Menden. Marcel und Leon (9) entdecken auf der Hönne ein leeres Kanu. Per Smartwatch rufen sie die Feuerwehr. Die findet nichts, lobt aber die Jungs.

Ein herrenloses Kanu, das Kinder auf der Hönne nahe dem Hünnies-Kreisel entdeckt haben, hat am frühen Nachmittag in Menden eine große Suchaktion durch Kräfte der Feuerwehr Menden und der Polizei ausgelöst. Gegen 16.30 Uhr Etwa eine Stunde später hat die Feuerwehr die Suchaktion jetzt eingestellt. Die Kräfte von Hauptwache und mehreren Löschzügen waren von Battenfeldswiese im Zentrum bis zur Fischkuhle in Abschnitten eingesetzt. Es bestand die Befürchtung, dass sich in dem offenbar gekippten Boot Menschen befunden haben könnten. Wegen des Wasserstandes konnte die Feuerwehr das Boot noch nicht bergen.

Suche konzentrierte sich auf Lendringsen

Auch ein Polizeihubschrauber mit Wärmebildkamera war im Einsatz, um den Fluss der Länge nach abzusuchen. Er drehte seine Runden auch über der Innenstadt. Da die Hönne in Richtung Menden aber eher flaches Wasser führt, der Pegel in der Molle steht bei starker Strömung bei 60 Zentimetern, konzentrierte sich die Suche nach einem möglichen Insassen des verwaisten Kanus schon bald in Richtung Lendringsen und Balve, wie Feuerwehrsprecher Fabian Kreutz erklärte. Das auf die Seite gekippte Kanu sei von einem Feuerwehrmann im Überlebensanzug untersucht worden, um auszuschließen, dass sich jemand darin befindet.

Kanu-Foto soll möglichen Besitzer ausfindig machen helfen

Auf der Seite liegt das Kanu, da von einem Feuerwehrmann im Überlebensanzug untersucht wurde: Es war zum Glück leer.
Auf der Seite liegt das Kanu, da von einem Feuerwehrmann im Überlebensanzug untersucht wurde: Es war zum Glück leer. © Westfalenpost | Thomas Hagemann

Die Polizei hofft jetzt weiterhin einen Besitzer des Bootes ausfindig zu machen, um auch die verbleibende letzte Unsicherheit auszuräumen. Es bestehe die Möglichkeit, dass sich das Boot am Ufer liegend selbstständig gemacht habe, sagte Kreutz. Da aber auch ein Kentern nicht auszuschließen war, habe so intensiv gesucht werden müssen.

Zwei Jungs (9) entdecken das Boot und rufen die Polizei über ihre Smart-Watch

Auf dem Grünstreifen an der blauen Hönnebrücke sind das Fahrrad und der Roller der beiden Jungs zu sehen, die das Boot entdeckt hatten. Leon und Marcel (9) hatten die Polizei über Leons Smartwatch verständigt.
Auf dem Grünstreifen an der blauen Hönnebrücke sind das Fahrrad und der Roller der beiden Jungs zu sehen, die das Boot entdeckt hatten. Leon und Marcel (9) hatten die Polizei über Leons Smartwatch verständigt. © Westfalenpost | Thomas Hagemann

Leon und Marcel heißen die beiden Jungs, die das Kanu im Wasser entdeckt hatten und den Einsatz auslösten: „Das Boot war gestern noch nicht da“, versichern sie glaubhaft auf der Hönnebrücke in Lendringsen dem Feuerwehr-Einsatzleiter Björn Düe. Von der WP gefragt, ob sie zuhause denn zuerst Mama und Papa von ihrer Entdeckung erzählt hätten, schüttelt Leon nur den Kopf und holt seine Smartwatch aus dem Anorak: „Damit haben wir sofort da Bescheid gegeben!“ – „Das habt ihr beide genau richtig gemacht“, lobt Björn Düe. Während des Einsatzes hatten die beiden Jungs mit großen Augen genau verfolgt, was sie da ausgelöst hatten.

Erst vor kurzem Seniorin von Polizeihubschrauber gerettet

Erst vor kurzem hatte in Menden ein Polizeihubschrauber spätabends bei schneidender Kälte eine orientierungslose Seniorin gerade noch rechtzeitig in einem Garten in Hüingsen entdeckt. Die 80-jährige Frau hatte ihr Seniorenheim unbemerkt verlassen.