Menden/Märkischer Kreis. Die Polizei im MK warnt vor falschen Paket-Ankündigungen per SMS: Wer sie anklickt, riskiert, dass die eigenen Bankdaten ausgelesen werden.
Kurz vor Weihnachten rollen nicht nur die Postzusteller, sondern auch eine neue Welle falscher Paket-SMS. Eine Lüdenscheiderin bekam am Donnerstag eine SMS mit dem Wortlaut „Ihr Paket befindet sich an einem Abholpunkt. Die Adresse finden Sie hier: ...“ Weil sie tatsächlich ein Paket erwartete, klickte sie auf den darauf folgenden Link und lud eine App herunter. Nur Stunden später bekam eine nicht mehr zu zählende Masse von Anrufen und SMS von Personen, die sich bei ihr beschwerten über die von ihrem Handy abgesandten Paket-SMS. Die App ließ sich nicht löschen, sie musste ihr Smartphone auf Werkseinstellungen zurücksetzen. Sie informierte ihren Provider und ihre Bank und erstattete Anzeige bei der Polizei.
Viele Varianten: Auch Info über angebliche Voicemail kann falsch sein
Und die warnt nun: In der aktuellen Pandemielage ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass die Betrüger-Nachricht Menschen erreicht, die tatsächlich gerade ein Paket erwarten. Es gibt sie in verschiedenen Varianten – zum Beispiel auch als Info über eine angebliche Voice-Mail. Wellenartig verbreiten sich die SMS wie ein Kettenbrief auf Tausenden Smartphones. Jeder, der den Anweisungen der SMS folgt, wird automatisch zum Verbreiter.
Polizei warnt vor Herunterladen von Apps aus unbekannten Quellen
Genauso wie sich die Inhalte der Nachrichten unterscheiden, gibt es auch verschiedene Varianten der Schadsoftware - eine davon ist „FluBot“. Sie greift Kontakt- und Bankdaten ab. Die Polizei warnt deshalb ausdrücklich vor dem Herunterladen von Apps aus unbekannte Quellen. Am besten ist es, solche Paket- oder Voicemail-Nachrichten einfach zu löschen.
Drittanbietersperre soll helfen: Sofort die Polizei verständigen
Opfer, die den Link genutzt haben, sollten ihr Handy in den Flugmodus schalten und unbedingt und postwendend auf Schadsoftware und Viren prüfen. Einen teilweisen Schutz erlangen Handy-Nutzer, indem sie vorbeugend eine Drittanbietersperre einrichten. Opfer sollten ihren Mobilfunkanbieter und - falls sich Bankdaten auf dem Handy befinden – ihre Bank informieren sowie Anzeige bei der Polizei erstatten.