Menden/Balve. Die Rückkehr der Wölfe in heimische Wälder löst auch Ängste aus. Förster in Menden und Balve begrüßen den Heimkehrer trotzdem.
In Deutschland gehört der Wolf laut dem Bundesnaturschutzgesetz zu den streng geschützten Arten. Es ist streng verboten ihn zu fangen, zu verletzen oder gar zu töten. Die Jagd auf Wölfe ist verboten. Es gibt einen „Handlungsleitfaden für das Auftauchen einzelner Wölfe“, den „Wolfsmanagementplan“, dazu ein Netz von Wolfsberatern und die „Förderrichtlinien Wolf“. All das soll auf die Begegnung des Wolfes mit Weidetieren vorbereiten, den finanziellen Ausgleich für Tierhalter regeln, die etwa Zäune bauen und sonstige Maßnahmen zum Schutz von Herdentieren treffen müssen.
Förster: Weniger Rehe beißen auch weniger Bäume kaputt
Heimische Experten sehen die Rückkehr des Wolfes eher gelassen. Der Balver Förster Richard Nikodem vom Landesbetrieb Wald und Holz sagte jüngst in der WP: „Im Wald freue ich mich über den Wolf. Jedes Reh, das aufgefressen wird, beißt mir nicht mehr die Bäume kaputt. Im Wald stört der Wolf nicht.“ Auch Mendens Stadtförster Dirk Basse sagt: „Wo der Wolf lebt, wächst der Wald.“ Beide Förster betonen aber zugleich, dass der Wolf für Weidetierhalter erhebliche Probleme bringt.
Wildtier-Experte warnt: Wölfe können ihre Scheu verlieren
Steven Seet vom Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung (IZW) in Berlin bestätigt auf Anfrage der Westfalenpost das Risiko, dass der Wolf, wie andere Wildtiere auch, in Siedlungen auftaucht: „Wölfe können sich an menschliche Verhaltensweisen anpassen. Daher sollten Wölfe nicht gefüttert werden, das kann sonst dazu führen, dass Wölfe die natürliche Scheu vor dem Menschen verlieren.“