Lürbke. Uli Ostermann hat in seiner Heimatkrippe zum Anlass des 75-jährigen Bestehens der St. Hubertus-Schützen Lürbke sechs neue Figuren eingebaut.
Uli Ostermann hat in seiner Heimatkrippe zum Anlass des 75-jährigen Bestehens der St.-Hubertus-Schützen Lürbke sechs neue Figuren eingebaut. Federleicht und klein sind die Schützen aus Pappmaschee, aber ihr Ausdruck ist wirkungsvoll. Jedes Jahr fügt der Krippenbauer eine neue Darstellung in seine Ausstellungsfläche. „Es liegt sehr nahe, dass im Jubiläumsjahr auch die Hubertusschützen einen Platz bekommen“, sagt Mendens bekannter Krippenbauer.
Das erste Vogelwerfen aus 1948
Schnell wuchs bei ihm die „Schützenfestidee“ und er begann nach Möglichkeiten zu suchen, um seine Vorstellung umzusetzen. Mit den nur wenigen Zentimeter großen neuen Figuren ist jetzt eine ganz neue Szenerie entstanden, die das erste Vogelwerfen im Jahr 1948 im Alten Steinbruch darstellt. „Damals, so kurz nach dem Krieg durften die Schützen nicht mit Gewehren schießen, sondern mussten den Vogel mit Steinen abwerfen. Der Vogel hing unter einer hölzernen Platte an der etwa 25 Glühbirnen befestigt waren, diese Glühbirnen waren mit Seilen versehen und hielten den Aar fest. Der Vogel fiel, wenn die letzte Glühbirne durch einen Steinwurf zerbrochen wurde“, schildert der Krippenbauer, der damals zwar noch nicht geboren war, aber über große Kenntnisse aus Erzählungen und historischen Aufzeichnungen verfügt.
„Ich kann Gebäude und Landschaften bauen, aber die Figuren musste ich mir besorgen“, erklärt Ostermann. Es traf sich gut, dass im vergangenen Januar Annette Hiemenz aus Hilden bei Düsseldorf bei ihm zu Gast war, um seine Heimatkrippe zu besuchen, und es brauchte nicht viel, die renommierte Krippenkünstlerin, die bereits in Telgte mit dem Bischof-Heinrich-Tenhumberg-Preis für ihre Werke ausgezeichnet wurde, für die Herstellung der Lürbker Schützenfiguren mit ins Boot zu holen.
Komplett neue Geschichte entstanden
Jetzt stehen sie da, die kleinen Meisterwerke und sie enthalten alle Details, die die Schützen damals wie heute ausmachen - von der Schulterklappe über Knöpfe bis hin zur Kordel am Hut. Ostermann hat die sechs Schützenfiguren eingebaut in seine große Krippenlandschaft und nicht nur das, es ist eine komplett neue Geschichte entstanden, die vom ersten Schützenfest in der Lürbke erzählt. Von der Gründungsversammlung bis zum Kampf um die Königswürde unter der Vogelstange. Beim Betrachten der Figuren beginnen sie zu leben, allein die Gesichtsausdrücke und die Darstellung, die bis ins kleinste Detail die Stimmung an der Vogelstange wiedergibt, lässt den Betrachter Teil dieser inzwischen 75 Jahre alten Tradition der Lürbke werden.
„Es freut mich ganz besonders, dass meine neuen Schützenfiguren im kommenden Jahr Teil der Sonderausstellung ,Mendener Schützenwesen‘ sein werden“, sagt Ostermann etwas stolz. Stolz auf das, was der 71-Jährige in den vergangenen 26 Jahren in seiner Garage geschaffen hat, darf er auf jeden Fall sein. Vergangenheit und Gegenwart wird in seiner großen Krippenlandschaft miteinander verbunden. Häuser, Landschaften und die Szenerie stellen die Lürbker Dorfgeschichte im Maßstab 1:20 dar und reihen sich um die Geburt Jesu, die immer noch im Mittelpunkt steht.
Jedes Jahr viel Arbeit - doch die Leidenschaft ist groß
Allein 350 Figuren erwecken die Heimatkrippe zu Leben, unter ihnen jetzt auch sechs Schützen von St. Hubertus Lürbke. „Es ist schon eine Menge Arbeit, jedes Jahr muss das Moos in der Landschaft erneuert werden, das bedeutet, dass zwar die Gebäude stehen bleiben, aber alles andere abgeräumt werden muss und das nimmt mehr als zwei Wochen Zeit in Anspruch“, so Ostermann. Doch in all den Jahren ist es für ihn immer wieder ein ganz besonderes Erlebnis, wenn das letzte Moos verbaut und die letzte Figur ihren Platz gefunden hat. Dann steht er da, der Krippenbauer, und lässt sein Werk auf sich wirken, um vielleicht noch die ein oder andere Veränderung durchzuführen.
Dass Ostermann liebt, was er tut, und für seine Heimatkrippe brennt, ist auch in diesem Jahr wieder deutlich spürbar. Er bleibt seinen Gästen keine Antwort zu einer Szene schuldig und erklärt leidenschaftlich, was es alles zu sehen gibt, wenn man sich etwas Zeit nimmt, die große Krippe zu entdecken.
Am Sonntag, 3. Dezember, von 14 bis 17 Uhr findet die Eröffnung der diesjährigen Ausstellung statt. Ab dann ist das große Fenster täglich von 14 bis 18 Uhr beleuchtet. Jeden Mittwoch und Sonntag von 14 bis 17 Uhr öffnen sich auch die Türen zur Krippe. Jedoch bittet Ulrich Ostermann darum, seine Homepage zu besuchen, auf der er unter dem Punkt „Aktuelles“ die Besucher auf dem Laufenden hält. Weitere Infos: www.luerbker-heimatkrippe.de.