Schwitten. Damit die Kinder künftig eine Balancier-Anlage haben, gibt der Förderverein des Schulverbundes Lahrfeld/Schwitten eine Riesenspende.

Über einen höchst ungewöhnlichen Antrag der Stadtverwaltung hatte der Stadtrat in seiner jüngsten Sitzung im Dezember zu entscheiden: die Annahme einer zweckgebundenen Elternspende aus Schwitten über den sagenhaften Betrag von 19.000 Euro. Es geht um einen Balancier-Parcours, ein großes neues Spielgerät, für den Schulhof der Grundschule St. Michael in Schwitten. Und es geht um die Regularien für Spenden an die Stadt Menden.

Stadt Menden will „die Motorik der Kinder wieder stärken“

Die kleine Schwitter Dorfschule ist bekanntlich seit vielen Jahren Teilstandort der weitaus größeren Albert-Schweitzer-Grundschule im Lahrfeld. Im Rahmen der Schulhofumgestaltung in Schwitten war nun eine neue Spielanlage vorgesehen. Denn nach all den Lockdowns und Schulschließungen und sonstigen Einschränkungen während der Corona-Pandemie, so hieß es seinerzeit zur Begründung der Beschlussvorlage, seien bei Kindern im Allgemeinen stärker ausgeprägte motorische Defizite entstanden. „Um die Motorik der Kinder wieder zu stärken“ und ihrem Bewegungsdrang zu entsprechen, solle nun auf dem Schulhof ein Spielgerät neue Anreize zum Austoben schaffen und dabei zugleich die Körperbeherrschung fördern.

Damit konnte ein attraktives und wertvoles Spielgerät ausgewählt werden.
Michael Schmidt

Förderverein signalisiert: Wir wollen mithelfen

Für ein großes Spielgerät habe die zuständige Fachabteilung im Rathaus daher bereits in der 1. Haushaltsnachtragssatzung 2023 „ausreichende Haushaltsmittel veranschlagt“, wie es von Seiten der Stadtverwaltung heißt. Doch der Förderverein der Grundschule habe dem Mendener Rathaus und dem ausführenden Architekten bereits vor Maßnahmenbeginn signalisiert, dass sich auch die Eltern mit einer namhaften Spende an den Kosten beteiligen wollten.

Jetzt ein attraktives und wertvolles Spielgerät für St. Michael

„Mit dieser vom Förderverein in Aussicht gestellten großzügigen Spende konnte nach Rücksprache mit der Stadtverwaltung ein attraktives und zur Stärkung der Motorik wertvolles Spielgerät ausgewählt werden“, erklärte der kürzlich in Pension gegangene Kämmereileiter Michael Schmidt.

Der große Balancier-Parcours kostet nun insgesamt 37.380 Euro zuzüglich Mehrwertsteuer, aber immerhin inklusive Lieferung und Einbau der Gesamtspielanlage. Die Folgekosten für Unterhaltung, Wartung und Reparaturen stünden der Fachabteilung der Stadt zur Verfügung, betont Schmidt.

Genehmigung der Politik für Spenden über 10.000 Euro Pflicht

Dass die Annahme dieser Spende vom Stadtrat genehmigt werden musste, geht auf eine Richtlinie der Stadt Menden zurück: Demnach ist es für die Annahme von Spenden über 10.000 Euro erforderlich, dass der Haupt- und Finanzausschuss über deren Annahme entscheidet. So soll offenbar verhindert werden, dass sich die Stadt in Abhängigkeiten von großzügigen Gönnern begibt. Weil aber der Haupt- und Finanzausschusses bereits am 28. November getagt hatte, konnte die Drucksache zur Spende im Rathaus nicht mehr rechtzeitig erstellt werden. Deshalb bat die Verwaltung darum, dass dies ausnahmsweise dem Stadtrat zur Entscheidung vorgelegt werden dürfe. Zugleich nutzte Bürgermeister Dr. Roland Schröder die Sitzung, um sich für das besonders große Engagement des Fördervereins zu bedanken: „Das ist ungewöhnlich und verdient großen Dank“, so Schröder.

Im Rat gab es denn auch keine einzige Gegenstimme.