Menden. Das Landeskriminalamt soll untersuchen: Was stand in Menden nachts auf einer Motorhaube in der Wunne? War es ein Brandbeschleuniger?

Nach dem spektakulären nächtlichen Chemie-Einsatz der Mendener Feuerwehr vom Sonntag in der Wunne (die WP berichtete) ermittelt die Polizei jetzt von Amts wegen gegen Unbekannt – sie hat Strafanzeige wegen des Verdachts der Bedrohung gestellt. Das bestätigt Lorenz Schlotmann, Sprecher der Kreispolizeibehörde, auf Anfrage der WP. Außerdem soll der verdächtige Stoff, den Mendener Feuerwehrleute in Schutzanzügen von einer Pkw-Motorhaube bergen mussten, vermutlich noch in dieser Woche untersucht werden, wahrscheinlich durch das Landeskriminalamt (LKA).

Brandbeschleuniger, Chemikalie – oder eine ganz harmlose Erklärung?

Wie berichtet, verständigten mehrere Anwohner der Wunne am Sonntag kurz nach Mitternacht die Polizei: Sie hatten einen verdächtigen Gegenstand entdeckt, der auf der Motorhaube des geparkten Autos sehr auffällig platziert worden war. Weil der Gegenstand mit Stoff umwickelt war und eine Flüssigkeit mit beißendem Geruch daraus auslief, konnte es sich – neben harmlosen Erklärungen – bei dem Inhalt auch um einen Brandbeschleuniger oder eine gefährliche Chemikalie handeln. Das Ganze erinnerte an einen „Molotow-Cocktail“, bei dem üblicherweise ein Lappen als Lunte in eine mit Benzin gefüllte Flasche gestopft wird. Die eingesetzten Polizeibeamten alarmieren angesichts der Szenerie vorsichtshalber die Feuerwehr, zumal ihnen von den Anliegern über einen gerade schwelenden Nachbarschaftsstreit in der Wunne berichtet worden war.

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„Anschein eines Brandsatzes“ begründet Strafanzeige wegen Bedrohung

Der Anschein eines Brandsatzes begründet laut Polizeisprecher Schlotmann auch den Anfangsverdacht auf eine Bedrohung, bestätigte Schlotmann. Womöglich habe ein noch unbekannter Täter einem Kontrahenten mit dieser Aktion einen Schrecken einjagen oder eine Warnung zukommen lassen wollen – was strikt verboten ist. Sollte es sich tatsächlich um ein Delikt handeln und der Urheber ermittelt werden, kämen auf ihn neben juristischen Konsequenzen angesichts des großen Feuerwehreinsatzes auch erhebliche Kosten zu: Wer mutwillig einen Einsatz verursacht, hat ihn hinterher auch zu bezahlen.