Fröndenberg. In Fröndenberg sollen ab kommendem Frühjahr geführte Esel-Wanderungen angeboten werden. Das steckt hinter der Idee von Nadine Schrobenhauser.
Annabelle, Louis und Pedro waren beim jüngsten Bauernmarkt im Himmelmann-Park in Fröndenberg zeitweise die Hingucker. Denn die drei Esel zogen die Blicke der Besucher auf sich. Vor allem für Kinder waren die zotteligen Grautiere eine Attraktion. Seit Juni dieses Jahres gehören die drei Langohren zum Stadtbild. Zusammen mit ihren Halterinnen gehen sie regelmäßig spazieren.
Angebote andernorts sehr beliebt
Ab dem kommenden Frühjahr soll es auch geführte Esel-Wanderungen geben. Andernorts sind solche Angebote bereits sehr beliebt. Denn der gemeinsame Gang mit den Vierbeinern ist nicht nur durch die körperliche Bewegung gesund, sondern wirkt sich auch beruhigend und entspannend auf die Psyche der Teilnehmer aus. Nicht umsonst werden Esel als Therapie-Tiere eingesetzt. Im Gegensatz zu Pferden bewahren sie selbst in stressigen Situationen noch die Ruhe. In der Regel sind sie sehr sanftmütig.
Besitzerin der neunjährigen Stute „Annabelle" und des achtjährigen Wallachs „Louis" ist die 41-jährige Sozialpädagogin Nadine Schrobenhauser, die hauptberuflich als Fachberaterin gegen sexuelle Gewalt beim Zweckverband für psychologische Hilfen und Beratung in Iserlohn beschäftigt ist. Privat wohnt sie seit diesem Jahr mit ihrer zweijährigen Tochter und ihrem Ehemann in dessen Elternhaus. Einem alten Bauernhaus in Fröndenberg, welches sich im Familienbesitz befindet. +++ Lesen Sie auch: Esel in Ardey: Liebenswerte Sturköppe +++
Das Esel-Trio aus Fröndenberg versteht sich gut
Direkt am Wohnhaus gibt es auch einen Stall für die zwei Esel der Familie. Ihnen hat sich inzwischen noch der 17-jährige „Pedro“ als Einsteller hinzugesellt. „Da Esel normalerweise Herdentiere sind, sollten sie nie alleine gehalten werden“, weiß Nadine Schrobenhauser. Und das tierische Trio verstehe sich gut. Regelmäßig gehe es für die Grautiere zudem zum Grasen auf eine Wiese im Außenbereich.
„Als Reit- oder Zugtiere nutzen wir unsere Esel nicht", erzählt die Fröndenberger Tierhalterin im Gespräch mit der Westfalenpost. Neben dem Auslauf auf der Weide führe sie die Grautiere mit Halfter und Strick regelmäßig bei längeren Wanderungen aus. Dabei würde sie häufig von Bekannten begleitet.
Circa zwei Jahre lang habe sie mit Annabelle das Spazierengehen geübt, denn Esel ordneten sich nicht unter. „Charakterlich sind die Esel anhänglich und menschenliebend wie Hunde, aber auch freiheitsliebend und mit einem eigenen Kopf wie Katzen", berichtet Sozialpädagogin Nadine Schrobenhauser. „Um die Tiere zu etwas zu bewegen, bedarf es viel Geduld und Phantasie." +++ Auch lesenswert: Dachse legen Zugverkehr lahm – Damm in Frömern unterhöhlt +++
Nadine Schrobenhauser hat bereits als Reittherapeutin gearbeitet
Da sie früher bereits als Reittherapeutin gearbeitet hat, möchte die zugezogene Fröndenbergerin in ihrer neuen Heimat perspektivisch gerne wieder pädagogisch mit Menschen und Tieren zusammen arbeiten.
Die für das kommende Jahr geplanten Esel-Wanderungen sind ein erster Schritt in diese Richtung.