Menden. Die Uniformen verschlissen und uneinheitlich – und zu wenige Schutzwesten für alle: Das Mendener Ordnungsamt ist katastrophal ausgestattet.
Verschlissen und uneinheitlich sind die Uniformen der Mendener Ordnungsamtskräfte: Der einen sind sie zu groß, dem anderen zu klein, im Winter für alle zu dünn, im Sommer zu warm und ohne Kopfbedeckung oder sicheres Schuhwerk. Die aktuelle Dienstkleidung der Beschäftigten sowie für Team- und Abteilungsleitung ist offenkundig eine einzige Katastrophe. Noch wichtiger: Neben den in Menge und Qualität unzureichenden Uniformen fehlen im Ordnungsamt auch schuss- und stichsichere Westen: Es gibt sie laut dem Amt nicht in ausreichender Zahl.
Zu wenige Schutzwesten – und gerade die passen nicht jedem
So seien lediglich zwei stich-, schnitt- und schusssichere Westen sowie sechs ausschließlich stichsichere Westen vorhanden, berichtet die Stadtverwaltung jetzt dem zuständigen Ratsausschuss für öffentliche Sicherheit und Ordnung. Wohlgemerkt: Es gibt 15 potenzielle Trägerinnen und Träger allein im Außen- und Bereitschaftsdienst.
Neue Kräfte müssen anziehen, was noch da ist
Da die Schutzwesten individuell an den jeweiligen Träger angepasst werden müssen, können die wenigen vorhandenen nicht von anderen Beschäftigten getragen werden. Und neue Kolleginnen und Kolleginnen müssten sich aktuell von dem bedienen, was gerade noch da ist. Deshalb will die Stadtverwaltung jetzt eine komplette Neueinkleidung der Abteilung vornehmen. Und weil die derzeitige Lieferzeit für die Schutzwesten aktuell etwa fünf Monate beträgt, soll noch in diesem Jahr ein Angebot eingeholt und der Auftrag erteilt werden.
Stadt Menden fragt in anderen Kommunen nach einer Standard-Ausstattung
Um das Richtige zu bestellen, hat sich das Rathaus in anderen Kommunen einen Überblick darüber verschafft, was an Dienstkleidung fürs Ordnungsamt standardmäßig vorhanden sein sollte. Weitere Anforderungen an die Bekleidung ergeben sich aus der Gefährdungsbeurteilung, die vom Rathaus zum Schutz seiner Beschäftigen vorzunehmen ist.
Einheitliche Dienstkleidung für Zusammengehörigkeit und Gesamtbild nach außen
Ziel sei es nun, kurzfristig jeden Beschäftigten des Teams Sicherheit und Ordnung sowie die Team- und Abteilungsleitung mit einer einheitlichen Dienstkleidung auszustatten. Die Kräfte sollen in der Öffentlichkeit gut erkennbar sein und für die Bürgerschaft ein einheitliches Gesamtbild abgeben. Für die Ordnungsamtler selbst stärke eine einheitliche Dienstkleidung bei Streifengängen und Kontrollen das Zusammengehörigkeitsgefühl und die Identifikation mit der besonderen Funktion einer Ordnungsbehörde. Die künftig einheitliche und funktionale Dienstkleidung solle den Kräften aber vor allem den bestmöglichen Schutz gewähren.
Ordnungskräfte in Menden in jüngster Zeit mit Flaschen und Pfefferspray attackiert
Attacken auf Ordnungsamtskräfte beschränken sich auch in Menden nicht mehr nur auf Streitereien und Beleidigungen beim Knöllchen am parkenden Auto – auch wenn es sich noch um Einzelfälle handelt. So musste die WP in jüngster Zeit über Flaschenwürfe auf Corona-Kontrolleure ebenso berichten wie über den plötzlichen Einsatz von Pfefferspray durch einen Vater im Freizeitzentrum Biebertal. Ein Fröndenberger, der einen Ordnungsbeamten rassistisch beleidigt hatte, hat danach beim Bürgermeister um Entschuldigung gebeten.