Menden. Gefährliches Gedränge vor Bussen, brisante Nähe zu vorbeifahrenden Autos, dazwischen die Elterntaxis: Was jetzt passieren soll.
Gedränge vor den Schulbussen, zwischen denen sich Elterntaxis den Weg bahnen, aber auch Straßen, die immer noch zu schnellem und gefährlichen Vorbeifahren an Schulen einladen: Dringend verbesserungsbedürftig ist die Verkehrssicherheit für Kinder und Jugendliche in Menden. „Wir erhalten täglich Hinweise auf Vorgänge an Schulen“, erklärte Ordnungsamtschefin Manuela Schmidt jetzt vor Politikern im Fachausschuss.
Besserer Schutz von Leben und Gesundheit der Kinder
Das Thema ist Verkehrspolitikern wie Stadtverwaltung gleichermaßen so wichtig geworden, dass für 2024 ein neuer Arbeitskreis beschlossen wurde, der öffentlich tagt. Starten soll die Runde im neuen Jahr mit einem Strategie-Workshop, der Lösungen zum besseren Schutz von Leben und Gesundheit auf Schulwegen in Menden finden soll. Viele Vorschläge dazu hat das Rathaus bereits erarbeitet. Fazit: Vor Mendens Schulen soll sich künftig vieles tun.
Bisher viele Stellen im Rathaus mit Schulweg-Fragen befasst
Die Verkehrslage an Mendener Schulen ist heute schon wichtiges ein Thema in politischen Gremien, bei Schulleitungen und Eltern. Doch es wird unübersichtlcih, wenn im Rathaus die Verkehrsplanung, die Straßenverkehrsbehörde, die Bauplanung, die Schulverwaltung und die Gleichstellungsbeauftragte damit befasst sind. Diese Stellen will man jetzt bündeln und mit politischen Vertretern, Polizei und Verkehrswacht an einen Tisch bringen.
Schultzentrum und Grundschule Bösperde gelten als heikle Fälle
Schon im September waren Haltestellen für die Elterntaxis ein großes Thema für den Ausschuss für öffentliche Sicherheit und Ordnung. Daraus sind bereits erste Maßnahmen und Pläne erwachsen. Als besonders heikle Fälle gelten bisher das Schulzentrum am Berg mit der Gesamt- und der Realschule sowie die Nikolaus-Groß-Schule in Bösperde.
Elterntaxi-Haltezone am Schulzentrum könnte kommen
So wird am Schulzentrum wird aktuell geprüft, ob eine Elterntaxi-Haltezone eingerichtet werden kann. Verworfen werden dagegen nach Prüfung der Rechts- und Verkehrslage die Vorschläge, die Windthorststraße zeitweilig zu sperren oder eine Einbahnstraße daraus zu machen. Diese Sperrung wäre ein „Übermaßverbot“, also nach der Rechtslage wohl nicht verhältnismäßig gegenüber den Anliegern aus dem Obsthof. Und für die Einbahn, egal ob bergauf oder bergab, reichen die Kapazitäten der umliegenden Straßen wie der schmalen Vinckestraße nicht aus.
Neue Haltezone an Bösperder Schützenhalle wird geprüft
Für eine bessere Bring- und Abholsituation an der Nikolaus-Groß-Schule in Bösperde ist inzwischen eine Elterntaxi-Haltezone auf dem Parkplatz vor der HBL-Schützenhalle eingerichtet worden. Vor und nach den Weihnachtsferien wird beobachtet, ob die Haltezone mehr Sicherheit bringt. Dann soll entschieden werden, ob die Maßnahme reicht oder ob weitere erforderlich sind.
Nur noch Lendringsen: Schulwegpläne sind 2024 alle fertig
Der künftige Standort der Josefschule Lendringsen in der alten Hauptschule Bieberberg ist jetzt in die Schulwegplanung aufgenommen. Die Schulwegplanung für die Bischof-von-Ketteler-Schule ist für 2024 vorgesehen. Sie ist damit die letzte Grundschule, für die diese Planung noch erfolgt. Die Schulwegpläne der weiterführenden Schulen sollen nach den Grundschulen folgen.
Bessere Infos an Eltern sind ein Teil des Programms
Elterntaxi-Haltezonen gelten grundsätzlich als wirksames Mittel zur Entzerrung des Verkehrs vor Schulen. Dafür, sagt die Stadt Menden, müssen die Eltern an den Schulstandorten informiert werden, welchen großen Nutzen die neue Haltezone für die Verkehrssicherheit an der Schule hat. Es müsse jeweils eine umfassende „Informationskampagne“ durch Verwaltung und Schule geben, über Elternbriefe, Infos auf Elternabenden, der Schulhomepage, der Presse und in Sozialen Medien. Das Ziel ist allen zu zeigen: Jedes Fahrzeug, das nicht bis vor die Schule rollt, sondern die Haltezone nutzt, schafft mehr Verkehrssicherheit.
Stärkere Präsenz von Ordnungskräften - auch gegenüber Eltern
Wo eine Elterntaxi-Haltezone eingerichtet wird, soll die Verkehrssituation anfangs durch Ordnungsamt, Polizei und Schulleitung beobachtet werden. Sollte die Zone nicht oder nicht ausreichend genutzt werden, soll eine zusätzliche Präsenz von Ordnungsamt und Polizei mit direkter Ansprache der Eltern in der Bring- und Abholsituation erfolgen. „Denn die Hauptverantwortung“, erklärte Wolfgang Exler (CDU) im Ausschuss, „liegt weiter bei den Eltern“.
Die bisher konkreten Pläne
Für die Albert-Schweitzer-Grundschule im Lahrfeld wird mt der Polizei eine Hol- und Bringzone an der Von-Lilien-Straße geprüft. Am Spielplatz-Eingang soll die Fahrbahn verengt, der Straßenraum der Beethovenstraße verändert werden. Am Teilstandort in Schwitten wird der Kirschbaumweg als Spielstraße ausgeschildert.
An der Anne-Frank-Schule in Platte Heide soll es eine Querungshilfe auf der Droste-Hülshoff-Straße in Höhe der Haltestelle Am Galgenfeld geben. Geprüft wird eine Hol- und Bringzone an der Delyner Straße. Mittelfristig soll ein Umbau der Robert-Leusmann-Straße und der Delyner Straße erfolgen.
Am Schulzentrum wird mit der Polizei eine Hol- und Bringzone geprüft, auf dem Parkplatz der Sporthalle oder dem Ex-Parkplatz von Kress. Es soll eine Fahrradsammelgarage an der Windthorststraße mit Zugangskontrolle geben. UNd der heute oft überfüllte Haltestellenbereich würde umgebaut.
An den Walburgisschulen sollen Poller entlang des Gehwegs am Schwitter Weg das Befahren des Bürgersteigs zwischen den Einmündungen Lahrweg und Pellenberg verhindern.