Menden/Balve. Pfefferspray gegen Mendener Ordnungsamts-Mann, Steine auf Wehrleute in Garbeck: Jetzt ist auch der Märkische Kreis der „Soko Respekt“ beigetreten.

Ein Mendener Vater, der nach einem Hinweis auf die Maskenpflicht im Freizeitzentrum Biebertal einer Kraft des Ordnungsamtes Pfefferspray ins Gesicht sprüht. Unbekannte Täter, die in Balve-Garbeck bei einem nächtlichen Einsatz an der Kreisstraße 12 mit Steinen auf Feuerwehrleute und Polizisten werfen: Zwei Beispiele aus diesem Jahr, die zeigen, dass Gewalt gegen Einsatzkräfte kein Thema nur für Großstädte ist. Um für mehr Achtung und Anerkennung der Arbeit von Rettern und Helfern zu werben, ist nach MK-Städten wie Menden oder Plettenberg jetzt auch der Märkische Kreis selbst dem Verein „SoKo Respekt“ beigetreten.

MK-Landrat Marco Voge aus Balve beklagt eine „traurige Entwicklung“

„Dass Einsatz- und Rettungskräfte aber immer öfter Opfer von Aggressionen und Gewalt werden, ist eine beunruhigende und traurige Entwicklung“, sagt MK-Landrat Marco Voge. „Umso wichtiger sind gemeinsame gesellschaftliche Anstrengungen, die Öffentlichkeit für einen respektvollen Umgang mit Rettungs- und Einsatzkräften zu sensibilisieren.“ Dazu erklärt Jens Hoffmann, Vorsitzender von Soko Respekt, was er auch schon beim Beitritt der Stadt Menden im Februar dieses Jahres gesagt hat: „Es ist schade, dass es uns gibt, dass es uns geben muss.“

Personen, Vereine und Kommunen – in Deutschland, Österreich und der Schweiz

Nur viereinhalb Jahre nach der Gründung in der Kreisstadt Lüdenscheid verzeichnet der Verein „SoKo Respekt“ bereits mehr als 1400 Mitglieder, darunter Einzelpersonen, Vereine und Kommunen – deutschlandweit und inzwischen auch in Österreich und der Schweiz. Es ist eine Erfolgsgeschichte.

Menden und Plettenberg schon dabei

Der Verein „SoKo Respekt“ wurde im April 2017 in Lüdenscheid gegründet. Die SoKo zählt nach Angaben des Vorsitzenden Jens Hoffmann mittlerweile 1350 Mitglieder aus Deutschland, Österreich und der Schweiz.

Unter den Mitgliedern finden sich auch mehrere Städte und Gemeinden aus dem Märkischen Kreis – seit Februar dieses Jahres auch Menden, Plettenberg und Herscheid waren zuvor schon beigetreten. Jetzt ist auch der Märkische Kreis selbst als Körperschaft dabei.

Die Mitgliedschaft ist für alle kostenlos.

„SoKo Respekt“ setzt sich mit Kampagnen, Informationen und Vorbeugungsarbeit für mehr Respekt gegenüber den Menschen ein, die sich tagtäglich für das Gemeinwesen engagieren. Die Mitglieder des Vereins arbeiten ehrenamtlich, die Aktionen werden ausschließlich durch Spenden finanziert. „Dieser Einsatz verdient höchste Anerkennung und Wertschätzung. Dafür spreche ich Ihnen den Dank der Kreispolitik, der Bürgerinnen und Bürger im Märkischen Kreis und auch meinen ganz persönlichen Dank aus. Der Märkische Kreis kann stolz sein, eine Initiative wie die ‚SoKo Respekt‘ beheimaten zu dürfen“, sagte Marco Voge, der Hoffmann am Mittwoch die Beitrittserklärung zur „SoKo Respekt“ überreichte.

500-Euro-Spende gibt es zur Beitrittserklärung dazu

Und nicht nur das. Im Beisein von Rettungssanitätern und Polizei übergab der Landrat des Märkischen Kreises am Brandschutz- und Rettungsdienstzentrum Rosmart auch eine 500-Euro-Spende im Rahmen des Beitritts. Voge: „Es ist immens wichtig, den Helferinnen und Helfern Achtung entgegenzubringen und sich rücksichtsvoll zu verhalten. Angriffe auf unsere Alltagshelden dürfen wir nicht dulden.“

Der Märkische Kreis setze daher mit dem Beitritt zur „SoKo Respekt“ ein deutliches Bekenntnis. Grünes Licht für die Mitgliedschaft hatte der Kreistag am 28. Oktober dieses Jahres mit einem einstimmigen Beschluss gegeben.

Weitere Informationen zur Arbeit des Vereins SoKo unter https://www.mehrrespekt.de/.