Menden. Der SKFM schlägt Alarm: Für den Offenen Ganztag an fünf Grundschulen werden händeringend Erzieher und Erzieherinnen gesucht.

Der SKFM (Katholischer Verein für soziale Dienste) schlägt Alarm: Für die Gruppen des Offenen Ganztags in Menden werden händeringend Erzieherinnen und Erzieher gesucht.

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Insgesamt bietet der SKFM in fünf Mendener Grundschulen OGS-Gruppen an – in der Bodelschwinghschule, in der Anne-Frank-Schule, in der Nikolaus-Groß-Schule, in der Albert-Schweitzer-Schule sowie in der Josefschule. „Und da können wir überall gut zusätzliche Erzieherinnen gebrauchen“, sagt SKFM-Geschäftsführerin Marita Hill.

Bisher vergebliche Bemühungen

Denn mit Blick auf das neue Schuljahr wird es eng. Mindestens drei oder vier Fachkräfte sucht der SKFM derzeit. Der Wunsch sei eigentlich gewesen, dass neue Erzieherinnen und Erzieher schon frühzeitig ihre Stelle antreten, also lange bevor das Schuljahr 2022/23 beginnt. „Dann hätte man jemand Neuen schon gut einarbeiten können“, sagt Annette Wiethmann, Leiterin Ganztag an der Mendener Josefschule. Dazu bleibt nun kaum noch Zeit, denn alle bisherigen Bemühungen, neues Personal zu finden, verliefen erfolglos.

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Fokus in der Ausbildung liegt auf Kindergärten

Woran liegt es, dass die Stellen scheinbar kaum nachgefragt werden? „In der Erzieher-Ausbildung liegt der Fokus auf der Arbeit im Kindergarten“, erläutert Marita Hill. „Ich kann mir vorstellen, dass viele die Arbeit in einer OGS gar nicht auf dem Schirm haben.“ Denn die pädagogische Arbeit, die in einer OGS geleistet wird, unterscheide sich komplett von der Arbeit in einem Kindergarten.

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Annette Wiethmann und auch ihre Stellvertreterin Anja Franzisko haben selbst einst in Kindergärten ihre Ausbildung gemacht. Beide sind zufrieden über ihren Wechsel zu einer OGS und sagen heute: „Wir können uns gar nicht mehr vorstellen, im Kindergarten zu arbeiten.“

Hausaufgaben betreuen und Freizeit gestalten

Denn der Arbeitsalltag als Erzieherin in der OGS sei abwechslungsreich und mache Freude. Zum Aufgabengebiet der Erzieherinnen gehört beispielsweise, die Hausaufgaben der Grundschüler zu betreuen, mit ihnen die verschiedensten Freizeitaktivitäten durchzuführen, mit dem Lehrpersonal und den Eltern Kontakt zu halten und an regelmäßigen Teamsitzungen teilzunehmen.

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Je nach dem durch die Eltern angemeldeten Bedarf arbeiten die Erzieher in der OGS von 10 bis 16.30 oder 17 Uhr. Hier seien bei Bedarf aber auch individuelle Absprachen möglich, wenn jemand zum Beispiel nur bis 16.30 Uhr arbeiten will, erklärt Marita Hill.

Zurzeit keine Vollzeit-Stellen

Eine weitere Hürde vor einer Bewerbung könne auch sein, dass es sich bei den Erzieher-Stellen um keine Vollzeit-Stellen handelt. An der Josefschule sind es 26 Stunden, an den anderen Schulen 20 bis 22 Stunden, erklärt Marita Hill. Doch mittelfristig solle sich das ändern, der SKFM arbeite daran, diese Stellen Richtung Vollzeit auszubauen.

Darüber hinaus sucht der SKFM zur Unterstützung im Offenen Ganztag 450-Euro-Kräfte, die zum Beispiel vorlesen, bei den Hausaufgaben helfen oder andere Freizeitaktivitäten mit den Kindern gestalten. Diese Mitarbeiter arbeiten in der Regel zwischen 12 und 16 Uhr. Dabei sei es aber möglich, individuelle Zeiten zu vereinbaren. Wenn ein Studierender beispielsweise nur an bestimmten Tagen arbeiten kann, an anderen aber nicht, weil da etwa Uni-Besuche anstehen, sei das kein Problem. Ob junge Menschen oder auch Rentner – der SKFM betont, dass die 450-Euro-Kräfte aus den verschiedensten Bereichen kommen können.

Der SKFM hofft nun inständig auf neue Kolleginnen und Kollegen, die sich als Erzieher und Erzieherinnen oder als 450-Euro-Kräfte bewerben. „Wenn wir gute pädagogische Arbeit leisten wollen, brauchen wir das entsprechende Personal“, verdeutlicht Marita Hill die Situation.

Kontakt: skfm@skfm-menden.de