Menden. Wie schon 2020 wegen Corona wird es auch in diesem Jahr kein „Lichter-Shopping“ geben. Nur der Grund für die Absage ist ein ganz anderer.

Abgesagt hat die Werbegemeinschaft Menden das jährlich geplante „Lichter-Shopping“, das wieder für Anfang November vorgesehen war. Der Grund ist die Energiekrise: „Wenn alle zum Sparen von Strom und Gas aufrufen, passt ein Lichter-Shopping an einem Freitag bis 22 Uhr nicht in die Zeit“, erklärt Falk Steidel, Vorsitzender der Werbegemeinschaft, auf Anfrage der WP. Die Händler würden damit ein falsches Signal setzen, darüber sei man sich in der jüngsten Versammlung einig gewesen.

Erst Corona, jetzt Kriegsfolgen: Lichter-Shopping bisher unter keinem guten Stern

Das Lichter-Shopping, das zu den jüngeren Veranstaltungen im Jahresreigen zählt, steht damit auch weiterhin unter keinem guten Stern. Bereits 2020 wurde es abgesagt – damals wegen der großen Ängste und Unsicherheiten aufgrund der Corona-Pandemie. Erst hatte man dem noch trotzen wollen, kündigte die Veranstaltung in einer „stimmungsvoll illuminierten Innenstadt“ an, es sollte pandemiebedingt „Walking Acts“ geben, also Künstler, die sich als Feuerspucker, Musiker oder Clowns über Straßen und Plätze bewegen, damit sich keine Menschenansammlungen etwa vor einer Bühne bilden konnten. Am Ende war die Angst vor der Pandemie stärker: „Die stark wachsenden Inzidenzen vor Ort – speziell in dieser Woche – lassen kein unbeschwertes, atmosphärisches Gefühl bei einem Lichter-Shopping aufkommen“, erklärt Falk Steidel damals.

Im letzten Jahr galt noch: Bummeln, Essen, Shoppen

Das Lichtershopping 2021 am ersten Freitag im November: Die bunt illuminierte Innenstadt soll es in diesem Jahr nicht geben – wegen der Energiekosten.
Das Lichtershopping 2021 am ersten Freitag im November: Die bunt illuminierte Innenstadt soll es in diesem Jahr nicht geben – wegen der Energiekosten. © Andreas Dunker

Ein Jahr später, im November 2021, fand die Veranstaltung zwar statt, stand allerdings ebenfalls im Zeichen von Corona mit entsprechend gebremstem Schaum. Immerhin konnten die Menschen aber bummeln, essen gehen, shoppen – die Mendener Innenstadt war an jenem Freitagabend gut gefüllt. Es gab eine Laser-Show und Licht-Jonglagen, die auch für leuchtende Kinderaugen im Publikum sorgten. Auffallend viele junge Familie waren mit ihrem Nachwuchs zum Bummeln in die Mendener Innenstadt gekommen, um das bunte Spektakel mit Laser-Strahlen und pixelgenauem LED-Licht vor den Stufen der Vincenzkirche zu verfolgen.

Nicht nur Lichter blieben lange an, auch die Heizung in den Geschäften

Genau solche Glanzlichter verbieten sich indes in der aktuellen Krise, meint Falk Steidel. „Es geht dabei auch nicht nur um Symbolik. Denn auch wenn in vielen Geschäften längst energiesparende LEDs eingebaut sind: Die Schaufenster müssten eben viel länger als sonst beleuchtet und die Geschäfte auch länger geheizt werden.“ Einige Geschäfte seien schon heute nicht mehr so stark beleuchtet wie sonst.

Bürgermeister Schröder bekräftigt Teilverzicht auf Weihnachtsbeleuchtung

Wie berichtet, hat auch die Stadtverwaltung Menden erklärt, die Weihnachtsbeleuchtung in diesem Jahr abends früher abschalten und in den frühen Morgenstunden nicht mehr einschalten zu wollen. Die adventlichen Lichter nur noch bis 22 Uhr und nicht mehr bis nach Mitternacht leuchten zu lassen, sei eine „gute Lösung“, bekräftigte Bürgermeister Roland Schröder den gefundenen Kompromiss im Haupt- und Finanzausschuss am Dienstagabend im Ratssaal. Ein kompletter Verzicht gehe aus seiner Sicht nicht: „Wir müssen unseren Bürgerinnen und Bürgern in dieser dunklen Zeit auch ein Licht der Hoffnung setzen.“

Außerdem werde es für Veranstaltungen auch Ausnahmen geben – dann könnte die Weihnachtsbeleuchtung auch bis 23 Uhr eingeschaltet bleiben.