Fröndenberg.

Die Grundschule der Zukunft braucht Platz – das gilt auch für die Overbergschule. Noch fehlen Differenzierungsräume und Möglichkeiten für Lehrerinnen und Lehrer, im geschützten Raum mit Eltern ins Gespräch zu kommen. Auch das Lehrerzimmer entspricht überhaupt nicht mehr modernen Anforderungen.

Das Lehrerzimmer der Overbergschule ist viel zu klein. An der Rückseite wurden bereits zwei Fenster zugemauert. Dort entsteht ein Verbindungsbau zum Overberg-Haus.
Das Lehrerzimmer der Overbergschule ist viel zu klein. An der Rückseite wurden bereits zwei Fenster zugemauert. Dort entsteht ein Verbindungsbau zum Overberg-Haus. © WP | Dirk Becker

„Allein dieser Raum macht das Problem an unserer Schule deutlich“, sagt Schulleiterin Monika Corbach beim Treffen mit Bürgermeisterin Sabina Müller und weiteren Zuständigen aus dem Rathaus, als sie im Lehrerzimmer steht. 54 Quadratmeter groß ist das, wenn es große Besprechungen gibt, müssen Stühle hinzugeholt werden. Es gibt nur einen einzigen Arbeitsplatz für die Lehrkräfte.

Der Umbau der Overbergschule soll neuen Platz schaffen, vor allem durch einen Verbindungsbau zwischen dem alten Schulteil und Overberg-Haus. Wenn alles fertig ist, soll auch das Lehrerzimmer größer werden. „Es wird 80 Quadratmeter groß und damit aktuellen Ansprüchen entsprechen“, sagt Stefan Neuhaus aus der Bauabteilung der Stadt Fröndenberg. Er begleitet federführend die Baumaßnahme. Monika Corbach verweist noch auf einen weiteren Vorteil, den die größere Räumlichkeit mit sich bringt: „Auch die Lehrerinnen, die keine eigene Klasse haben, können dann Dinge lagern. Die Lehrerinnen, die Klassen haben, machen das dort.“

+++ Lesen Sie auch: Fröndenbergs Marktplatz wird zur Partylocation +++

Wo der Eingang zur Schule entsteht, wurde der Heizkörper bereits abgebaut. 
Wo der Eingang zur Schule entsteht, wurde der Heizkörper bereits abgebaut.  © WP | Dirk Becker

In der Schule ist von den Arbeiten noch wenig zu sehen. Dabei ist in den Sommerferien durchaus einiges passiert, berichtet Stefan Neuhaus. Ein neuer Kanalanschluss musste her, neue Leitungen verlegt werden. In einem Flur klafft ein Loch. Das Mauerwerk ist dort zu sehen. „Hier wurde für den neuen Eingang bereits ein Heizkörper entfernt“, erklärt der Baufachmann.

Dass es einen solchen neuen Eingang geben wird, ist auch von außen zu sehen. Wer von der Straße Am Wiesengrund auf die Schule blickt, schaut auf einen Bauzaun. Ein Kran wurde aufgestellt, umfangreiche Bodenarbeiten finden statt.

Dort, wo früher schon ein eher unscheinbarer Zugang war, soll nun auch der neue Eingang hin. Allerdings soll er repräsentativ und für jeden klar erkennbar sein. „Das war bisher nicht so“, weiß die Schulleiterin. Ein Vordach wird auch Wetterschutz geben. Der Eingang an genau dieser Gebäudeseite ist aber auch noch aus einem anderen Grund sinnvoll: Die Schulkinder, die mit dem Bus kommen, haben von dort einen kurzen Weg zu den Haltestellen und müssen nicht über den recht schmalen Gehweg um das Haus herum zum Nebeneingang laufen. Mit einem Gerüst wurde deshalb ein provisorischer Eingang geschaffen.

Das ist der provisorische Eingang zur Overbergschule für die Kinder, die etwa mit dem Bus kommen.
Das ist der provisorische Eingang zur Overbergschule für die Kinder, die etwa mit dem Bus kommen. © WP | Dirk Becker

Schon zu erahnen ist auch, dass es in der Overbergschule demnächst einen Aufzug geben wird. Der entsteht ebenfalls im Eingangsbereich und soll dafür sorgen, dass große Teile der Grundschule barrierefrei zu erreichen sein werden. „Wir wollen als Schule auch optisch offener werden“, sagt Monika Corbach.

Sie verweist zudem auf die modernen Anforderungen. So soll der offene Ganztag künftig nicht mehr verteilt im Haus durchgeführt werden. Dafür werden ebenso neue Räume gebraucht wie für die Betreuung von Kindern mit besonderem Förderbedarf.

Offener Ganztag

Die Overbergschule schafft es, alle Wünsche nach einer Ganztagsbetreuung zu erfüllen. „Wir haben keine Warteliste“, sagt Schulleiterin Monika Corbach. Der Anteil der Kinder, die bis mindestens 15 Uhr in der Schule bleiben, liege aber schon jetzt über 50 Prozent. „Es sind 130 von 220 Schülerinnen und Schülern“, so Corbach. Für viele Kinder sei die Grundschule längst so etwas wie ein zweites Zuhause.

„Das Bauen im Bestand ist natürlich schwieriger und stört den Schulalltag auch ein bisschen“, weiß Bürgermeisterin Sabina Müller. Es sei aber wichtig, in die Schulen zu investieren. Die lauten Arbeiten würden zudem in den Ferien durchgeführt.