Menden. Die Stadt Menden will vielen Grundstücken den Status Bauland wieder nehmen. Die Politik ist sich einig, dass dieser Weg richtig ist.

Ein Thema, das großes Aufreger-Potenzial bietet, scheint politisch ohne Brisanz den geplanten Weg zu nehmen. Der Ausschuss für Umwelt und Klima hat am Mittwochabend als erstes politisches Gremium darüber beraten, ob der Flächennutzungsplan der Stadt Menden geändert und ausgewiesene Wohnbauflächen im Rahmen der Aufstellung des Regionalplans zurückgenommen werden sollen.

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Zur Erinnerung: Es geht um Flächen, die schon lange als Bauland ausgewiesen sind, auf denen aber keine Bautätigkeiten erfolgt oder konkrete Planungen eingeleitet worden sind. Es gab massive Proteste – schließlich verlieren Flächen auch an Wert, wenn sie nicht mehr als Bauland zur Verfügung stehen.

Elf Rückgabeflächen im ganzen Stadtgebiet

Die elf Flächen, die kein Wohnland mehr sein sollen:
1. Halingen: Private Landwirtschaftsfläche nördlich Halinger Dorfstraße (0,2 Hektar);
2. Halingen: Private Wiese zwischen In den Heßerlen und Waldweg (0,53 Hektar);

3. Bösperde: Private Landwirtschaftsfläche westlich Morgensternweg (0,3 ha);

4. Bösperde: Private Landwirtschaftsfläche zwischen Provinzial- und Grevenhofstraße (5 Hektar);

5. Schwitten: Private Landwirtschaftsfläche zwischen Nördlich Vogelrute und Im Eckholte (1,08 Hektar);

6. Lahrfeld: Private Landwirtschaftsfläche südlich der Stiftstraße bis Forsthaus Lahr (2,7 Hektar);
7. In den Liethen: Waldfläche Am Brandbusch (0,27 ha), zum Teil privat, zum Teil der Stadt gehörend;
8. Rauherfeld: Städtische Waldfläche östlich der Friesenstraße (0,92 Hektar);
9. Lendringsen: Private Wiese östlich der Zeisigstraße bis zum Stieglitzweg (0,84 Hektar);
10. Lendringsen: Private landwirtschaftliche Fläche zwischen Waldenburger und Mendener Straße (3,61 ha);
11. Hüingsen:
Private Landwirtschaftliche Fläche (4,33 ha) südl. der Straße Auf der Heese.

Andreas Kolarik erkundigte sich als Vertreter der USF/UWG-Fraktion, ob die Stadt Menden Gespräche mit den Betroffenen geführt hat. Baudezernent Jörg Müller verneinte dies, erklärte aber, dass die Stadt die entsprechenden Bürgerinnen und Bürger angeschrieben und informiert habe, obwohl sie das gar nicht habe tun müssen. „Hätte sich jemand bei uns persönlich gemeldet, wären wir natürlich jederzeit offen gewesen für Gespräche“, erklärte Müller. Stattdessen gab es schriftliche Einwände gegen die Pläne.

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Grünen-Fraktionschef Peter Köhler verwies darauf, dass jetzt nur umgesetzt werde, was die Politik schon vor zwei Jahren auf den Weg gebracht habe. Und so blieb auch bei der Abstimmung eine Überraschung aus. Die Empfehlung an den Rat, den Flächennutzungsplan zu ändern, fiel bei einer Enthaltung der USF/UWG einstimmig aus. Als nächstes berät der Ausschuss für Planen und Bauen am Donnerstag, 2. November. Die abschließende Entscheidung fällt schließlich der Rat in seiner Sitzung am 14. November. Alles andere als ein klares Votum für die Flächennutzungsplanänderung wäre eine große Überraschung.