Fröndenberg. Wer nicht in Fröndenberg lebt, sieht die Stadt mit anderen Augen – und ist begeistert. Gleich sechs Mal ist sie in „Glücksorte am Hellweg“ dabei.
Wenn Cornelia Ertmer gemeinsam mit ihrem Mann loszieht, dann ist sie nicht selten auf der Suche nach Glücksorten. Sie ist Autorin und durchaus erfahren darin, besondere Orte zu finden, die nicht in jedem Tourismus-Führer stehen. „Glücksorte“ – das ist eine Reihe des Droste-Verlags. Es gibt die Bücher inzwischen für fast jede Region, nicht nur in Deutschland. Das Konzept: Auf jeweils einer Doppelseite ist neben dem Foto ein Text mit maximal 2000 Zeichen zu finden. Er soll ein Gefühl vermitteln und nicht bekannte Fakten nennen.
„Ein Glücksort ist ja nicht nur ein bestimmter Ort. Es sind die Menschen und die Geschichten, die diesen Ort zu etwas Besonderem, zu einem Glücksort machen“, beschreibt Claudia Ertmer. Sie hat schon bei den „Glücksorten im Sauerland“ mitgewirkt und das Buch auf Einladung des Frauennetzwerks Fröndenberg in der Stadtbücherei vorgestellt. Damals versprach sie, dass sicher auch Fröndenberg im geplanten Buch „Glücksorte am Hellweg“ vorkommen werde. Und dann komme sie gerne für eine Lesung zurück.
Jetzt ist es soweit: Das Frauennetzwerk Fröndenberg lädt zur Lesung mit Cornelia Ertmer am Montag, 11. September, ein. Beginn ist um 19 Uhr – natürlich in der Stadtbücherei am Markt. Und auch die versprochenen Glücksorte in Fröndenberg hat Claudia Ertmer gefunden, gemeinsam mit ihren beiden Co.-Autorinnen Anne-Kathrin Koppetsch und Bianca Lorenz.
Fröndenberg überrascht die Autorin
„Fröndenberg war durchaus eine Überraschung. Dass es hier so viele Glücksorte gibt, hatte ich nicht erwartet“, sagt die Autorin. Gleich sechs Flecken haben es in das Buch geschafft, in dem insgesamt 80 Glücksorte zu finden sind. Vier davon hat Cornelia Ertmer selbst besucht.
Besonders in Erinnerung geblieben ist ihr die „Törtchenschmiede“ in Frömern, die nach Kessebüren umzieht. „Damit bleibt sie ja immerhin am Hellweg. In der zweiten Auflage kann ich das ja dann noch aktualisieren“, denkt Ertmer pragmatisch. Das Ambiente, das Betreiber-Schwesternpaar und die leckeren Torten sind ihr besonders in Erinnerung geblieben.
Persönlich besucht hat Ertmer auch die Kulturschmiede, wo sie selbst schon Konzerte erlebt hatte, und das Kettenschmiedemuseum. „Norbert Muczka ist ein wandelndes Lexikon“, erinnert sie sich an den wichtigsten Informanten dort. Eher ein Zufallstreffer war dagegen die Evangelische Dorfkirche in Bausenhagen. „Ich wurde auf der Straße angesprochen. Sie suchen Glücksorte? Ich kenne da einen.“ So wurde Cornelia Ertmer zu dem Gotteshaus geführt. „Die Kirche hat mich mit ihrem Konzept sofort überzeugt“, erinnert sich die Autorin. Dabei denkt sie auch an den Meditationsweg und Urnengräber an einem Baum.
+++ Lesen Sie auch: Deutschland Tour in Fröndenberg – Strecke und Programm +++
Zwei weitere Glücksorte hat Ertmer ihren schreibenden Mitstreiterinnen überlassen. Bianca Lorenz erkundete den Golfclub Gut Neuenhof, Anne Kathrin Koppetsch war auf Hof Sümmermann in Frömern unterwegs. Beide waren begeistert.
„Für mich haben die Recherchereisen wieder einmal gezeigt, wie viele engagierte Menschen es doch gibt. Das gibt mir ein bisschen den Glauben an die Menschheit zurück“, bemerkt Cornelia Ertmer mit einem Augenzwinkern. Sie nähert sich ihren Glücksorten am liebsten über die Menschen – oder über Geschichten wie die Enthüllung der Paris-Skulptur von Markus Lüpertz in der Kulturschmiede. Eines aber wird sich für Cornelia Ertmer wohl nie ändern: „Einen Text auf 2000 Zeichen zu komprimieren, das ist echt eine Herausforderung. Da muss immer etwas auf der Strecke bleiben.“ Das erzählt sie dann bei der Lesung.
Das Buch
„Glücksorte am Hellweg“ ist im Droste-Verlag erschienen.
Drei Autorinnen haben daran mitgewirkt. Cornelia Ertmer, Anne-Kathrin Koppetsch und Bianca Lorenz stellen insgesamt 80 besondere Orte vor.
Das Buch kostet 15,99 Euro ist unter Angabe der ISBN 978-3-7700-2386-8 im Buchhandel erhältlich.