Menden. Stürme, Dürre, Käferbefall: Um Waldflächen einheitlich wieder aufforsten zu können, will die Stadt Menden geschädigte Privatflächen kaufen.

Nach den großen Stürmen wie Kyrill und Friederike, drei Dürrejahren sowie dem tödlichen Borkenkäferbefall im Wald soll die Stadt Menden jetzt privaten Waldbesitzern deren Flächen abkaufen, die ebenfalls in Mitleidenschaft gezogen, aber noch nicht wiederaufgeforstet wurden. So könnten auch diese Flächen in die bereits laufende städtische Aufforstung einbezogen werden, es entstünde kein Flickenteppich. Die Entscheidung, städtischerseits so vorzugehen, ist im Ratsausschuss für Umwelt und Klima jüngst einstimmig gefallen. Doch der Stadtrat als höchstes Mendener Gremium muss das in seiner Sitzung am Dienstag, 5. April, erst noch zur Kenntnis nehmen, bevor gehandelt werden kann.

Kosten für die städtischen Haushalt hängen auch vom Kauferfolg ab

Danach will die Stadtverwaltung auf die Waldbesitzer zugehen und ihnen Angebote machen. Angaben zu den finanziellen Auswirkungen für den Mendener Haushalt könnten erst bei konkreten Angeboten gemacht werden, heißt es im Rathaus. Zur Preisfindung werde der sogenannte Bestandswert ermittelt, der sich aus dem Bodenwert und der stehenden Holzmaße errechnet. Addiert werden hier also Waldfläche und Bäume. Doch der Verkehrswert – also der Wert, für den ein Wald verkauft wird – kann davon abweichen, räumt die Stadt ein. Klartext: Es ist derzeit noch völlig unklar, wie teuer das Vorhaben für die Stadt am Ende wird. Zumal sich erst noch herausstellen muss, welcher Waldbesitzer überhaupt an die Stadt verkaufen will.

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Stadtforst macht bisher den deutlich kleineren Teil des Mendener Waldes aus

Naturwald ist Programm

Zum Naturwaldprogramm der Stadt Menden zählen viele Punkte, zum Beispiel Altholz-Inseln, ein Totholz-Konzept, die Waldrand-Gestaltung, die Anlage von Teichen und Feuchtgebieten, aber auch Trockenbiotope oder Waldwiesen.

Das Ganze soll im Sinne der Nachhaltigkeit auch dem Schutz aller Tier- und Pflanzenarten dienen, die sich heute in der Waldemei finden lassen.

Der Wald im Besitz der Stadt Menden hat eine Fläche von 627,89 Hektar, das entspricht sieben Prozent der gesamten Stadtfläche. Insgesamt ist aber mehr als Drittel des Mendener Stadtgebiets bewaldet, und alle übrigen Waldflächen stehen in Privat- oder Stiftungsbesitz. Während zur Wiederaufforstung der städtischen Waldflächen bereits heute zukunftsfähige Konzepte umgesetzt werden, kann die Stadt nicht beeinflussen, ob und wie andere die Wiederaufforstung ihrer Waldflächen handhaben.

Ganzheitliches kommunales Forstkonzept soll so viele Flächen wie möglich umfassen

Um den Mendener Wald im Ganzen als nachhaltigen Erholungsraum zu erhalten und auszubauen, soll es nun die Kaufangebote geben. Nach einem Ankauf könnten dann auch diese Waldstücke in das ganzheitliche kommunale Forstkonzept eingeschlossen werden. Für die Stadt stehen dabei bekanntlich Nachhaltigkeit und Erholungswert des Waldes vor einer wirtschaftlichen Nutzung.