Halingen. Vor zehn Jahren zog das Halinger Dorftheater aus einer Gaststätte auf die Wilhelmshöhe. Warum das keine leichte Entscheidung war.

Was vor zehn Jahren mit großer Skepsis und enormem Lampenfieber begann, hat sich inzwischen als gute Entscheidung erwiesen. Damals wechselte das Halinger Dorftheater mit seinen Aufführungen auf die Wilhelmshöhe. Nun gibt’s Neues in Mendens „guter Stube“ zu sehen.

Schlaflose Nächte

Die kleine Bühne der Traditionsgaststätte Hoenhorst war für das Ensemble des Halinger Dorftheaters bis 2011 das Zuhause und ständiger Austragungsort ihrer Aufführungen. Dann aber wurde die Dorfkneipe geschlossen. „Wir waren sozusagen heimatlos und mussten über ein komplett neues Aufführungskonzept nachdenken“, erinnert sich Michael Henze. „Und ich weiß noch genau, wie viel Bauchweh wir hatten, als wir den Sprung ins kalte Wasser wagten und uns dazu entschlossen, den großen Saal der Wilhelmshöhe als Aufführungsort zu wählen.“ Schließlich habe das Ensemble in Halingen „jedes Mal für etwa hundert Menschen je Aufführung gespielt und auf der Wilhelmshöhe sollte sich die Zuschauerzahl verfünffachen“. Hinzu kamen Bedenken, ob die Gäste – größtenteils Stammgäste – die Veränderungen annehmen würden. Die Atmosphäre der Gaststättenaufführungen sei nicht zu vergleichen mit der großen Fläche der Saalbetriebe Wilhelmshöhe.

+++ Hintergrund: Aufführungen während der Corona-Pandemie +++

Die Bedenken und Sorgen haben Henze so manche Nacht den Schlaf geraubt, wie er sagt. Der Schauspielverein habe sich die Entscheidung nicht leicht gemacht, nachdem 2012 bereits eine Spielsaison ausgefallen war.

Genau zehn Jahre ist das nun her. Die Sorgen und Bedenken haben sich nicht bestätigt. Einen großen Vorteil sieht Henze darin, dass nicht mehr 37 Vorstellungen wie früher gespielt werden müssen, sondern nur noch fünf Aufführungen stattfinden. „Unseren Akteuren wird nicht mehr so viel freie Zeit genommen, was allen die Mitarbeit beim Halinger Dorftheater erleichtert und den interessierten Nachwuchs nicht mehr abschreckt“, erklärt er. Auch das Publikum kann die überschaubare Zahl an Vorstellungen jedes Jahr fest in diese Zeit einplanen – solange nicht so etwas wie Corona dazwischenkommt.

Neue Planungen laufen

Termine und Karten

Wer bei der Jubiläumsaufführung „Eine windige Geschichte“, nach einem Werk von Bernd Gombold, dabei sein möchte, kann noch Karten (15 Euro) erwerben. Der Telefonverkauf findet statt am Samstag, 14. Januar, und Sonntag, 15. Januar, in der Zeit von 10 bis 17 Uhr, 02378-890227 und 02378-890228. Oder online unter www.ticket-regional.de.

Die Karten können am 12. Februar abgeholt werden, im Gebäude hinter der ehemaligen Grundschule Halingen. Aufführungstermine sind 10., 11., 12., 17. , 18. März.

Längst hat das Halinger Dorftheater die Wilhelmshöhe zu seiner neuen Heimat erklärt. Anfängliche Umstellungsschwierigkeiten, wie das Schauspielern mit Headsets und der Bau einer viel größeren Kulisse, können längst der Vergangenheit zugeordnet werden. Bereits Anfang März wird Mendens „gute Stube“ in dieser Saison von den Halingern in Beschlag genommen. Dann beginnen zuerst die Bühnenbildaufbauten und danach die Proben. Für Michael Henze aber gilt: „Nach dem Theaterspiel ist vor dem Theaterspiel“. Deshalb werde bereits am letzten Aufführungstag in 2023 die nächste Saison 2024 auf der Höhe reserviert – und es geht ins 11. Jahr in Mendens Mitte.