Menden. Die Impfstelle auf der Wilhelmshöhe schließt am Samstagabend. Im Bürgersaal geht es unvermindert weiter. Die Gründe dafür.
Während die Corona-Impfstelle auf der Wilhelmshöhe in Menden für den kommenden Freitag und Samstag ihre vorerst letzten Öffnungstage angekündigt hat (die WP berichtete), soll es in der Test- und Impfstelle im Bürgersaal am Rathaus unvermindert bis mindestens 31. März weitergehen. Das bestätigt auf Anfrage der Fröndenberger Arzt und Initiator Dr. Walter Blaß.
Nachfrage im Bürgersaal weiterhin hoch: „Menden hat 53.000 Einwohner“
Anders als zuletzt sein Mendener Kollege Peter Brall von der Wilhelmshöhe stelle man im Bürgersaal auch noch keine nachlassende Nachfrage fest: „Wir impfen hier pro Woche weiterhin 500 bis 600 Menschen ohne Anmeldung.“ Seit dem 10. Dezember 2021 läuft die Impfstelle im Bürgersaal immer mittwochs bis samstags, jeweils von 10 bis 18 Uhr. An den verbleibenden Tagen wird ausschließlich getestet. Mit dem 21. Dezember wurde indes eine Feiertagspause eingelegt – „zum einen, weil wir nicht riskieren wollten, dass die Leute mit Symptomen wie Fieber oder Unwohlsein unterm Tannenbaum sitzen. Zum anderen hätten die Rechnungen bis Silvester eingereicht werden müssen, „außerdem mussten wir selbst einmal durchatmen“, erklärt Blaß. Er könne je nach Nachfrage bis zu sieben Ärzte stellen, darunter sei auch der bekannte frühere Mendener Hausarzt Dr. Ulrich Leyendecker. Dr. Blaß sieht bei den Impfungen auch noch kein Ende: „Menden hat 53.000 Einwohner.“
Wegen des Andrangs jetzt ein Extra-Eingang für Testwillige
Hinzugekommen sei mit der 2Gplus-Regel eine enorme Nachfrage nach Testungen, berichtet der Fröndenberger Mediziner weiter. Mittlerweile werde im Bürgersaal die Marke von 300 Tests am Tag erreicht. Um Gedränge zu vermeiden, habe man für die Test-Kandidaten jetzt sogar einen eigenen Eingang aufgemacht: die Nebentür, die wenige Meter neben dem Haupteingang für die Impfwilligen liegt.Die starke Test-Nachfrage rührt nach seinem Eindruck daher, dass zum einen Arbeitgeber aktuelle Tests verlangten. Außerdem gelte im Freizeitbereich vielfach eine Pflicht zur Vorlage von frischen negativen Coronatests auch für Geimpfte und Genesene, etwa in den Fitnessstudios. Auf deren Besuch wollen viele Mendener gerade in der kalten Jahreszeit offenkundig nicht verzichten. Und: Seit dem 28. Dezember gilt die 2Gplus-Regelung bekanntlich auch im Hallenbad. Der Zutritt ist damit nur noch Genesenen oder Geimpften möglich, die zusätzlich einen höchstens 24 Stunden alten Antigenschnelltest vorweisen.
Auch im Bürgersaal sind meist Booster-Impfungen gefragt
Bei den Impfungen macht Blaß unterdessen ähnliche Erfahrungen wie die Wilhelmshöhe: Auch im Bürgersaal diene der bei weitem überwiegende Teil der Impfungen – „mindestens 90 Prozent“ – der Auffrischung, also dem Boostern. Und auch hierher kämen die allermeisten Patienten aus Menden, dazu einige aus Fröndenberg oder Wickede. Bis zum Ende dieser Woche will man im Bürgersaal den 2500. Patienten geimpft haben. Auf der Wilhelmshöhe geht Peter Brall von insgesamt 1300 Impfungen aus.
Ablauf der Impfungen bisher aus medizinischer Sicht komplikationslos
Aus beiden Einrichtungen wird von einem bislang komplikationslosen Ablauf berichtet. „Junge Frauen, die den Tag über noch nichts gegessen haben“, schmunzelt Dr. Blaß, „bekommen hier wie in meiner Praxis ein Wasser und ein Hanuta. Dann ist alles wieder in Ordnung.“