Menden. Zwei Jahre Corona-Zwangspause: Die nächste Pfingstkirmes wird wohl die größte aller Zeiten. Warum es deswegen kein Riesenrad am Vincenz gibt.

Einstimmig hat der Ausschuss für Öffentliche Sicherheit und Ordnung am Donnerstagabend entschieden: Die vergrößerte Pfingstkirmes als Ausgleich für zwei Jahre Corona-Zwangspause soll 2022 kommen. Es dürfte die größte Pfingstkirmes alle Zeiten werden. Wie berichtet, sollen die Gartenstraße und der Nordwall-Parkplatz hinzukommen, über die Gartenstraße soll zudem ein neuer Rundlauf entstehen. Der Parkplatz habe sich auf der „Marienkirmes“ im September als hoch attraktiver Standort für Karussells erwiesen, erklärte Ordnungsamtsleiterin Bettina Renfordt. Der deutlich kleinere Pfingstkirmes-Ersatz habe sage und schreibe 20.000 Besucherinnen und Besucher angezogen.

Auch Mittelaltermarkt kommt – und darf vom Riesenrad nicht verdeckt sein

Parallel zur Kirmes soll es laut Beschluss einen Mittelaltermarkt auf dem Vincenz-Kirchplatz geben – dafür muss das Riesenrad jedoch von seinem angestammten Platz vot dem Kirchturm weichen. „Auf diesen Wermutstropfen“, so Renfordt, „haben uns die Schausteller hingewiesen.“ Tatsächlich verliere die Pfingstkirmes mit dem direkten Blick auf das Mendener Wahrzeichen eines ihrer Markenzeichen, räumte sie ein. Doch ein Riesenrad vor dem Turm würde den Mittelaltermarkt für die Besucher verdecken. Das Fahrgeschäft in einem anderen Winkel auf den alten Rathausplatz zu stellen, sei aufgrund der Tiefe von zwölf Metern unmöglich. Und: Auch in früheren Jahren habe das Riesenrad immer wieder einmal auf die Unnaer Straße ausweichen müssen.

Parallel-Angebot zur Kirmes soll keine Konkurrenz, sondern Ergänzung sein

Die Vorteile des Mittelaltermarktes, der ein paralleles, aber andersartiges Angebot mache, überwiege aus Sicht der Stadtverwaltung bei weitem. So ließ Renfordt Bedenken aus der Politik nicht gelten, wonach der Markt die Einnahmen der Kirmesbetreiber schmälern könnte: „Es ist vielmehr erfahrungsgemäß so, dass beide Veranstaltungen von mehr Besuchern profitierten.“

Gartenstraße breit genug für Kirmes-Anbieter, Nordwall-Platz zählt zu Rundlauf

Die Gartenstraße sei breit genug, um zusätzliche Fahrgeschäfte und Buden zuzulassen. Die Straße und der Nordwall-Parkplatz würden die Zahl der Schausteller, die zur Kirmes zugelassen werden, deutlich erhöhen. Und als Ausgleich für die coronabedingten Ausfälle 2020 und ‘21 sei die Erweiterung ja gedacht. Das Anbieter-Plus lasse sich derzeit aber noch nicht genau beziffern.

„Sehr große Besucherzahl“ erwartet: Entlastung für die Unnaer Straße

Jedenfalls soll es mehr Platz auch für große Fahrgeschäfte, Kinderkarussells und Standgeschäfte geben. Gleichzeitig werde der Rundlauf über Unnaer Straße, Lenzenplatz, Am Alten Amt, Gartenstraße und Nordwall den sonst massiven Druck von der Unnaer Straße nehme. Nur die Kaiserstraße bleibt ungenutzt und dem Rettungsdienst vorbehalten. Als flankierende Maßnahme soll die Werbung für die Pfingstkirmes außerhalb des Stadtgebiets verstärkt werden.

Die Stadtverwaltung rechnet gerade wegen der von Corona erzwungenen Kirmes-Abstinenz „mit einer sehr großen Besucherzahl“.