Lahrfeld. Wie kann der eigene Stadtteil noch attraktiver werden und was beschäftigt die Bewohner? Das fragt jetzt der Arbeitskreis „Lebendiges Lahrfeld“.
Was bewegt die Menschen im Lahrfeld? Der Arbeitskreis „Lebendiges Lahrfeld" hat seit der Gründung kurz vor Corona schon einiges auf den Weg gebracht und fragte die Bevölkerung nun erneut nach Meinungen und Ideen. Vom Autoverkehr, Treffpunkten über die Sauberkeit im Ortsteil bis zu blühenden Landschaften.
„Schön, dass wir wieder Stühle dazustellen müssen", freute sich Christiane Lohmann. Als Leiterin der Albert Schweitzer-Grundschule im Lahrfeld war sie in der Aula quasi Gastgeberin für die Bürgerversammlung, zu welcher der Arbeitskreis „Lebendiges Lahrfeld" eingeladen hatte. Gegründet 2019 hatte die Gruppe im Januar 2020 zu der ersten Zusammenkunft geladen. Auch damals schon, wie von Schulleiterin Lohmann beschrieben, mit einer überraschend großen Resonanz der Bevölkerung. Dass die Zeit unmittelbar danach für weitere Treffen und auch für Engagement in Präsenz sehr schwer werden würde, ist mittlerweile bekannt.
Bereits einiges erreicht wie Minderung des Verkehrschaos
Trotzdem hat der Arbeitskreis seitdem einiges auf den Weg bringen können, wie man nun in der Grundschulaula berichtete: Auch auf dessen Anregung und Einsatz hin wurde zum Beispiel die Beethovenstraße vor der Schule tagsüber in eine Einbahnstraße umgewandelt, um das Verkehrschaos in der Schulzeit in den Griff zu bekommen. Beschilderungen wurden erneuert, Stromkästen optisch aufgehübscht, Bordsteinkanten werden abgesenkt für Barrierefreiheit.
Im Sommer 2022 gab es ein großes und buntes Stadtteilfest auf dem Schulhof. Weitere könnten folgen, vielleicht nächstes oder übernächstes Jahr, gab Arbeitskreismitglied Dr. Dagmar Lehmann an. Gut 70 Leute hörten ihr dabei zu in der Aula bei der Bürgerversammlung, zwischenzeitlich hatte man sich in der Hochphase der Pandemie auch mal digital versammelt.
„Heute wollen wir vor allem zuhören", erklärte Hans-Jürgen Schlünder, ebenfalls im Arbeitskreis „Lebendiges Lahrfeld" aktiv, die Intention. Lehmann dazu ergänzend: „Wir möchten die Lebensqualität im Lahrfeld erhalten und stärken.“ Und deshalb wollte man Vorschläge, kritikwürdige Zustände und Verbesserungsmöglichkeiten von den Bewohnern hören. Im Zentrum standen darum mehrere Themeninsel zum Beispiel zur Verkehrssituation, Natur und Umwelt oder Begegnungsorte, wo sich zwanglos viele Gespräche entwickelten. Die Arbeitskreismitglieder berichteten anschließend in der großen Runde von den Ergebnissen und Eindrücken. Schulleiterin Christiane Lohmann – zuständig für die Station Verkehr – hatte einen großen Wunsch wahrgenommen, das komplette Lahrfeld in eine Zone 30 zu verwandeln. Bisherige Regelungen seien teilweise verwirrend, weil sich auf einzelnen Straßen die zugelassene Geschwindigkeit mehrfach ändere. „Manche Beschilderung ist nicht deutlich genug.“ Auch im Plenum wurde teilweise Raserei im Ortsteil beklagt, erschreckenderweise von Eltern, die Kinder zur Schule brächten.
Sauberkeit im Lahrfeld ist großes Thema
Spürbar ein Anliegen war auch die Sauberkeit im Lahrfeld. Der Arbeitskreis hat bekanntlich die Containerpatenschaften eingerichtet, um die Standorte etwas sauberer zu halten. Das sei ein vorbildliches Modellprojekt und sicher Anstoß für gleiches anderswo, hatte auch Bürgermeister Dr. Roland Schröder in seinen Grußworten an die Versammlung betont, aber Lehmann sagte auch, dass man weitere personelle Unterstützung dafür gebrauchen könne. Aber auch abseits der Containerstandorte gebe es Verbesserungsbedarf, beklagte ein Teilnehmer: „Ich empfinde das Lahrfeld als dreckig, andere Stadtteile sind da aktiver", sagte der Mann nicht nur mit Blick auf viele Hundehaufen. Eine Art Frühjahrsputz wie anderswo, wo die Helfer mit Greifzangen und Mülleimer losziehen, wäre doch auch für das Lahrfeld eine Idee. Für eine Verbesserung beim äußeren Erscheinungsbild seien vor allem die Einwohner selbst verantwortlich, antwortete Hans-Jürgen Schlünder dazu.
Wolfgang Reutlinger hat es sich im Arbeitskreis zum Ziel gesetzt, an der Ecke Stiftstraße/Am Schwarzkopf eine Blühwiese zu schaffen. Das sei auch auf einem guten Weg, so Reutlinger, und nach dem Austausch an seinem Stand habe er Zuspruch und Unterstützungsangebote erhalten. Auch soll an genanntem Standort ein Schulgarten der Albert-Schweitzer-Schule entstehen.
Weitere Aktive gern gesehen
Weitere Themen waren Energieversorgung, sowie Internet und Digitales. Viele Themen könnten gebündelt mit der Stadt in den Austausch gebracht werden. Schließlich ging es um Treffpunkte und Begegnungsmöglichkeiten. Dazu gehört auch der große Spielplatz auf dem Lahrfeld und die Idee vom Mehrgenerationenpark. Auf die Fragen der Versammlung konnte Birgit Rindel aus der Mendener Stadtverwaltung berichten, dass die Umgestaltung auf den Weg gebracht sei. Für den ersten Teil, die Ballspielfläche, seien Aufträge in Vorbereitung und auch die Anregungen des Abends habe sie aufmerksam vernommen.
Schließlich teilte der Arbeitskreis noch seine große Freude über Resonanz und Ideen mit, mit denen man nun gut weiter arbeiten könne. Weitere personelle Unterstützung, gerne auch befristet für einzelne Projekte im Lahrfeld, wird gerne gesehen.