Menden. Starkregen und Hochwasser haben der Villa Dominik im Juli 2021 stark zugesetzt. Nun macht ein besonderes Projekt Mut.

Als Starkregen und Hochwasser im Juli 2021 in Menden für große Schäden sorgten, da traf es auch die Villa Dominik. Für die Verantwortlichen im Verein für körper- und mehrfachbehinderte Menschen (VKM) als Betreiber kam das unerwartet und war ein Schock. Inzwischen sind die meisten Schäden beseitigt, angeschaffte Spundwände stehen für den Fall des Falles bereit, von dem alle hoffen, dass er nicht eintritt.

Die Ereignisse aus dem Jahr 2021 sind aber auch Bewohnerinnen und Bewohnern in Erinnerung. Da kommt ein sozialräumliches Projekt gerade recht, das der Caritas-Verband Iserlohn um Vorstandsmitglied Viola Herbel mit Fluthilfe-Mitteln möglich macht. Es startete am 14. Januar mit einer kleinen Veranstaltung in der Villa Dominik und wird noch bis zum Ende des Jahres fortgesetzt. Oberstes Ziel: Mut machen und Hoffnung schenken!

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Wie das funktionieren kann, besprachen die Fluthilfe-Koordinatorin Claudia Michel, Vertreterinnen und Vertreter des VKM sowie Ulrich und Gerda Hering vom Naturschutzzentrum Arche Noah jetzt bei einem Arbeitstreffen. Die Arche Noah als Veranstaltungsort deutet schon etwas an: Es soll auch um den Naturschutz gehen.

Umweltpädagogisches Konzept

„Hilfe zur Selbsthilfe“ ist das Motto eines umweltpädagogischen Projektes. Arche-Noah-Leiter Ulrich Hering hatte sich im Vorfeld den Garten der Villa Dominik am Hönnenwerth angeschaut. Den möchte der VKM gerne naturnah umgestalten, aus dem Topf der Caritas-Fluthilfe wird diese Maßnahme finanziell unterstützt. Hering hat Ideen entwickelt, die er jetzt genauer vorstellte. Geplant ist, dass Bewohnerinnen und Bewohner in dem ihnen möglichen Umfang mitmachen. „Das machen wir hier ja auch so. Nur sind es hier eben Kinder, die aktiv werden“, berichtet der Arche-Noah-Leiter.

Diese alte Buche, die bereits mehrfach zurückgeschnitten worden ist, ist nicht mehr zu retten. Sie soll dennoch stehen bleiben.
Diese alte Buche, die bereits mehrfach zurückgeschnitten worden ist, ist nicht mehr zu retten. Sie soll dennoch stehen bleiben. © WP | Dirk Becker

An der vorhandenen Hütte sollen in dem Garten Nistmöglichkeiten für Bienen geschaffen werden – etwa mit Holzkästen, in die Lehm gefüllt wird. Am Zaun in Richtung des Nachbargrundstückes solle eine Hainbuchenhecke gepflanzt werden. Sie bietet nicht nur Sichtschutz, sondern ist auch ein Lebensraum für Vögel. Außerdem soll eine neue Sitzecke entstehen, von der aus auch ein Insektenhotel zu sehen sein wird, das allerdings genug Abstand zu den Sitzplätzen lässt. „Wir haben doch Bewohnerinnen und Bewohner, die sich vor den Insekten fürchten könnten“, erklärt VKM-Vorstandsmitglied César Cartagena. Gerda Hering verweist auf einen weiteren Aspekt: „Es ist ja auch gut, wenn die Insekten nicht gestört werden.“

Ein Hochbeet, das auch von Rollstuhlfahrern gepflegt werden kann, gibt es bereits. Weitere sollen noch angeschafft werden.
Ein Hochbeet, das auch von Rollstuhlfahrern gepflegt werden kann, gibt es bereits. Weitere sollen noch angeschafft werden. © WP | Dirk Becker

Aktuell verfügt der Garten schon über ein Hochbeet, das auch von Rollstuhlfahrern bepflanzt werden kann. Zwei bis drei weitere Beete sollen angeschafft und von den Bewohnerinnen und Bewohnern gepflegt werden. Aktiv werden können die auch beim Nistkastenbau. „Wir bringen ein paar Fertigbausätze mit“, kündigt Ulrich Hering an. Kästen für verschiedene Vogelarten sollen an passenden Stellen aufgehängt werden.

Neben dem naturnahen Gartenbereich soll es künftig eine Wiese geben, die etwa für Sport und Spiele genutzt werden kann. Auch die behindertengerechte Schaukel bleibt erhalten. „Wir freuen uns über diese Unterstützung und die guten Ideen“, erklärt Marie-Ellen Krause, Vorstandsvorsitzende des VKM.