Menden/Balve. Die Busse fahren, die Züge nicht. Die DB bittet auf dem Bahnhof Menden um Entschuldigung für den Totalausfall durch den EVG-Streik.
DerSuperstreiktag in Menden, mit dem die Gewerkschaft Verdi und die Eisenbahner-Gewerkschaft EVG bundesweit denVerkehr lahmlegen wollen, geht an Menden bisher weitgehend vorbei – abgesehen von der Hönnetalbahn. Das ist zumindest der erste Eindruck. Denn anders als in den meisten anderen MK-Städten werden in Menden auch heute die meisten Buslinien bedient, weil sie nicht von MVG-Fahrern, sondern von Beschäftigten mehrerer Auftragnehmer gesteuert werden.
Weiterführende Schulen erhalten einige Abmeldungen – vor allem aus Balve
Dass an diesem Montagmorgen dennoch deutlich mehr Autos zu den Schulen unterwegs sind, liegt an den vielen „Elterntaxis“, die Kinder und Jugendliche zum Unterricht bringen. Vor allem auswärtige Schülerinnen und Schüler, die morgens nach Menden kommen, trifft der Bahnstreik hart. Aus den Sekretariaten des Hönne-Gymnasiums und der Walburgisschulen verlautet am Morgen, dass nur jeweils eine Handvoll Schülerinnen und Schüler aus Balve vom Unterricht abgemeldet worden seien, weil sie nicht oder nicht rechtzeitig nach Menden kommen könnten. An der Gesamtschule Menden gab es dagegen praktisch keine fehlenden Kinder, da hier die Zahl der Fahrschüler von außerhalb, die mit dem Zug zur Schule kommen, am geringsten ist.
Hönnetalbahn einmal mehr ein Totalausfall – Bahnhof ist menschenleer
Die Deutsche Bahn (DB) entschuldigt sich am Bahnhof Menden denn auch für den EVG-Streik. Allerdings wird die Laufschrift auf der elektronischen Anzeigetafel von kaum jemandem gesehen – es herrscht eine gespenstische Leere. Noch bis Anfang April soll zudem der Zustand des eingeschränkten Bahnverkehrs zwischen Menden und Unna anhalten, wofür Busse im Schienenersatzverkehr eingesetzt werden. Ursache sind bekanntlich die Dachsbauten bei Fröndenberg. Seit Mitte Februar weitestgehend erledigt hat sich unterdessen der eingeschränkte Bahnverkehr auf der Hönnetalstrecke, der zu Jahresbeginn wegen fehlender Fahrzeuge aufgrund eines Reparaturstaus herrschte. Immerhin hatte es die DB Regio zwischenzeitlich geschafft, wieder so viele Züge aus Gleis zu bringen, dass zumindest für die Schülerinnen und Schüler der Normalzustand deutlich eher wiederhergestellt werden konnte. Ursprünglich hatte es geheißen, dass anderthalb Monate lang ausschließlich Schienenersatzverkehr rollen sollte. Dagegen hatten MK-Landrat Marco Voge und Bürgermeister Roland Schröder beim Landes-Bahnchef protestiert.