Menden. Unglaubliche Resonanz auf den ersten Mendener Senioren-Wunschbaum zu Weihnachten. Initiator Olaf Jäger berichtet über bewegende Szenen.
Über eine schier unglaubliche Resonanz auf den ersten Mendener Senioren-Wunschbaum zu Weihnachten kann Initiator Olaf Jäger berichten: „Es sind mittlerweile fast alle der gut 400 Wunschzettel vom Baum gepflückt, und es hat dabei viele Tränen gegeben.“ Allzu bescheiden seien die Wünsche der Mendener Seniorinnen und Senioren gewesen: „Wenn sich eine ältere Dame zu Weihnachten Seife wünscht, ein alter Herr ein paar warme Socken, dann wird dir ganz schnell klar, dass uns das Thema Altersarmut längst erreicht hat“, meint Jäger. So hätten das auch viele der Wunscherfüller empfunden, ihnen seien angesichts der Zettel häufig die Tränen in die Augen gestiegen. „Und so viel ist mal sicher: Die fertigen Pakete, die da zurückgekommen sind, enthalten viel mehr als nur das Stück Seife oder das Paar Wollsocken.“
Große Hilfsbereitschaft: Alte Dame wünscht sich Seife – und soll Riesenpaket erhalten
Anfragen auch aus anderen Städten
Initiator Olaf Jäger berichtet über Anfragen aus Nachbarstädten, aber auch weit entfernt liegenden Kommunen in Menden: „Die finden diese Idee gut und wollen wissen, wie man das am besten umsetzen kann.“Auch hier habe Menden im heimischen eine Vorreiter-Position eingenommen, auch wenn der Wunschbaum für Seniorinnen und Senioren an sich keine Mendener Erfindung ist.
Die Hilfsbereitschaft in Menden sei einfach überwältigend – was auch daran abzulesen ist, dass die allermeisten der gut 400 Wünsche schon erfüllt worden sind. Jäger und seine Helferinnen und Helfer haben im Möbel Outlet Menden (MOM) jedenfalls längst mit der Einlagerung der zahlreich eingegangenen Weihnachtspäckchen begonnen. „Die meisten Geschenke sind dermaßen liebevoll verpackt, da kann man einfach nur stolz auf unsere Mitbürgerinnen und Mitbürger sein.“
Ab 20. Dezember soll die Auslieferung der Geschenke beginnen
Wie berichtet, wurde der Wunschbaum am 15. November aufgestellt, er ist damit in gerade mal zwei Wochen fast komplett abgepflückt worden. Ab dem 20. Dezember soll die Auslieferung der Pakete an die Empfängerinnen und Empfänger beginnen – falls notwendig, auch mit den MOM-Bullis, die Geschäftsführer Toto Kannengießer für den Fall der Fälle rollen lassen will. Er hatte auch seine neuen Geschäftsräume an der Fröndenberger Straße zur Aufstellung des Wunschbaums und zur Zwischenlagerung der Pakete zur Verfügung gestellt. Die Wunschzettel gesammelt hatte zum einen die große Hilfsaktion „Mendener in Not“ – aber auch die Stadtverwaltung Menden legte den jüngsten 700 Grundsicherungs-Bescheiden jeweils einen der anonymisiert auszufüllenden Wunschzettel bei.
Für Initiator Olaf Jäger ist klar: Im nächsten Jahr folgt die Neuauflage
Für Olaf Jäger und seinen Freundeskreis, die zusätzlich noch in allen Mendener Seniorenheimen um die Verteilung der Wunschzettel gebeten hatten, ist jetzt schon klar: Diesen Wunschbaum soll es auch in der nächsten Weihnachtszeit wieder geben. „Davor wollen wir die Mendener Grundschulen darum bitten, die Kinder bunte und fröhliche Weihnachtsgrüße für die Seniorinnen und Senioren malen zu lassen. Das ist ja eine Aktion von Mensch zu Mensch.“ Und: Ältere Mitbürger, die noch im Berufsleben stehen, aber dennoch auf eine Aufstockung angewiesen sind, seien von der Stadt Menden nicht zu erfassen gewesen. Auch diesen Personenkreis will Jäger im kommenden Jahr dabei haben.