Menden. Der Mendener Stadtforst wird zeitgemäß aufgestellt. Am Hassenbruch entsteht ein Neubau. Die Arbeiten sollen im Juni abgeschlossen sein.
Die alten Gebäude waren in die Jahre gekommen und nicht mehr zeitgemäß. Wenn alles weiter nach Zeitplan läuft, eröffnet im nächsten Juni Mendens neuer Forstbetriebshof.
Es riecht angenehm nach Holz. Und das liegt nicht nur am Wald am Hassenbruch, sondern vor allem am Neubau. „In den Forst gehört einfach ein Holzhaus“, sagt Projektleiterin Katharina Neuhaus von der Stadt Menden, während sie durch das neue Gebäude führt. Das Hüingser Unternehmen Heinrichs-Holz habe für den Holzrahmenbau gesorgt.
Für 1,4 Millionen Euro entsteht in Zusammenarbeit mit dem Planungsbüro OE Planung + Beratung aus Altena – Architekt ist Ronald Voss – der Neubau am Hassenbruch. Das Haus umfasst auf knapp 200 Quadratmetern künftig einen Aufenthaltsraum, Büros, Sanitärräume, eine Werkstatt sowie einen Lagerbereich. In der Werkstatt bauen die Forstmitarbeiter beispielsweise Bänke und Schilder für den Waldlehrpfad und setzen Geräte instand.
Klimafreundlich
Die Stadt befolgt bei dem Neubau ihre eigenen Leilinien zum Thema Klimafreundliches Bauen und Sanieren, betont Martin Niehage. So werde der neue Forstbetriebshof auch mit einer Wärmepumpe ausgestattet. Eine Photovoltaikanlage indes kommt nicht aufs Dach: Die Beschattung durch die zahlreichen Bäume wäre zu stark.
Auch zwei Wallboxen zum Laden von Elektroautos werden installiert.
Notwendig wurde der Neubau, da die bisherige Lösung schon lange nicht mehr zeitgemäß gewesen sei, erläutert Martin Niehage, Betriebsleiter des Immobilienservice Menden (ISM). Der eine Bau war aus den 1980er Jahren, der andere mehr als hundert Jahre alt. „Und das war eher ein Bretterverschlag, in dem wir einige einfache Werkzeuge gelagert haben“, erzählt Stadtförster Dirk Basse. Auch habe die Berufsgenossenschaft im Laufe der Jahre immer wieder diverse Dinge bemängelt, die mit dem Neubau behoben werden, erklärt Martin Niehage: „Da wurde unter Bedingungen gearbeitet, die nicht mehr Standard sind.“ So gab es beispielsweise keine getrennten Sanitärräume für Männer und Frauen. Im Neubau wird das anders sein.
Der Arbeitsbereich des Stadtforstes hat sich in den vergangenen Jahren grundlegend geändert. Durch das Waldsterben sei die reine Forstwirtschaft zurückgegangen, erläutert Stadtförster Dirk Basse. Hinzugekommen sei etwa die Kontrolle der städtischen Bäume. Es gebe alleine mehr als 15.000 städtische Straßenbäume. „Wir sind verpflichtet, die zu kontrollieren“, erklärt Martin Niehage. „Und da sitzen die Mitarbeiter dann mit krummem Rücken über ihrem Tablet am Küchentisch und geben alles ein“, beschreibt Dirk Basse die aktuelle Arbeitssituation. In den neuen Büroräumen soll ein rückenfreundlicheres Arbeiten an Schreibtischen möglich sein. Künftig sei auch geplant, „dass wir hier im Büro die Ausschreibungen machen“, erzählt Dirk Basse.
Auch der Aufenthaltsraum entsprach schon lange nicht mehr den zeitgemäßen Anforderungen. „Da haben die Mitarbeiter zwischendurch am Tablet gearbeitet und hinter ihnen hingen die nassen Sachen, die sie im Wald getragen haben“, erzählt Dirk Basse. Im Neubau gebe es einen Raum, in dem beispielsweise nasse Kleidung trocknen könne.
Erste Überlegungen für Neubau schon 2018/2019
Die ersten Überlegungen für den Neubau gehen zurück bis ins Jahr 2018/2019, berichtet Projektleiterin Katharina Neuhaus. 2022 gab es dann die Baugenehmigung, im August dieses Jahres erfolgte der erste Spatenstich. Noch vor Weihnachten sollen die Fenster eingebaut werden. „Und dann geht es ab Mitte Januar mit dem Innenausbau los“, erklärt Katharina Neuhaus.
Container an der ehemaligen Realschule Lendringsen
Während der Bauphase gibt es für die Forst-Mitarbeiter derzeit eine Container-Lösung an der ehemaligen Realschule Lendringsen. Künftig soll das neue Gebäude Platz bieten für alle Forst-Mitarbeiter. Neben Stadtförster Dirk Basse sind das drei Forstwirte aus Menden, zwei Azubis sowie zwei Forstwirte aus Hemer.