Menden/Balve. Kein Wasser mehr aus Bächen und Flüssen: So lautet der Appell des Märkischen Kreises an alle Bürgerinnen und Bürger auch in Menden und Balve.

Kein Wasser mehr aus Bächen und Flüssen nehmen: So lautet der Appell des Märkischen Kreises als Umweltbehörde an die Bürgerinnen und Bürger auch in Menden und Balve. Die anhaltende Trockenheit setze immer mehr Gewässern im Märkischen Kreis zu. Vor allem kleinere Bäche, aber auch einige Flüsse wie etwa die Hönne, weisen teils niedrige Pegelstände auf oder sind trockengefallen. So liegt die Hönne laut den Pegeln in der Molle in Menden und in Garbeck derzeit nur noch bei gut 15 Zentimetern.

Warmes Wasser, weniger Sauerstoff: Kleinlebewesen und Wasserpflanzen leiden

Im Kreis ist das aber kein neues Phänomen. Fische, Kleinlebewesen und Wasserpflanzen leiden unter steigenden Gewässertemperaturen und dem sinkenden Sauerstoffgehalt. Entscheidend ist vor allem das Ausbleiben ergiebiger Niederschläge: Kurze Regengüsse wie bei einem Gewitter versorgen den Boden nicht flächendeckend mit genügend Wasser und helfen nicht bei der Grundwasserneubildung. Für die Natur, so der Märkische Kreis weiter, sei es daher jetzt umso wichtiger, auf jede Entnahme aus den heimischen Bächen und Flüssen möglichst zu verzichten.

Kreisdirektorin: Notfalls werden Entnahmen offiziell behördlich verboten

In immer mehr Regionen Deutschlands mussten die zuständigen Wasserbehörden schon diesbezügliche Verbote aussprechen. Schlimmstenfalls müsste auch der Märkische Kreis als Untere Wasserbehörde eine solche Anordnung treffen. Kreisdirektorin Barbara Dienstel-Kümper appelliert daher: „Setzen Sie keine elektrischen Pumpen ein, um zum Beispiel mit Bachwasser den Garten zu bewässern. Sammeln Sie, wenn möglich, anfallendes Regenwasser.“

+++ Lesen Se auch: Feuerwehr warnt weiter vor hoher Waldbrandgefahr +++

Durch den Klimawandel seien in Zukunft immer längere Hitze- und Trockenheitsphasen zu erwarten. „Ein verantwortungsbewusster Umgang mit der Ressource Wasser wird dadurch immer wichtiger“, erklärt die Kreisdirektorin.

Anpassungskonzept für Klimafolgen ist beim Märkischen Kreis in Arbeit

Unabhängig von der aktuellen Situation hat der Märkische Kreis im vergangenen Jahr die Erarbeitung eines Klimafolgenanpassungs-Teilkonzepts „Wasser“ in Auftrag gegeben, das im kommenden Jahr fertig wird. Darin sollen unter anderem für die Themen Hitze und Trockenheit konkrete Maßnahmen für das Kreisgebiet entwickelt werden.