Menden. Die 1. Mendener Glühwein-Wanderung darf schon nach dem Auftakt am Freitag als Erfolg abgehakt werden. Tag 2 am Samstagabend beginnt gerade.
Die 1. Mendener Glühwein-Wanderung darf schon nach dem Auftakt am Freitag als voller Erfolg abgehakt werden, und Tag 2 am Samstagabend beginnt gerade. Vom Start weg umlagert sind am Freitagabend die vier Stände am Kirchplatz 6, an der Hauptstraße 16, am Südwall 37 und der Unnaer Straße 10. Bei Mühlenwirt „Toni“ Castrignano kommen kurz nach 17 Uhr die jungen Familien Bettermann, Gräwe und Raphael-Salkeld als erste an. Für sie ist Wirt „Toni“ die erste Station, und den süffigen Spaziergang wollen sie heute auf jeden Fall durchziehen. Toni testet da gerade noch die richtige Temperatur für den Glühwein und lässt sogar den Reporter abschmecken. Klar wird: 40 Grad sind zu lau, rund 60 sind schon eher gut. Das gibt warme Finger, und die dürften vor allem am kalten Samstagabend bei Temperaturen um den Nullpunkt hochwillkommen sein.
Nicht nur für Kinder: Es gibt an den Ständen auch alkoholfreie Getränke
Auch Sophie und Fynn gehen bei Toni nicht leer aus: Für sie gibt’s alkoholfreien Punsch – und eine eigene Wanderkarte mit Stempel. Was sofort auffällt: Die Mendenerinnen und Mendener sind nicht nur ein begeisterungsfähiges Publikum, sie machen auch vieles mit: So haben die drei Familien allesamt eigene Kaffeepötte mitgebracht, die jetzt in Glühweintassen umfunktioniert werden. Darum hatten die Wirte gebeten, auch wegen der Nachhaltigkeit.
Glühwein-Station macht Unnaer Straße zwei Abende lang zu Mendens Rotlichtviertel
In anheimelndes Rot getaucht ist derweil der Stand der Kickermänner an der Unnaer Straße, und auch hier ist schon um 18 Uhr viel los. „Es ist immer schön, wenn Menden etwas bieten kann“, sagt Wilfried Kickermann, der als Event-Veranstalter wissen muss, wovon er spricht. Sein Sohn Moritz füllt derweil das heiße Gebräu in die vielen Tassen, die ihm entgegengehalten werden. Eine halbe Mendener Fußballmannschaft, die am Wochenende spielfrei hat, will dafür heute beim Weinwandern Gas geben. Wie versprochen, wird dem Trainer auch an dieser Stelle nichts verraten. Außerdem hat so ein Gang durch die Innenstadt von Stand zu Stand auch seinen Trainingswert, nur dass die Sportgetränke heute etwas anders ausfallen.
Vor dem Gasthaus Oberkampf das größte Gedränge – doch alle zeigen Geduld
Eindeutig am vollsten ist es am Freitagabend aber vor dem Gasthaus Oberkampf. Hier ist der Glühweinschöpfer kaum ansprechbar angesichts des Andrangs: „Ich hatte gedaht, dass ich hier manchen Päuschen habe“, japst er. Stattdessen müssen jetzt die Leute schon mal ein paar Minuten auf den nächsten heißen Trank warten. Sie tragen es mit Fassung, so wie fast alle ihre Tassen tragen. Man ist schließlich auf einer gemütlichen Wanderung und nicht auf der Jagd.
Ärger über Kritik im Netz: „Schöne Idee und kein öffentliches Besäufnis“
Dass es bei vier Stempeln auf der Karte am letzten aufgesuchten Stand auch einen Glühwein gratis gibt, hat unterdessen in Sozialen Medien nicht nur Beifall gefunden. Immerhin, hieß es da, gehe es hier um Alkoholkonsum, der damit auch noch befeuert werde. Doch die Fragen danach schütteln die Glühweinwanderer ab: Zum einen gebe es auch alkoholfreie Getränke wie den Punsch. Und außerdem, sagt einer: „Wie ist das denn beim Maiwandern oder auf dem Schützenfest?“ Man dürfe den Leuten doch nicht alles verbieten, was auch mit Alkohol zu tun habe. „Es wird doch keiner zum abhängigen Trinker, wenn man hier über den Abend verteilt vier oder fünf Glühweine konsumiert.“ Die Wanderung, findet er, bleibe auf jeden Fall eine schöne Idee. „Ein öffentliches Besäufnis wird das jedenfalls nicht“, zeigt sich der Teilnehmer überzeugt.
Am Samstag soll der Glühwein dank eisiger Temperaturen noch besser schmecken
Und am Samstagabend bei Eistruhen-Temperaturen werde die Wanderung womöglich noch mehr Spaß machen. „Dann ist es winterlicher!“