Fröndenberg/Aachen/Weltall. Der Schüler des Fröndenberger Astronom Markus Paul darf persönlich mit dem Astronauten Matthias Maurer sprechen. Ein ganz besonderer Moment.
Einmal mit einem Astronauten im Weltall telefonieren: Das konnte jetzt ein Schüler des Fröndenbergers Markus Paul. Der Hobby-Astronom unterrichtet hochbegabte Grundschulkinder an der Hector-Kinderakademie im Fach Astronomie und hat mit ihnen an einem besonderen Wettbewerb teilgenommen – dem „Ask an astronaut“-Fragenwettbewerb der Fachhochschule Aachen. Der siebenjährige Tom aus der dritten Klasse konnte sich mit seiner Frage durchsetzen und einen der begehrten 15 Plätze ergattern. Am Montag durfte er in einer Live-Schalte mit dem deutschen Astronauten Matthias Maurer in der Raumstation ISS sprechen. Aufregend!
Unterricht für begabte Kinder
Markus Paul hat auch den Astronomischen Lehrpfad Bausenhagen ins Leben gerufen. Sterne, Planeten, Monde – die Weiten des Weltalls faszinieren den 47-Jährigen. Sein Wissen und seine Begeisterung gibt er gern an Kinder weiter. An der Hector-Kinderakademie werden hochbegabte Kinder gefördert. „Ich mache einen tollen Online-Unterricht mit Dritt- und Viertklässlern“, sagt Markus Paul, der sich seit rund 18 Jahren mit der Astronomie leidenschaftlich gern beschäftigt.
Damit die Naturwissenschaft stets spannend bleibt, denkt sich Markus Paul viele Aktionen für die wissbegierigen Kinder aus. Bei seiner Recherche ist er auf den Wettbewerb der Aachener Uni gestoßen – und die Kinder hatten Lust mitzumachen. Jeder Kursteilnehmer hat sich eine Frage an den Astronauten Matthias Mauerer ausgedacht – Toms wurde schließlich ausgewählt. Um seine Frage dem Astronauten in einer Live-Schalte selbst zu stellen, fuhr Tom extra mit seinem Vater nach Aachen, erklärt Markus Paul. Richtig aufregend und eine tolle Erfahrung für seinen Schüler. Markus Paul ist stolz auf seinen Schützling.
Der große Moment: Die Live-Schalte
Montag. Kurz vor 12 Uhr. Die Schalte steht, alle im Hörsaal sind aufgeregt – Studenten wie Fragensteller. Dann kommt Toms großer Moment. Er läuft nach vorn zum Mikro, stellt sich auf den kleinen Hocker, nimmt all seinen Mut zusammen. Maske ab, durchatmen. Laut und deutlich sagt er: „Tom, sieben Jahre. Wie hast du dich das erste Mal auf der ISS in der Schwerelosigkeit gefühlt? Over!“ Über eine Funkverbindung macht sich seine Frage auf den Weg ins All – direkt zu Matthias Maurer. Live. „Das war ein unglaublich tolles Gefühl, zu schweben wie ein Schmetterling, sich dabei gar nicht anzustrengen und ich glaube, ich habe nur noch gegrinst. Ich war so glücklich – das sieht man auch auf den Bildern. Over!“, antwortet Astronaut Matthias Maurer von der Raumstation aus. Wahnsinn!
+++ Hier geht es zu dem Video der Fachhochschule Aachen +++
Im Vorfeld lief für die Gewinner des Fragenwettbewerbs das Online-Vorbereitungstraining des Deutschen Raumfahrtkontrollzentrums des Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) in Oberpfaffenhofen. Da lernten Tom und die anderen Gewinner, wie der Funkverkehr funktioniert und wie richtige Astronauten kommunizieren.
Mit studentischen Mitteln anrufen
Das „Live-Call-Event“, wie es die Fachhochschule nennt, fand am Montagmittag an der Bodenstation der Hochschule in Aachen statt. Nicht nur für die Gewinner war das Ereignis besonders. Auch die Studierenden hatten etwas davon. Denn es war mit studentischen Mitteln möglich, über verschiedene Wege eine Verbindung zur Raumstation aufbauen. Fast alle Fragen schafften es bis auf die ISS, bevor die Verbindung abbrach. Die Freude ist groß, die Erleichterung auch. Die Studenten klatschen ab. Geschafft!
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Das studentische Team der „Space Operations Facility“ des Fachbereichs Luft- und Raumfahrttechnik der FH Aachen hat den Zuschlag für die Aktion zusammen mit dem Verein Yuri’s Night Deutschland erhalten. Über die eigene Bodenstation riefen sie den deutschen Astronauten Matthias Maurer, der selbst in Aachen promoviert und gelebt hat, live auf der ISS an. Und mitten drin: Der siebenjährige Tom.