Menden. Nochmals mehr als 30.000 Gäste am Abschlusstag, tolles Feuerwerk, rasche Aufhebung aller Sperren – doch an der „Happy Hour“ hagelt es Kritik.
Die Mendener Pfingstkirmes 2023 ist Geschichte, und dank weiterer 31.397 gezählter Besucherinnen und Besucher am Schlusstag dürfte die erwartete Marke von 120.000 erreicht oder sogar übertroffen worden sein. Das erklärte Kirmes-Organisatorin Manuela Schmidt am Mittwoch nach der Auswertung der erstmals durchgeführten Besucherzählung. Für den Dienstag als dem einzigen Kirmes-Werktag hätte sie deutlich niedrigere Zahlen angenommen. Doch die „Happy Hour“ am Nachmittag mit angekündigten halbierten Fahrpreisen an den Karussells habe ihre Wirkung nicht verfehlt. Ausweislich der Zählungen gab der Familiennachmittag der Kirmes ab 15 Uhr noch einmal einen spürbaren Schub. Die Art und Weise Durchführung der „Happy Hour“ sorgte allerdings auch für erhebliche Irritationen.
Doppelfahrt statt halbem Preis: Das war für viele Fahrgäste nicht dasselbe
Denn wer angesichts des angekündigten halben Fahrpreises erwartet hatte, dass die sonst sechs Euro teure Karussellfahrt im „Konga“ jetzt drei Euro kosten würde, sah sich getäuscht: Er sollte am Kassenhäuschen trotzdem sechs Euro berappen, dafür aber zwei Mal fahren können. Mehrere andere Karussellbetreiber hielten es genauso. Dabei wollten gerade viele Schülerinnen und Schüler die dreistündige „Happy Hour“ nutzen, um trotz eines schmalen Geldbeutels möglichst viele Attraktionen auszuprobieren. Sie sahen sich jetzt um die Hälfte der Karussells gebracht. Angesichts dieser Interpretation eines „halben Fahrpreises“ empfanden viele die Ankündigung als irreführend, wie auch Debatten in Sozialen Medien zeigen.
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Bürgermeister will mit Schaustellern reden: Im nächsten Jahr soll Klarheit herrschen
Doppel-Shuttle
Der Erfolg der Bus-Shuttles zur Kirmes am Pfingstsonntag und -montag war so groß, dass zeitweilig ein zweiter Bus eingesetzt wurde. Laut Bürgermeister Schröder soll für das kommende Jahr überlegt werden, wie man die Shuttles auch Samstag und Dienstag rollen lassen kann.
Bürgermeister Roland Schröder erklärte dazu auf Nachfrage der WP, dass die Stadt Menden als Veranstalterin im Gespräch mit den Schaustellern erreichen wolle, „solche Enttäuschungen in Zukunft zu vermeiden“. Sei es dadurch, dass im nächsten Jahr tatsächlich überall der einmalige Fahrpreis halbiert wird. Oder, indem man das Prinzip des doppelten Fahrspaßes zum selben Preis vorab klarer vermittelt. „So können sich die Besucherinnen und Besucher dann darauf einstellen“, meint Schröder.
149 Kinder nehmen an Kirmes-Rallye teil: Die glücklichen gewannen Bummelpässe
149 Kinder haben am Dienstag an der Kirmesrallye 2023 teilgenommen – „eine tolle Zahl, die auch die Schausteller sehr gefreut hat“, berichtet Manuela Schmidt. Die Kinder hatten die Antworten auf Fragen zur Kirmes auf den WP-Coupons korrekt ausgefüllt: Wann wurde das nostalgische Karussellpferd aus Bronze aufgestellt? Wie viele Sitzplätze hat Konga? Wann fand die erste Mendener Pfingstkirmes statt? Als Preise gab’s Bummelpässe, Gutscheine und Freikarten – alles, was die jungen Besucherinnen und Besucher am Schlusstag noch gut gebrauchen konnten.
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Imposantes Feuerwerk weithin sichtbar: Raketen flogen diesmal höher
Gegen 23 Uhr war schließlich auch das imposante Feuerwerk vom Gelände des Hönne-Berufskollegs abgebrannt. Diesmal wurden die Raketen für die bessere Sichtbarkeit so abgeschossen, dass sie in größerer Höhe zündeten. Und: Bereits am Mittwochmittag konnten alle Straßensperren wieder weggenommen werden, der Abbau der Pfingstkirmes vollzog sich einmal mehr in rasantem Tempo. „Es sieht schon wieder so aus, als wäre nichts gewesen“, sagte Schmidt, die auch Ordnungsamtsleiterin ist, am Nachmittag. Ein großes Lob sprach sie dafür auch dem Mendener Baubetrieb aus: „Was diese Kolleginnen und Kollegen über die gesamte Kirmeszeit für eine Reinigungsleistung erbracht haben, ist unfassbar.“