Oberrödinghausen. Der neue mobile Blitzer im Hönnetal zahlt sich für den Kreis aus. Seit der Drehung löst die Anlage zunehmend aus – mit einem neuen Rekord.

Die „Panzer-Mülltonne“ entfaltet ihre Wirkung. Etliche Raser tappten dem mobilen Blitzwagen, den der Märkische Kreis im Hönnetal an der Abzweigung zur Asbeck aufgestellt hat, in die Falle. Vor allem seit der Blitzer gedreht wurde, löst die Anlage häufig aus. Die Statistik zeigt aber auch, dass nur wenige Fahrer extrem schnell unterwegs sind. Die meisten Autofahrer treten sogar mehr als notwendig auf die Bremse. Aus Sicht des Kreises bewährt sich der Einsatz des „Enforcement Trailers“.

Der Kreis verweist auf die nackten Zahlen. Und dabei zeige sich vor allem, dass es an der Stelle seit der Aufstellung keinen geschwindigkeitsbedingten Unfall gegeben habe. Das gelte nicht erst seit August, sondern schon viel länger. Schon vor dem Enforcement Trailer stand dort ein stationärer Blitzer. Der klassische Starenkasten, war aber nicht mehr reparaturfähig und funktionierte nicht mehr.

Alter 20 Jahre alter Blitzer funktionierte nicht, aber schreckte ab

„Die alte stationäre Anlage ist bereits vor circa 20 Jahren dort errichtet worden und hat das davor bestehende Unfallgeschehen entschärft, das heißt seit Aufstellung der Anlage sind dort keine geschwindigkeitsbedingten Unfälle mehr passiert“, sagt Kreissprecherin Ursula Erkens. Sie nennt das klare Fazit der Verkehrsbehörde: „Im Sinne der Verkehrssicherheit hat sich die Einrichtung der Messstelle dort somit bewährt.“ +++ Auch interessant: Geister-Blitzer in Menden seit Jahren defekt +++

Die Anlage hatte zunächst vom 12. August bis 22. September Autofahrer, die von Balve in Richtung Menden unterwegs sind, geblitzt und gemessen. Der schnellste Fahrer war mit Tempo 88 unterwegs – zwar deutlich zu schnell, aber über den langen Zeitraum gesehen, noch moderat. Offensichtlich hatte der alte Blitzer immer noch einen Bremseffekt, der nur die wenigsten Fahrer überraschte. Zu 149 Verwarnungen kommen lediglich zwei Bußgeld-Verfahren. Zwei Drittel der Verwarnten waren maximal zehn Stundenkilometer zu schnell. Ein Nebeneffekt der Messung: Die Durchschnittsgeschwindigkeit aller Autofahrer lag bei gerade einmal 44 Stundenkilometern. Zur Erinnerung: In dem Bereich ist Tempo 50 erlaubt.

Raser vor allem Richtung Hönnetal unterwegs

Seit dem 23. September steht der Trailer umgedreht. Er blitzt jetzt erstmals auch Autofahrer die aus Richtung Menden kommend ins Hönnetal fahren. Dort sind Autofahrer bislang offensichtlich deutlich weniger auf die Messung vorbereitet. Der Blitzer hat an neun bislang ausgewerteten Messtagen im Vergleich zu den 38 Messtagen in die andere Richtung bislang bereits zu 120 Verwarnungen und sieben Bußgeldverfahren geführt. Der Spitzenreiter raste mit Tempo 110 durch den Tempo-50-Bereich.

Auch die Durchschnittsgeschwindigkeit aller Autofahrer war höher. Sie lag bei 46 Stundenkilometern. An vielen Tagen war allerdings auch ein Großteil der Blitzungen ungültig. Weil die Anlage quer über die Straße in den Gegenverkehr misst, ist die Gefahr groß, dass ein anderes Fahrzeug den Blick versperrt.

Genaue Einnahmen sind noch unklar – aber Anschaffung zahlt sich aus

Der Kreis hatte zwei dieser Trailer angeschafft. Der Mendener Wagen kostete 167.000 Euro. Der Trailer war im Januar dieses Jahres in Kierspe durch einen Brandanschlag stark beschädigt worden. Das Messsystem war völlig zerstört und musste für 52.000 Euro neu gekauft werden. Aktuell zahlt sich die Investition auch finanziell aus. Eine genaue Auswertung steht noch aus und wird separat für den Hänger auch nicht veröffentlicht. „Bezogen auf einzelne Messstellen führen wir keine Statistik zu den Einnahmen sondern erheben am Ende des Jahres nur eine Gesamtsumme der Einnahmen für alle mobilen und stationären Messstellen“, sagt Ursula Erkens.