Menden. Wegen der massiven Unwetterwarnung: Mendener Schulen entlassen die Kinder Freitagmittag. Bilanz am frühen Abend: Kein einziger Einsatz.

Am Ende eines Tages voller Wetterwarnungen, Mahnungen und Verhaltenstipps schlug am Freitag bis zum frühen Abend nicht ein einziger Einsatz der Feuerwehr Menden zu Buche. Einerseits ein Grund zur Freude angesichts der Lebensgefahren, die ein Unwetter des angekündigten Ausmaßes mit sich gebracht hätte. Andererseits herrscht am Ende auch Ratlosigkeit: Was tun beim nächsten Mal, wenn ein vermeintlich riesiges Unwetter im Anzug ist?

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Wegen der massiven Unwetterwarnungen auch für Menden endete die Schule am Freitagmittag für die allermeisten Kinder und Jugendlichen früher als sonst. Wie Bürgermeister Dr. Roland Schröder erklärte, seien die frühzeitigeren Entlassungen gestaffelt erfolgt, um kein Chaos an Bushaltestellen und auf Elternparkplätzen zu produzieren. Die Eltern seien am späten Vormittag informiert worden.

Schulen schicken Kinder nach Hause

Die Mendener Grundschulen schickten ihre Kinder um 12 Uhr nach Hause oder ließen sie von deren Eltern abholen. Auch aus dem Offenen Schulganztag (OGS) konnten die Kleinen abgeholt werden. In keinem Fall, sagte Schröder, würden Kinder aus ihrer Schule unbeaufsichtigt in den Sturm hinaus auf den Heimweg geschickt.

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Die Gesamtschule und die Realschule Menden ließen ihre Kinder und Jugendlichen gestaffelt um 12.20 und 12.30 Uhr gehen. Dies galt auch hier nur, wenn der Heimweg sichergestellt war, sonst sollten die Kinder bis nach dem Unwetter in der sicheren Schule bleiben. Die Gymnasien entließen ihre Kinder und Jugendlichen um 13.10 Uhr, damit sie nicht mit Gesamt- und Realschülern gleichzeitig in die Busse drängten. Auch hier konnten sie ab 13.10 Uhr abgeholt werden. Alle Nachmittags-Angebote an Mendener Schulen, ob Unterrichte oder AGs, wurden abgesagt.

Warnung vor möglichem schwerem Gewitter

Nachdem bereits ab 12 Uhr als Vorabinformation vor möglichem schwerem Gewitter gewarnt wurden, folgte für die Zeit ab 15.30 Uhr über die Wetterdienste, Nina-App und Katwarn die konkrete Unwetterwarnung vor schwerem Gewitter mit heftigem Starkregen und Hagel für den Bereich Menden. Gewarnt wurde vor möglicherweise orkanartigen Böen, heftigem Starkregen und Hagel mit Korngrößen bis zu drei Zentimetern. Glücklicherweise bestätigten sich diese Warnungen ebenfalls nicht. In Menden gab es am Nachmittag nur leichten Regen, aus der Ferne war Gewittergrollen zu hören.

Donnerstag vier umgestürzte Bäume

Schon am Donnerstag waren die Auswirkungen von Sturmtief Dorchen kaum zu spüren gewesen. Die Feuerwehr verzeichnete lediglich vier umgestürzte Bäume im Stadtgebiet. Ähnlich sah es auch im gesamten Märkischen Kreis aus. Während des Sturmtiefs am Donnerstagnachmittag fuhr die Feuerwehr kreisweit neun Einsätze; bis Freitagmorgen waren es 22. Dabei handelte es sich ausnahmslos um umgestürzte Bäume auf Fahrbahnen. Rund 240 Feuerwehrleute waren im Einsatz. Es wurde niemand verletzt.

Sturmtief Emmelinde am Freitag

Für Freitag wurde dann Sturmtief Emmelinde erwartet. Wie Kreisbrandmeister Michael Kling mitteilte, waren die Feuerwehren im MK auf die Wetterlage gut vorbereitet. Vorgeplante Strukturen standen zur Verfügung und der Lagedienst der Feuerwehr beobachtete die Wetterlage „sehr engmaschig“.

Tornado 50 Kilometer entfernt

Nach Durchzug des Regengebietes bilanzierte Feuerwehr-Sprecher Stefan Deitel am frühen Abend für Menden erleichtert: „Wir hatten nicht einen einzigen Einsatz.“

Ganz anders sah das am Freitagnachmittag im nur 50 Kilometer entfernten Lippstadt aus. Dort hat ein Tornado erhebliche Verwüstungen angerichtet. Menden blieben solche Ereignisse diesmal erspart.

+++ Für Donnerstag: Entwarnung kommt am späten Nachmittag +++

Nach dem heftigen Starkregen von Montag bangen viele Mendenerinnen und Mendener vor den angekündigten neuen Unwettern. Für Donnerstag gibt die Feuerwehr am späten Nachmittag Entwarnung: Vier Bäume an der Westtangente seien umgekippt, erklärt Feuerwehr-Sprecher Stefan Deitel auf Nachfrage der Westfalenpost. „Die sind schon beseitigt“, sagt er am späten Nachmittag. Vollgelaufene Keller wie am vergangenen Montag seien glücklicherweise nicht zu verzeichnen.

+++ Das passierte beim Unwetter am Montag +++

Der Deutsche Wetterdienst hatte am Donnerstag vor schwerem Gewitter mit Orkanböen, heftigem Starkregen und Hagel gewarnt. Demnach sollte es zu orkanartigen Böen mit Geschwindigkeiten um 110 km/h sowie Starkregen mit Niederschlagsmengen zwischen 25 und 40 Litern pro Quadratmeter kommen.