Menden. Zum zweiten Mal beim Mendener Winter: der „Jedermann-Biathlon“. Er kann an den Erfolg des vergangenen Jahres anknüpfen.
Schon früh am Vormittag ziehen die Menschen am Samstag in die Innenstadt zum Mendener Winter, um beim „Jedermann Biathlon“ dabei zu sein. Doch gleich zu Beginn ein Schreck: Der Siegerpokal für den ersten Platz ist weg. „Während der Eröffnung wurde uns doch tatsächlich der Pokal geklaut, das ist unglaublich“, sagt Martin Bremer. Doch nach dem ersten Schock sorgte der Leiter der Biathlon Deutschland Tour zusammen mit Marcel Popek vom Stadtmarketing schnell und unkompliziert Ersatz. Für die Mendener Biathleten, die einzeln oder als Staffel antraten, sich im Vorfeld angemeldet hatten oder sich spontan der Challenge stellten, stand sowieso das Mitmachen und der Spaß im Vordergrund, getreu dem olympischen Motto „Dabei sein ist alles“.
Von der spontanen Teilnehmerin zum Shootingstar
Auch Brigitte Fiebig und ihre Tochter Nina nahmen spontan an den norwegischen Disziplinen vor dem Alten Rathaus teil. Mama Brigitte wurde vom Veranstaltungsleiter Bremer direkt zum „Shootingstar“ erkoren, schaffte sie doch eine Trefferquote von 100 Prozent mit dem Lichtzielgewehr. Ziemlich außer Atem, aber glücklich, nahm sie die Ehre entgegen. Genau wie Fiebig erging es auch Danain Tsoli. Die 12-jährige zeigt ihr sportliches Talent, kein Wunder, denn Danain ist Mitglied der Mendener Tanzturbine und trainiert fleißig. „Es hat wirklich Spaß gemacht, aber ich bleibe trotzdem lieber beim tanzen“, sagt die jüngste Teilnehmerin diesem Tag.
Nach den Einzelstartern betreten die zehn Staffelteams die Fläche und sorgten zum Teil mit ihren Teamnamen und der Mannschaftskleidung für Applaus und Gelächter. Das Team „Vierprobe“ kam als Schneefrauen verkleidet. Nicole Beyer-Krause, Bettina Klawonn, Nuray Jatzenko und Mareike Hose haben sogar Betreuerinnen an ihrer Seite, die sie nicht nur anfeuern, sondern auch mit dem ein oder anderen „Dopingmittel“ versorgen. Schließlich gilt es 400 Meter mit Höhenprofil zu hinterlegen und zielsicher aus 45 Meter Entfernung fünf Scheiben zu treffen.
Hoffnung auf himmlischen Beistand
Nikolaus und Knecht Ruprecht kommen mit zwei Engeln und hoffen auf himmlischen Beistand, doch letztendlich dürfen sich Fabian Kuhlmann, Philipp Fechner und Christian Manger bei Julius Schulte bedanken, der mit seiner Schnelligkeit und Treffsicherheit das Team beim Kampf und einen Pokalplatz im Rennen lässt.
Unter ganz großem Namen treten indes Wilfried Pieper, Christian Böhmer, Chris Gruszien und Michael Harnischmacher an, für die ältesten Teilnehmer, alle über 60, sollte es kein geringerer Teamname sein als „Ole Einar Menden“ in Anlehnung an den großen norwegischen Star Ole Einar Björndalen.
Melanie Kersting als Organisatorin und Aktive engagiert
In einer Doppelfunktion ist beim Biathlon Melanie Kersting vertreten „Menden ist eine sportliche Stadt, hier herrscht großer Teamgeist, wobei heute nur der Spaß zählt“, so die Begrüßungsworte der Stadtmarketingchefin, die dann direkt mit ihren Kolleginnen Britta Heinrich, Sabine Hilpke und Sara Schmidt von der WSG ihr sportliches Talent unter Beweis stellt. Es wird ein hartes Rennen, gegen das Team „Lila“ aus Lendringsen, denn auch Lara Goeke, Lisa Puhl, Lisa und Lars Kutz geben alles, um nicht auf der Strecke zu bleiben. „Thorben, hau rein! Los, du schaffst das“, feuern Markus Schulte, Maurice Rath und Sandra Kucharczyk vom Team „Kelle“ Thorben Waltemate an. Den ganzen Wettkampf über hört man Beifall und Anfeuerungsrufe, auch aus dem Publikum.
Michael Peters, Kathrin Harnischmacher, Tobias Weingarten und Lukas Linnebürger vom Team SV Bieber scheinen, zumindest beim Langlauf, einen kleinen Trainingsvorteil zu haben. „Das Skiergometer hier ähnelt den Zugbewegungen und ist deshalb den Schwimmbewegungen nicht so unähnlich“, erklärt Peters. Doch auch beim Biathlon in Menden gehört, wie bei jedem Wettkampf, auch immer eine Portion Glück dazu. Glücklich sind am Ende alle - Teilnehmende und Ausrichter. Das beweisen nicht zuletzt die zwar zum Teil erschöpften, aber strahlenden Gesichter.
Siegreich ist letztlich übrigens tatsächlich das Team des SV Bieber. Auf den Plätzen zwei und drei landen die Teams „First Order Salsa“ und „MSV Shooter“.