Houston. Ihr Durchschnittsalter beträgt stolze 71 Jahre – und sie haben den Blues im Blut. Diese Mendener stecken hinter der Band „Achim and Friends“.

Die fünfköpfige Band „Achim and Friends“ aus Menden ist zwar längst aus dem jugendlichen Alter heraus, aber sie hat Blues im Blut und jede Menge Lust, Musik zu machen. Das Durchschnittsalter der Musiker beträgt stolze 71 Jahre – wer aber erwartet, auf eine Gruppe musizierender älterer Herren zu treffen, wird enttäuscht, denn man sieht ihnen ihr Alter nicht an. Spätestens, wenn sie zu ihren Instrumenten greifen und Songs spielen von großen Rock- und Bluesbands ahnt niemand, dass die Fünf bereits Rentner sind, denn dann zählen nur noch Rhythmus, Sound und Gesang.

2018 trafen sich die Musiker zum ersten Mal – in einer Garage

2018 trafen sich die Musiker alle zusammen zum ersten Mal in der Garage von Joachim Boecker auf Platte Heide. „Es passte alles, unsere Stimmen, der Musikgeschmack und die instrumentale Zusammenstellung, also legten wir sofort los“, berichtet der Sänger und E-Gitarrist der Band. Bereits am ersten Abend war klar, dass die fünf Vollblutmusiker als Gruppe perfekt harmonieren. Mit Ulrich Dehen, ebenfalls Gitarrist, Karl-Ludwig Kohlmann als Schlagzeuger, Ralph Schatz am Bass und Michael Joest an den Percussions und mit den Blues Harps, die Laien nur als Mundharmonika kennen, gründeten sie die Band „Achim and Friends“. Schon nach der ersten gemeinsamen Probe saßen vier Musikstücke. „Jeder von uns spielt mindestens zwei Instrumente", sagt Kohlmann mit gewissem Stolz. Der Drummer ist gerade noch dabei, zusätzlich Gitarre zu lernen. Im letzten Jahr war die Zeit in der Garage vorbei und die Band bezog einen Proberaum im Haus von Achim Boecker. „Die Musik ist unser Jungbrunnen“, weiß Ralph Schatz und lässt die Saiten seines Basses vibrieren. „Unser Repertoire ist groß, wir spielen von Blues und Country über Rock bis Schlager alles“, erklärt Michael Joest, der allein acht Blues Harps besitzt, um alle Tonlagen abzudecken. +++ Lesen Sie auch: Pflegedienst eröffnet auf Platte Heide – Leerstand behoben +++

Am liebsten spielen „Achim and Friends“ guten Blues

Am liebsten aber spielen „Achim and Friends“ Blues, richtig guten Blues, bei Stücken wie „I´m a blues man“ von Magic Slim können sie beweisen, wie perfekt sie ihre Instrumente beherrschen und wie gut ihre Stimmen im Gesangstraining sind. Die Band hat bereits einige Liveauftritte und Konzerte gegeben. Der Bürgerbusverein, bei dem sich Boecker und Joest als Fahrer eingesetzt haben, kam auf Sommer- und Winterfesten in den Genuss eines kleinen Konzertes. Die Band kann behaupten, dass sie auf dem Stadtteilfest Platte Heide dreieinhalb Stunden spielte, ohne dass sich ein Song wiederholte. Einer der Zuhörer damals war so begeistert, dass er versprach, sie für einen Auftritt nach Borkum zu holen.

Die Familien sind ihre größten Fans

„Unsere allergrößten Fans aber sind unsere Familien, vor allem die Enkelkinder finden es toll, wenn Opa Musik macht", freuen sich alle Mitglieder von „Achim and Friends“ über die Unterstützung ihrer Lieben. Immer wieder übt die Band neue Songs ein und macht sich auf kostenlosen Videoportalen auf die Suche nach Inspirationen. Auch außerhalb der Proben spielt die Musik im Leben aller Bandmitglieder eine große Rolle. Es vergeht kaum ein Tag, an dem nicht jeder einzelne zuhause sein Instrument bedient oder neue Titel sucht. „Einige Sachen funktionieren nicht, wir könnten niemals einen Song von Whitney Houston einüben", erklärt Joest, der Leadsänger, „denn diese sind ausschließlich für Frauenstimmen komponiert." Bei Titeln von Smokie, Neil Young und Udo Lindenberg fühlen sie sich eher zuhause und starten eine musikalische Zeitreise mit Superhits durch die Jahrzehnte. Einige von diesen Stücken sorgen selbst heute noch Gänsehaut bei den routinierten Musikern. „Four strong winds" von Neil Young zählt dazu und ist als einer der Lieblingssongs von „Achim and Friends“ geworden.

Spätestens um 22 Uhr ist Schluss im Probenraum

Trotz aller Euphorie und Hingabe bei den Proben haben sie immer die Uhr im Auge und achten darauf, dass die Nachtruhe eingehalten wird. Spätestens um 22 Uhr ist Schluss, obwohl die Nachbarschaft immer wieder beteuert, dass sie die Musik lieben, die aus dem Probenraum tönt. Der nächste Auftritt vor größerem Publikum soll am 1. Mai in der Leitmecke stattfinden. „Wir wünschen uns, dass die Gäste an diesem Tag die Musik genauso spüren und lieben wie wir und dass wir sie mitreißen können".