Menden. Mit 820.000 Euro Fluthilfe will das Land helfen, die zerstörte Mendener Behinderten-Einrichtung wieder aufzubauen. Von Freude und offenen Fragen.
Große Freude beim Mendener Verein für körper- und mehrfachbehinderte Menschen VKM: Um die Flutschäden aus dem letzten Sommer im Wohnhaus „Villa Dominik“ am Hönnenwerth zu beseitigen, kann der eingetragene Verein mit einer Fluthilfe-Summe von 819.159 Euro vom Land NRW erwarten (die WP berichtete). „Das ist eine tolle Nachricht“, sagt die VKM-Vorsitzende Marie-Ellen Krause. Damit sei genau die Summe genannt worden, die der Verein für die Sanierung als Kostenschätzung beantragt hatte.
Mit Zusage beginnt erst die Arbeit: Konzept und Anträge für jede einzelne Maßnahme
Allerdings dürfe man sich von der vermeintlich so genau errechneten Summe nicht täuschen lassen: „Die eigentliche Arbeit zur Beantragung jeder einzelnen Maßnahme und ein Planungsgutachten unseres Architekten Wolfgang Luig folgt erst noch.“ Erst dann entscheide sich auch, ob die jetzt angegebene Summe tatsächlich erreicht wird. Zudem muss der Verein 20 Prozent der Gesamtkosten von mehr als einer Million Euro beisteuern. „Deshalb war es so wichtig, dass wir nach der Flut so großzügige Spenden erhalten haben“, sagt Krause.
Bis heute laufen die Trockner: „An solchen Aufwand nie geglaubt“
Nachdem von allen Wänden im vom Hochwasser betroffenen Unter- und Erdgeschoss sogar der Putz abgeschlagen werden musste und auch alle Fußböden zu erneuern waren, stehe im Moment tatsächlich ein Rohbau da, und noch immer laufen in einigen Bereichen die Trocknungsmaschinen, die seit der Flutnacht dort stehen. „Wir hätten nie geglaubt, dass ein solcher Aufwand zur Beseitigung all der Kontaminationen betrieben werden musste“, sagte Marie-Ellen Krause. Damit der Putz wieder an die Wand und neue Fußböden gelegt werden können, gelte es jetzt fleißig Anträge und Konzepte zu schreiben – und dann noch an die benötigten Handwerker zu kommen.
Schwester-Einrichtung übernimmt bis heute die Wäsche aus der Sollingstraße
Mit der Fertigstellung sei erst im Spätherbst dieses Jahres zu rechnen. Bis dahin müsse auch das Personal in der Villa Dominik noch damit leben, dass etwa die Wäsche zum Waschen ins VKM-Haus an der Sollingstraße und wieder zurück geschafft werden muss. Auch die Büros am Hönnenwerth, der Freizeitraum für die Bewohnerinnen und Bewohner sowie die Küche gibt es seit dem Hochwasser im Juli nicht mehr. Wirklich alles müsse hier saniert und dann neu eingerichtet werden. Dennoch: Ein Licht am Ende des Tunnels ist jetzt in Sicht.