Menden. Unfassbare Schicksalsschläge, akute Notlagen wegen Corona oder der Flutkatastrophe: „Mendener in Not“ wappnet sich für weitere schwierige Monate.

Corona, Flut und die Armut in Menden: Mit einem bewegenden Rückblick auf zwei herausfordernde Jahre und der Entschlossenheit zum Weitermachen ist der Hilfs-Verein „Mendener in Not“ vor die Presse getreten. Angesichts zusätzlicher Probleme wie dem enormen Anstieg der Energiepreise hofft man auf Spenden im Advent.

Vorsitzender gibt die Richtung vor: „Wir machen weiter, und wir helfen weiter“

„Wir wissen das Vertrauen der Bevölkerung in unsere Arbeit wirklich zu schätzen. Wir machen weiter, und wir helfen weiter“: Mit diesen Worten gibt der Vorsitzende Klaus Ullrich die Richtung für die kommenden schwierigen Monate vor. Die hohe Spendenbereitschaft der Mendenerinnen und Mendener sei für den Verein „immer wieder aufs Neue der Arbeitsauftrag“. Worum es dabei geht, schildert eindrücklich Cristina Gummert, die als Beiratsmitglied die erste Ansprechpartnerin für bedürftige Menschen in Menden ist.

Ehrenamtliche sehen viel Leid in der Stadt: Geld für Kindergrab gezahlt

So berichtet Cristina Gummert vom Tod einer jungen Mendener Mutter, die dem Brustkrebs erlag. „Da haben die Kinder mich gefragt, warum die Mama weggegangen ist. Und wann die Mama wiederkommt.“Sie schildert weitere schwere Schicksale aus der Stadt: von dem jungen Vater, der durch Krankheit vom Jugendtrainer zum Pflegefall wurde. Von den Kindern, die kurz nacheinander Mutter und Vater verloren haben. Von dem Vater von mehreren Kindern, der aus Verzweiflung den Freitod wählte. Von dem Kleinkind, das an einem Herzinfarkt starb, und von seiner Familie, der das Geld für die Beerdigung fehlte. Allesamt Fälle aus jüngster Zeit, alle aus Menden. Einzelschicksale, die auch die Helferinnen und Helfer von „Mendener in Not“ zutiefst berühren.

Das Gros der Fälle stellen alleinerziehende Mütter

Das Gros der Fälle stellten indes alleinerziehende Mütter, die aus unterschiedlichsten Gründen in wirtschaftliche Notlagen geraten, unter denen auch die Kinder leiden. Nach Trennungen stünden die Frauen mitunter ohne Habe, manche sogar ohne Wohnung da. „Viele Väter zahlen dann einfach nicht mehr für ihre Familien.“ Wenn Kinder schwer erkranken, an Krebs oder an MS, wenn Familien die Schulden über den Kopf wachsen, wenn das Geld für das Mittagessen im Schulganztag aufzubringen ist, wenn zugleich wegen Corona die Bearbeitungszeiten im Jobcenter bis zu zwei Monate betragen, in denen aber auch gelebt, gegessen, die Miete gezahlt werden muss – immer dann ist „Mendener in Not“ zur Stelle, berichtet Gummert.

Viele Hilfen aus gesondertem Spendentopf für Opfer der Flutkatastrophe

In ablaufenden Jahr brach mit der Hochwasser-Katastrophe noch eine Riesen-Aufgabe über den Verein herein. So war Mendener in Not auch für Menschen da, denen das Wasser buchstäblich den Boden unter den Füßen weggerissen hatte. Und der am Hönnenwerth besonders stark betroffene VKM, der Verein für schwert-mehrfachbehinderte Menschen, erhielt eine Sonderspende in Höhe von 60.000 Euro.

Vorstand und Beirat „voller Vertrauen“ auf die Mendener Hilfsbereitschaft

Vorstand und Beirat von „Mendener in Not“ wollen immer helfen. Klaus Ullrich (rechts) lobt die Kooperation mit der Stadt und Bürgermeister Roland Schröder (Zweiter von rechts). Cristina Gummert (Dritte von rechts) ist erste Ansprechpartnerin, Veronika Czerwinski (Mitte) die zweite Vorsitzende.
Vorstand und Beirat von „Mendener in Not“ wollen immer helfen. Klaus Ullrich (rechts) lobt die Kooperation mit der Stadt und Bürgermeister Roland Schröder (Zweiter von rechts). Cristina Gummert (Dritte von rechts) ist erste Ansprechpartnerin, Veronika Czerwinski (Mitte) die zweite Vorsitzende. © WP | Thomas Hagemann

Das alles, sagte Klaus Ullrich, sei nur dank der Spenden der Mendener Bevölkerung möglich gewesen – und so werde es auch im kommenden Jahr sein. Daher hoffe der Verein auf erneute Spenden zur Weihnachtszeit, um weiter segensreich tätig bleiben zu können. „Wir sind da aber voller Vertrauen.“

Die Spendenkonten lauten:

Sparkasse Märkisches Sauerland Hemer Menden IBAN DE54 4455 1210 1800 0728 68,

Märkische Bank IBAN DE14 4506 0009 0108 8550 00,

Mendener Bank IBAN DE 42 4476 1312 0000 0060 60.

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