Menden. Ursprünglich wollte Sinn in Menden schon 2020 umbauen, zwischenzeitlich ins Dieler-Haus ziehen. Dann kam Corona. Das ist aus den Plänen geworden.

Das Modehaus Sinn in Menden hält weiter an dem geplanten Umbau seines Kaufhauses an der Hauptstraße in der Fußgängerzone fest. Die millionenschwere Investition musste wegen Corona bereits mehrfach verschoben werden. Anders als ursprünglich geplant, will Sinn jetzt im laufenden Betrieb umbauen. Der Grund dafür löst durchaus Freude aus.

„Wir sind gerade dabei einen Bauablaufplan zu erstellen“, sagt der Mendener Filialleiter Uwe Ketelsen. Details zum Ablauf seien noch nicht klar. Aber es gebe die Hoffnung, dass der Umbau noch in diesem Jahr starten könne. Ketelsen zeigt sich aus verschiedenen Gründen optimistisch.

Altes Kaufhaus Dieler steht nicht mehr zur Verfügung

Neu ist: Sinn will im laufenden Betrieb umbauen. Ursprünglich war einmal der Plan, dass das Modehaus vorübergehend in das alte Kaufhaus Dieler zieht. Die Verantwortlichen hatten die Möglichkeiten ausführlich technisch ausgelotet und grundsätzlich grünes Licht gegeben. Dabei war aber von Anfang an klar, dass ein Verkauf des Gebäudes dazwischenkommen könnte. Der auch aus Sinn-Sicht glückliche Fall ist mittlerweile eigentreten. Der Mendener Investor Siepmann hatte das leerstehende Gebäude gekauft und will bald mit dem Abriss beginnen (WP berichtete). Auf dem Gelände soll ein modernes Geschäftshaus entstehen.

„Das ist generell eine sehr positive Entwicklung“, sagt Uwe Ketelsen. Es mache sich „viel Hoffnung breit“, dass Menden durch die neue Entwicklung wieder mehr Kunden aus dem Umfeld anlocken könne. Dazu trage sicher auch die Verbesserung der Parkplatzsituation bei. Sinn hatte in der Vergangenheit deutlich klarer als andere große Unternehmen ein Bekenntnis zur Mendener Innenstadt abgegeben, aber auch eine Entwicklung zur Voraussetzung für einen dauerhaften Verbleib gemacht.

Der Mendener Filalleiter Uwe Ketelsen zeigt sich zuversichtlich.
Der Mendener Filalleiter Uwe Ketelsen zeigt sich zuversichtlich. © Westfalenpost | Arne Poll

Umbau sollte ursprünglich schon vor zwei Jahren starten – dann kam Corona

Sinn will den Umbau nun Etage für Etage durchziehen. Es könne gut sein, dass einzelne Abteilungen zwischenzeitlich doch in ein leerstehendes Ladenlokal ausgelagert werden, erklärt Uwe Ketelsen. Das müsse aber noch genau geplant werden. Eine Komplettschließung für die Bauphase komme aber nicht in Betracht, höchstens für einige Tage, weil die Stromversorgung zwischendurch gekappt werden müsse.

Der ursprünglich am Stück geplante Umbau hat strenggenommen bereits begonnen. Sinn hatte bereits den Aufzug ausgetauscht. Geplant war schon vor zwei Jahren, dass Sinn gemeinsam mit dem Vermieter einen mittleren einstelligen Millionenbetrag in das historische Gebäude investiert. Die Filiale soll ein komplett neues Innenleben samt Klimatisierung erhalten, heller und offener werden. So sollen beispielsweise die Fenster in den Obergeschossen von der Verkaufsfläche erreichbar sein und einen Ausblick über die Fußgängerzone bieten.

+++ Das waren die ursprünglichen Pläne: Sinn will Millionenbetrag in Menden investieren +++

1400 Quadratmeter Verkaufsfläche sollen wachsen

Sinn will auch die Verkaufsfläche vergrößern. Aktuell nutzt das Unternehmen etwa 1400 Quadratmeter Verkaufsfläche. Dazu kommen noch große Lagerflächen und Verwaltungsflächen. Sinn hatte den geplanten Umbau im Februar 2020 präsentiert. Kurz darauf musste das Kaufhaus wegen des ersten Corona-Lockdowns schließen. Die Arbeiten verzögerten sich. Das Unternehmen begab sich zwischenzeitlich in ein mittlerweile abgeschlossenes Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung.

+++ Wegen der Krise am Nordwall: Sinn dachte sogar mal offen über den Abschied nach +++