Ostbüren. Die Ursache für den Großbrand im GWA-Wertstoffhof in Fröndenberg ist auch am Montag noch unklar. Was jetzt mit dem Löschwasser geschieht.

Bei dem Brand von Sperrmüll und Wertstoffen am Samstag auf dem Gelände des GWA-Wertstoffhofes in Ostbüren hat die Fröndenberger Feuerwehr rund 400.000 Liter an Löschwasser gebraucht. Dies teilte Feuerwehr-Chef Jörg Sommer am Montag auf Nachfrage der WP mit.

Feuerwehr richtet Pendelverkehr ein

Aufgrund des extremen Rauchs und wechselhaften starken Winds habe Stadtbrandinspektor Dieter Blotenberg als Einsatzleiter vor Ort einen Pendelverkehr mit Lösch- und Tankfahrzeugen zu einem etwa einen halben Kilometer weit entfernten Hydranten an der Ostbürener Straße angeordnet, erklärte Sommer. Es habe zwar auch einen näher an der Brandstelle gelegenen Hydranten gegeben, der allerdings eventuell im Qualm des Feuers gelegen hätte. Deshalb hätte sich Blotenberg für den Transport des Wassers mit neun Feuerwehrwagen mit Fassungsvermögen zwischen 2000 und 4000 Litern entschieden. Löschwasser sei dadurch zu jedem Zeitpunkt genügend vorhanden gewesen.

Im Hintergrund ist die große Rauchsäule zu sehen.
Im Hintergrund ist die große Rauchsäule zu sehen. © Andreas Dunker

Der Abwasserzufluss zur Kläranlage des Lippeverbandes wurde am Samstag vorsorglich abgeriegelt. Ein kleinerer Teil des Löschwassers wurde in ein auf der Kläranlage liegendes Regenüberlaufbecken eingeleitet. Die restliche Menge wurde direkt auf dem GWA-Gelände aufgefangen und in einen Behälter der Sickerwasserbehandlungsanlage der Deponie gepumpt. „Dort wird es beprobt und aufbereitet. Die Einleitung in die Kläranlage erfolgt dann später in Abstimmung zwischen GWA und Lippeverband“, berichtete GWA-Sprecher Hellmich. Und Anne-Kathrin Lappe vom Lippeverband in Essen ergänzte: „In Abstimmung mit der Bezirksregierung Arnsberg streben wir an, das zurückgehaltene Wasser vor Einleitung in die Kläranlage über eine Sickerwasserbehandlungsanlage vorreinigen zu lassen.“

Brand im Wertstoffhof: Alle Einsatzkräfte tragen Atemschutzgeräte

Alle Einsatzkräfte direkt im Qualm hätten umluftunabhängige Atemschutzgeräte getragen und seien ohne gesundheitliche Beeinträchtigungen geblieben. Nach einer ersten Mitteilung der Warn-App „NINA“ an die Bevölkerung hätten Messergebnisse vor Ort gezeigt, dass die Toxizität der Rauchgase für die Umgebung unbedenklich gewesen sei. Bei der vorübergehenden digitalen Warnung via Smartphone habe es sich „um eine reine Vorsichtsmaßnahme gehandelt“, betonte Sommer.

Die Rauchfahne habe sich über mehrere Hundert Meter weitgehend über der freien Feldflur erstreckt. Der starke Wind habe für eine schnelle Verwehung des Qualms geführt.

Nach dem Großbrand Wertstoffhof bis auf Weiteres geschlossen

Hinweise auf die mögliche Brandursache lägen derzeit noch nicht vor, teilten Kriminalhauptkommissarin Vera Howanietz von der Pressestelle der Kreispolizeibehörde Unna und Andreas Hellmich als Betriebsleiter Wertstoffhöfe der GWA des Kreises Unna übereinstimmend mit. Wie hoch die Sach- und Folgeschäden durch den Brand seien, könne man zum derzeitigen Stand noch nicht sagen, so Hellmich. Fest stehe: „Wertstoffhof und Schadstoffannahme bleiben bis auf Weiteres geschlossen.“ Bürger sollten ihre Abfälle einfach „einige Tage“ später anliefern oder den Standort in Kamen-Heeren-Werve anfahren. Inhalte der „Gelben Tonnen“ würden vorübergehend nach Bönen umgeleitet. Gewerbliche Anlieferer würden ebenfalls zu anderen Betriebsstellen der GWA geschickt.„Die Annahme von Grünschnitt und Restmüll ist nicht betroffen, hier läuft alles normal“, berichtete der GWA-Sprecher weiter.