Fröndenberg. Vor allem junge Leute sollte das erste „Fröndenberg Open Air“ auf dem Markt ansprechen. Ein schwieriges Unterfangen, wie sich zeigte.

Dieser Samstag war für Fröndenberg ein alles andere als gewöhnlicher Tag. Fast alles drehte sich um die Deutschland-Tour, die nicht nur durch die Ruhrstadt führte, sondern mit der Bergwertung an der Eule auch noch einen echten Höhepunkt bot. Und weil Fröndenberg eben trotz seiner topographisch alles anderen als einfachen Lage eine echte Radfahrstadt ist, gab es im Anschluss an das sportliche Stelldichein der Radstars auch noch ein üppiges Programm mit einer Bühne auf dem Marktplatz.

Bühne für zwei Veranstaltungen

Eben diese Bühne war allerdings nicht nur für den Rummel nach dem Radeln aufgebaut worden, sondern sollte auch das Zentrum vom ersten „Fröndenberg Open Air“ werden. Von 18 bis 22 Uhr waren die jungen Leute aus Fröndenberg eingeladen, dort zu cooler Musik zu feiern. Ein Wagen, an dem es Pommes und Wurst gab, sowie ein Getränkestand sollten dafür sorgen, dass es den jungen Partygästen an nichts fehlt.

Nur: Zur Premiere kamen nur relativ wenige junge Gäste auf den Marktplatz. Nachdem dieser den Nachmittag über gut gefüllt war, blieb er ausgerechnet dann leer, als die Party steigen sollte. Eine Rolle mögen dabei die besonderen Umstände gespielt haben. In der Außengastronomie saßen noch viele Menschen, die wegen der Deutschland-Tour zum Markt gekommen waren.

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DJ Tom Nolte aus Unna konnte das nicht schrecken. Er sorgte für Stimmung und tatsächlich fühlten sich die jungen Fröndenbergerinnen und Fröndenberger, die gekommen waren, wohl. Sie chillten auf den Sitzmöbeln am Markt, ließen sich aber nicht zum Tanzen locken. „Das ist nicht schlimm“, findet der DJ. Er ist auf vielen Veranstaltungen unterwegs, die sehr unterschiedlich sind. Muss sich das „Fröndenberg Open Air“ also erstmal rumsprechen? „Ich glaube schon“, sagt Tom Nolte.

Die Stadt hatte die Veranstaltung, die auf einem Antrag von SPD und FWG basierte, auch an der Gesamtschule und in den Jugendeinrichtungen bekannt gemacht. Doch bekanntlich funktioniert nichts besser als Mund-zu-Mund-Propaganda. Wenn junge Leute ihren Freunden erzählen, dass auf dem Markt was los war, lockt das im Jahr darauf vielleicht schon mehr Publikum an.

Wichtig könnte dann auch sein, dass die jungen Leute das Gefühl bekommen können, unter sich zu sein. Gemeinsam mit älteren Erwachsenen zu feiern, ist eben doch nicht ganz so cool. Die Stadtverwaltung hatte älteres Publikum bewusst nicht ausgrenzen wollen. Sie hatte Tom Nolte gebeten, Musik zu spielen, die auch bei Älteren gut ankommt. „Das ist nicht ganz einfach. Ich spiele heute nur Lieder, bei denen jeder das Gefühl haben kann, dass er sie schonmal gehört hat“, sagt der DJ. Musikalisch ist dem jungen Unnaer der nötige Spagat durchaus gelungen.

Größeres Festival war das Ziel

Möglicherweise werden auch noch einmal Diskussionen aufkommen, ob der Marktplatz der richtige Ort ist. Als SPD und FWG ein Festival für Jugendliche gefordert hatten, hatten sie nicht nur ein größeres Event vor Augen. Auch einen anderen Ort – möglicherweise das Ulmke-Forum – hatten sie in Erwägung gezogen.

Das neue Format „Fröndenberg Open Air“ ist ein Kompromiss, aus dem allerdings noch mehr werden kann. Die Veranstalter werden ihre Schlüsse ziehen. Die Idee, einen DJ statt Bands zu verpflichten, war jedenfalls gut. Denn Tom Nolte konnte immer wieder Musikstile wechseln. Und das kam an.