Menden. Ein 90-Prozent-Fördertopf war schon leer, als die Stadt Menden Geld herausholen wollte. Wie das Mendener Rathaus künftig schneller werden will.

Der Immobilienservice (ISM) der Stadtverwaltung will künftig bei neuen Fördertöpfen des Landes oder Bundes eigenständiger und schneller als bisher Anträge stellen dürfen. Dafür will ISM-Betriebsleiter Martin Niehage von der Politik jetzt die Erlaubnis einholen. Der Anlass für dieses Anliegens ist eine echte Förder-Pleite der Stadt. Es ging um Zuschüsse für Solaranlagen auf Stadt-Dächern.

Als der Antrag aus Menden kommen sollte, war der Fördertopf schon leer

Um die 2020 beschlossene Installation von Photovoltaik-Anlagen (PVA) auf städtischen Dächern in Menden günstig umzusetzen, wollten die Mendener auf den 90-Prozent-Fördertopf „progres.nrw – Klimaschutztechnik“ anzapfen. Dieses Programm, aufgelegt erst im Juli 2021, umfasste unter anderem eine 90-prozentige Förderung von PV-Anlagen. Die Stadt Menden und ihre Stadtwerke kamen überein, hier einen Antrag stellen zu wollen. Doch als es im Februar 2022 endlich soweit sein sollte, war der Topf schon wieder leer. Andere Antragsteller waren schlicht schneller gewesen, und jeder Fördertopf ist endlich.

Frühzeitigere Planungen – und ein anderes Modell für die Hausdächer

Daher schlägt der ISM jetzt frühzeitigere Planungen mit den Stadtwerken vor, damit die Zuschüsse künftig schneller beantragt werden können. Und: Das bisher festgeschriebene Mendener Stadt/Stadtwerke-Modell für Solardächer soll geändert werden, weil es nicht mit den Förderbedingungen zusammenpasst. Hintergrund hier: In Menden ist derzeit Beschlusslage, dass die Stadt ihre Dächer an die Stadtwerke verpachtet, die dann ihre Anlagen daraufsetzen. Von Land oder Bund gefördert wird jedoch immer nur die Anlage selbst – und die gehört laut dem Mendener Modell eben nicht der Stadt, sondern ihrer Tochter, den Stadtwerken. Auch das passt nicht, um ein rasches und effizientes Fördermanagement seitens der Stadt aufzuziehen, meint Martin Niehage.

Stadt will den Klimaschutz vorantreiben und eine Vorbildfunktion einnehmen

Der ISM will also zweierlei: selbstständig Anträge stellen können und zudem von der Mendener Regelung herunterkommen, dass er keine eigenen Solaranlagen besitzen darf. Martin Niehage verweist darauf, dass die Förderungen letztlich dazu führen, „den Klimaschutz vor Ort voranzutreiben und der Vorbildfunktion bei kommunalem Klimaschutz Vorschub zu leisten“.

Bereits auf Dächer gesetzte PVA sowie die mittel- und langfristig geplanten Anlagen zeigen, dass sich die geforderten Änderungen sehr wohl lohnen könnten. Der Ausschuss entscheidet diese Fragen am 29. März ab 17 Uhr in öffentlicher Sitzung auf der Wilhelmshöhe.

Was es an Solardächern in Menden schon gibt – und was geplant ist

Hier sind Photovoltaik-Anlagen bereits auf städtischen Dächern installiert:

Städtisches Gymnasium an der Hönne, Schule und Sporthalle an der Walramstraße

Grundschule Bischof-von-Kettler, Sporthalle, Clemens-Brentano-Straße 2-4.

Josefschule Lendringsen, Neubau, Friedhofstraße 6 a

Gemeinschaftsgrundschule Platte Heide, Teilstandort Malvenweg 2

Vereinsheim Sportplatz Lendringsen, Walzweg 81

Vereinsheim Sportplatz Hüingsen, Buchenweg,

Rathaus, Neumarkt 5-9,

Mehrzweckgebäude (ehem. Hauptschule), Margueritenweg 5.

Hier wird die Ausrüstung einer PV-Dach-Anlage kurzfristiggeplant oder sie steht zur Umsetzung an:

Gymnasium an der Hönne, Neubau Schule, Walramstraße 2-4,

Bürgerhaus, Neubau, Neumarkt 5-9,

Feuerwehrgerätehaus Schwitten, Sellhauser Weg 16

Feuerwehrgerätehaus Halingen, Halinger Dorfstaße,

Treff Bösperde, Bahnhofstraße in Bösperde 5

Hier ist in der mittelfristigen Planung des ISM die Ausrüstung mit einer PV-Dach-Anlage avisiert:

Umbau Hauptschule Lendringsen (Josefschule), Bieberberg

Neubau Dreifach-Sporthalle, Gisbert-Kranz-Straße,

Sanierung Dreifach-Sporthalle Habicht, Bieberberg,

Neubau Hallenbad, Gisbert-Kranz-Straße,

Sanierung Feuerwehrhaus Menden-Mitte, Am Ziegelbrand,

Kombilösung Oesbern Feuerwehrhaus/Mehrzweckhalle, Haböcken 4,

Sanierung des Mendener Baubetriebshofs Am Ziegelbrand.