Menden. Nach der Entwarnung für Menden in der Nacht zieht die Feuerwehr die Starkregen-Bilanz: In Oesbern ist ein halbes Dutzend Keller vollgelaufen.

In der Starkregen-Nacht auf Mittwoch sind in Oesbern sechs Keller vollgelaufen, ansonsten kam Menden nach Angaben der Feuerwehr diesmal glimpflicher davon als andere Städte in der Umgebung, Wie vorhergesagt hatte es in Menden ab etwa 22 Uhr wie aus Eimern geschüttet, ein Blitz nach dem anderen erhellte den Himmel. In Niederoesbern musste die Feuerwehr gegen 22.30 Uhr erstmals ausrücken, um Wasser aus einem Hauskeller zu pumpen. Der Hönnepegel in Menden stieg zwischen 22 Uhr am Dienstag und 1 Uhr nachts am Mittwoch von 31 Zentimetern um fast einen Meter auf 1,24 Meter an. Damit blieb der Wasserstand allerdings noch klar unter der kritischen Grenze von 1,60 Meter, und nach Mitternacht gab die NINA-Warn-App Entwarnung.

Für den späten Dienstagabend und die Nacht auf Mittwoch hatten schon den ganzen Dienstag über Unwetterwarnungen des Deutschen Wetterdienstes DWD für einen breiten Streifen vom Südwesten der Republik bis in den Raum Hannover. Menden, Balve und Fröndenberg lagen mittendrin in diesem Korridor.

„Einsatzbereit“: Aber Feuerwehr Menden trifft keine außergewöhnlichen Vorbereitungen

Die Feuerwehr Menden hatte tagsüber keine außergewöhnlichen Vorbereitungen getroffen, wie ihr Sprecher Fabian Kreutz auf Anfrage der WP am Nachmittag erklärte: „Alle Fahrzeuge sind einsatzbereit, wir wissen um die Situation, und wir behalten sie im Blick.“ Über einen besonderen Service des DWD für Feuerwehren (Fewis) erhalten die Feuer- und Rettungswachen noch einmal genauere Angaben über ihr jeweiliges Einsatzgebiet. „Da ist für Menden zuletzt die Vorwarnung ab 22 Uhr ausgesprochen worden“, erklärt Kreutz.

Neue Hochwasser- und Starkregenkarten in EDV auf Einsatzfahrzeugen hinterlegt

Am Montag waren mögliche Unwetter noch für den Dienstagnachmittag angesagt worden. „Das wäre erheblich folgenreicher gewesen als ein Nacht-Ereignis, einfach weil tagsüber viel mehr Menschen draußen unterwegs sind.“ Zum Einsatz kommen auch auf den Fahrzeugen der Feuerwehr Menden mittlerweile die neuen städtischen Gefahrenkarten zu Hochwasser und Starkregen, die in der EDV hinterlegt sind. „Darauf sind bei Starkregen die Bereiche gut zu erkennen, die besonders betroffen sind.“

Wetterdienst: Kräftige Gewitter mit Starkregen, Sturmböen und Hagel möglich

Laut der DWD-Vorhersage zogen am Dienstagabend kräftige Gewitter heran, es musste mit teils heftigem Starkregen zwischen 30 und 40 Liter auf den Quadratmeter in kurzer Zeit gerechnet werden. Bei mehrmaligen Ereignissen seien mehrstündig 40 bis 60 Liter pro Quadratmeter möglich, vereinzelt auch bis zu 90 Liter. In der zweiten Nachthälfte, so der DWD, sollen die Gewitter nordostwärts abziehen.

Problem bei Warnung: Wo das Unwetter zuschlägt, ist nicht genau vorherzusagen

Ob Starkregen auch Menden, Balve oder Fröndenberg tatsächlich trifft oder nicht, ist bei meist örtlich eng begrenzten Ereignissen unabsehbar, betonte Kreutz. Daher seien auch Warnungen immer ein undankbares Geschäft: „Dabei kann man eigentlich nur verlieren. Passiert etwas, wird gefragt, warum man nicht rechtzeitig gewarnt wurde. Passiert nichts, hat man angeblich unnötige Panik verbreitet.“