffen, dann habe man sich nach Henk ter Hennepes Anweisungen auf die Plätze verteilt, noch gemeinsam gefrühstückt und alles vorbereitet. „Dann ging es auch schon los.“
Ein Wiedersehen im kommenden Jahr mehr als wahrscheinlich
So etwas klappt nur, wenn alles möglichst weit eingespielt ist, und die Händler aus Holland bilden seit vielen Jahren eine feste Gruppe. Gegründet 1990, sind sie heute 28 Mal im Jahr sonntags in Deutschland. Ihr Fahrplan für 2024 steht auch bereits, und zeigt, dass sie in diesem Jahr nicht nochmals nach Menden kommen. In Iserlohn sind sie aber für den 24. März angemeldet, in Wickede am 1. September. Ein Wiedersehen in Menden dürfte es dann im kommenden Jahr geben. Nach dem großen Publikumserfolg vom Sonntag wäre alles anders jedenfalls verwunderlich.